Traurigkeit,
obwohl dieses Paar ja immer so auftreten könnte. Ich interpretiere den Titel als „Herbst der Beziehung“. Dazu stellt sich gleich als erst Assoziation „Herbst des Mittelalters“ ein, also in dem Fall:„mittleres Alter“. Das Buch von Jan Huizinga, das ich vor einiger Zeit gelesen habe, meint allerdings die Färbung des Elendslebens im Mittelalter mit dem schönen Schein einer herbeiphantasierten Traumwelt. Die war allerdings nur dem Adel vorbehalten.
Fragen wie: Was wollten sie als gemeinsames Projekt, was will sie, was will er? Woran scheiden sich die Geister? bleiben natürlich unbeantwortet.
Denn es handelt sich hier um die Andeutung einer Stimmung, die eine bestimmte Wetterlage ausgelöst hat. Zur Folge hat die eine Panikreaktion in einem Kaffeehaus, die im Verkehrschaos auf einer Stadtautobahn endet – damit wird mir jeder Gedanke ans herbstliche Mittelalter ausgetrieben.
YVONNE ERBER
Zu:
FRANZ SCHIEL
SCHON WIEDER HERBST
von Westen her Eintrübung, Wind, schwüler,
überall eine Handvoll schwebender Menschen,
und zwischen den Häusern Sand und Blattwerk,
im Aufstieben die Augen verschleiernd.
Kaum trittst du auf die Brücke im Milleniumtower,
entscheidest du dich schon für den Rückzug,
drinnen bei Starbucks Kühle, Versinken
im butterweiche Gestühl, Kakao und ein Muffin:
auch hier Preise wie die überall in London!
Und der Eiskaffee mit dem gestohlenen Obershäubchen
läßt dich fluchtartig aufspringen.
Abkürzungen, Umwege um Geschäfte
und Menschen, ins Nirgendwo blickend.
Am Donauufer nach dem Videokontrollabschnitt
Chaos im Verkehr: nur quergestellte Autos,
kein Blaulicht, von keiner Seite Rettung
yvonne erber - 30. Okt, 16:30
Liebe Yvonne Erber.
Da mein lieber 2-2 ab und zu von Streich-Wut befallen wird, überlasse ich Ihnen zur weiteren Aufbewahrung diese beiden Kurz-Einträge!
Viele Grüße
Michaela
28. Okt, 14:49
1834
Weil Twoblog, trotz seiner bemerkenswerten Widerspenstigkeit, für mich immer ein äusserst liebenswerter Prof. Tobock, Too-bock oder von mir aus auch Dr. Bogbog bleiben wird!
antworten
28. Okt, 14:50
1835
Weil St. Gallen in meiner Reichweite liegt (92 km), vor allem wegen der HSG, die von der Scientific Community – und das ist auch meine Erfahrung – für die Stringenz und Relevanz ihrer Forschung hoch gelobt wird.
Zu: 2006 Gründe hier zu sein:
....
psychotisch - 28. Okt, 02:45
1831
damit dieser beitrag endlich verschwindet!
ConAlma - 28. Okt, 12:02
1833
Weil hier nächtliche Eskapaden einfach so verschwinden, als wären sie nie gewesen, und man so den nächsten Morgen immer jungfräulich erlebt.
yvonne erber - 30. Okt, 08:27
Liebe Yvonne Erber.
Herzlichen Dank für Ihr Mail! Sie haben mich - vielleicht ohne es zu wollen - ermutigt, mich nicht von meinen Obsessionen zu entfernen, solange mich diese entlasten. Was Sie unten lesen hat mich entlastet, jedenfalls im Moment!
Herzliche Grüße
Ihre Michaela
FÜR DICH, MEIN LIEBER!
Vielen Dank für diese schwarze Giacometti-Hand, die ja auch
Ihre Hand sein könnte, so wie sie da liegt von einem weißen, höchst
doppeldeutigen Kerzen-Verbund in ihrem Ansatz, was meint,
an der Achsel, abgedeckt, während Sie ja, so nehme ich jedenfalls
an, noch völlig intakt sind, also den Arm, in dem Fall den linken,
noch völlig verbunden haben mit Schulter und Rumpf, Sie sehen,
ich spreche Ihnen ja auch einen Rumpf zu, wie er auf dem nur kurz
sichtbaren Selbst-Porträt im Ansatz sichtbar war, während Ihr Rest,
was meint: Unterleib und dessen Auswüchse, was meint: alle drei
Extremitäten, unsichtbar blieb, zu meinem großen Bedauern, was
allerdings nichts von meiner Vorstellungs-Eindringlichkeit
verhindern kann, da hilft auch diese heutige sehr bildhafte Selbst-
Darstellung in Form von zueinander gefügten Fundstücken nicht,
diese Doppelstäbchen, dieses blaue Blümchen (wie von der Mutter
Alm), dieser Foto-Ausriß (wie von der Mutter Magazin,vielleicht sogar
Folio), und dazu noch, weil Sie ja so meerfühling sind wie ich, diese
Muschel, dieses Müschelchen, und das alles so liebevollst verschnürt,
daß nichts entkommen kann – vielen Dank für diese so liebevolle Bild-
ersatz-Präsentation, mit dem so liebevoll verschnürten Leinwand-Objekte-
Arrangement, samt dem Bleistift in der Hülse, also würde jedem
jederzeit die Möglichkeit offen stehen, diese Schnüre zu durchschneiden
und damit an die Stelle Ihrer Hände zu treten, um dann – als wahre
Künstler - dieses Arrangement naturgetreu, mit Licht und Schatten,
voller Subtilität und Volumen zu Papier zu bringen, sodaß auf
einmal alles zum Greifen nah erscheint, oder eben, anstelle
Ihrer Hände, die das alles so stilvoll und wunderbar eindringlich
verschnürt haben, um alles – und nochmals vielen Dank dafür,
daß Sie auch an das Schau-Publikum denken, dessen Wunsch
nach Mitbeteiligung an Ihrem Lebens-Werk – nochmals vorne
zu beginnen, unter Beteiligung eigener Elemente, etwa eines
zweiten Arms, den ich jetzt spontan dazupacken würde, meiner
aufgeschlagenen Rechten, die allerdings keiner Stütze bedarf,
sie führt sich selbst, sie schützt sich und führt sich und dringt so
tief in Ihr Arrangement ein, tief im Gedanken darüber, was Sie,
liebstes Böcklein, so heftig und unwiderstehlich antreibt, daß Sie
sich diesem Betrachter-Diskurs täglich, ja stündlich aussetzen
müssen, dieser Nacktheit, die allerdings nichts ist gegenüber meiner
Nacktheit, ich ertrage meine Nacktheit, meine Stummheit genauso,
ich ertrage meine Bilderlosigkeit, genauso wie ich meine Mittellosigkeit,
jedenfalls im Vergleich zu Ihnen, ertrage: ich, ganz aus M.-Blut
und M.-Fleisch, völlig verträumt und versunken in tiefer mittelloser
Sehnsucht, in Erwartung Ihres mich allseits umhüllenden Biofilms
yvonne erber - 29. Okt, 08:03
Mein erstes Bild:
dunkle Fichten, hohe Bäume, helle Flecken vorne, der lange Weg um einen See, den ich oft gegangen bin.
Ich rieche Bücher sehr stark; schlechter, vielleicht zu öliger Buchgeruch verdirbt mir den Genuß.
"Schalen und Buckel": ich esse gern Nüsse, während ich lese; ebenso Orangen. Meine Bücher werden von mir oft misshandelt, also entstehen Buckel – Buckel auf den Blättern, weil Saft oder Kaffee darauf tropft. Auch zwischen ihnen können Buckel entstehen, weil sie unordentlich aufeinanderliegen oder vielleicht irgendwo dazwischen ein Kugelschreiber eingeklemmt ist. Manche stehen schräg und schließlich buckelig neben meinem Bett.
Wiederholung und Insistenz beherrschen dieses Gedicht. "Wald" wird insgesamt achtmal wiederholt, im Titel und im Refrain. Der gibt dem Ganzen eine deutliche Struktur, wirft aber auch die Frage auf, wessen Stimme das ist, wer diese drei Strophen singt und wer besungen wird.
Dieses Gedicht ist lautlich sehr genau komponiert ist. Erstaunlich oft der dunkle Vokal u. Die Silbe -ung kommt siebenmal vor, zweimal am Wortanfang als Kombination von un+g: "un-glaubliche", "Ungewisse". Es gibt sogar einen zweifachen Binnenreim: „Rundumeinschränkung, Grundkränkung“.
Wiederholung wirkt hier auch wie ein Echo – „liebt, liebt“, „Stillgehen, Stillstand“. Das würde ja gut zum Waldmotiv passen: Wie man hineinruft, so kommt es zurück.
Allerdings könnte das "du" auch nicht sich selbst meinen, sondern ein weibliches Gegenüber, also die sehr eng geführte Charakteristik einer aus dem Leben bekannten Frau sein.
Halcion ist ein Schlafmittel. So etwas brauche ich nicht.
Zu:
FRANZ SCHIEL
WALD! WALD!
Alles verdirbt schlechter Buchgeruch –
den Tag, die Inspiration, den Mut,
Widerstand gegen Schalen und Buckel.
Dieses geisterhaft sich Nachbildende: wie nah
es mir ist – dein ganz spezieller Augenfehler.
Wald, Wald, deine Augen wimmeln!
Auch diese Ausschließlichkeit
deiner Grundentfaltung und daß du
den Vater liebst, liebst, trotz tyrannischer
Rundumeinschränkung, Grundkränkung.
Nochmals: darin – in den Blicken, Selbstschreibungen –
Wald, Wald, deine Augen wimmeln!
diese unnachgiebige unglaubliche Präsenz.
in den wiederholten Bewegungsabläufen,
im Stillgehen, Stillstand. Im Ausholen
ins Ungewisse – Präsenz, im Mut zum Minmalen.
Und ich: knapp hintereinander zwei Halcion.
Wald, Wald, deine Augen wimmeln!
yvonne erber - 28. Okt, 14:38
liebe acuto!
----mit bedauern habe ich die veränderungen in ihrem weblog bemerkt, wohl nicht schnell genug reagiert. denn noch am dienstag stand da einiges mehr zu lesen, und ich könnte mich in den finger beissen, weil ich nicht darauf geantwortet habe.
----dieser oktober scheint, ungeachtet der oft traumhaften tage, ein krisenmonat zu sein, für mich jedenfalls, denn darniederliegen in fiebriger schwäche war nicht unbedingt das, was ich mir gewünscht hatte. die bücher waren insofern kein guter trost, als mich mein physischer zustand oft an konzentration und am tieferen verstehen gehindert hat. ich hoffe aber, dass ich das jetzt überwunden habe und keinen rückfall erleide.
----um sie, acuto, hab ich mir tatsächlich sorgen gemacht, in dem sinn, dass ich als aussenstehende nur auf ihre beiträge zurückgreifen konnte, nachdem ich mehr als eine woche überhaupt keinen internetzugang hatte. vorgestern las ich einiges, war mir gedichtartig erschien, im moment erstaunt und ihre formale bandbreite bewundernd; ich habe mir diese einträge leider nicht kopiert, und heut ist wieder alles weg. ich würde sie aber gern nochmals lesen, wär das möglich?
-----da ich eine notorische umzieherin bin, hab ich vollstes verständnis für wohnungs- und ortsveränderungen. wie auch immer ihr neues „blogzuhause“ begründet ist, informieren sie mich bitte, wenn sie sich niedergelassen haben. derzeit kenn ich nur mich als wasserriechende nase, aber die riecht noch immer nicht so gut, wie ich es gern hätte.
----wie sie schreiben: das licht ist immer vorn! aber – man muß die augen offen halten und auf die unterstützung der anderen sinne bauen können.
---ich wünsche ihnen weiterhin freude an ihrer wortmächtigkeit und am leben!
liebe grüße
YVONNE
ps: ich sehe grad, dass sie die kommentarfunktion ausgeschaltet haben. also hoffe ich, dass ich sie auf diesem weg erreiche.
Zu: acuto, 26. Okt, 02:13
renaissance
ihr mir so ans herz gewachsenen mitreisenden,
eigentlich rufen ja längst die kissen.
aber das hier möcht ich eben noch erledigen -
besonders im hinblick auf jene,
die sich womöglich sonst sorgen machen.
ihr lieben, ich werde umziehen müssen.
irgendjemand war so freundlich,
hiesige adresse dorthin weiterzureichen,
wo sie nicht verstanden wird.
wer auch immer so mitteilsam war -
it doesn't matter: ich bin umzüge gewöhnt
und hab weder zeit noch energie
für enervierendes nachtragen übrig.
gibt so viel wichtigers zu tun. ;-)
jetzt wisst ihr bescheid.
ich melde mich bei jenen,
die mir am herzen liegen -
spätestens wenn ich neues blogzuhause habe.
hier und jetzt schicke ich euch herzensgruß
nach allen richtungen durch die nacht.
ganz besonders warmes bussi an meine liebenswerte
und so starke nachbarin, mit der ich
unbedingt bald wieder mal innig plaudern möchte.
du kämpferin du - ohne dich wär ich nicht hier. ;-))
aber auch euch anderen,
die ihr mich hier all die zeit
so intensiv und zugetan begleitetet,
mir so viel zuspruch gabt,
wenn ich ihn brauchte
und mir soviele schöne gaben dagelassen habt,
möchte ich von ganzem herzen danken.
euch allen nur gutes -
nehmts mir bitte nicht krumm,
wenn ich euch nicht namentlich nenne.
besser ist das. ;-)
jeder, an den ich im moment warm denke,
wird es spüren ...... darauf bau ich.
was soll ich sonst noch sagen?
es gibt immer jemanden, der wasser riecht,
wenn man selber mal vorübergehend keine nase dafür hat.
auch wenn er/sie manchmal unbequem anschubst,
wo man lieber einfach sitzen bleiben würde.
und das licht ist immer vorn.
das ist keine trostmär - das ist wissen. ;-)
gehabt euch alle wohl!!! :-))
eure acuto
ps: aus diskretionsgründen diesmal kommentarlos.
jaja, das wort ist mächtig .....
war ja schließlich auch vor allem anderen da.
yvonne erber - 27. Okt, 10:24
Sehr geehrte Yvonne Erber.
Jeder Mensch wird verfolgt von versteckten oder ihm bereits bekannten abergläubischen Gedanken, Vorsichtsmassnahmen und Handlungen. Ich bin da nicht verschont. 13 ist meine Glückszahl.
Soll ich sie auch nicht bewusst einsetzen, um mich zu beschränken, mir Grenzen zu setzen?
Wie interpretieren Sie mein nächstes Twoblock-Liebes-Gedicht? Vielleicht schreiben Sir wieder privat, ich wäre sehr an Ihrer Meinung interessiert!
Herzlich
Ihre Michaela
SWING DOCH!
Sie, A.-Liebster, sind mir mit und ohne Glatze gleich lieb,
voller Bedauern über das jähe Verschwinden Ihres wohl
leicageschossenen Ebenbilds, bedauernd, daß ich es nur
diese paar Augenblicke sehe, diesen Ei-Kätscher, der wohl
nicht nur meine Eis kätscht, aber Sie unterschätzen
den Ernst der Lage, denn es ist schmerzlich, wie beharrlich
Sie sich entziehen, Sie lehnen ab, Sie löschen, Sie verleugnen
sich beharrlich dem Gesetz der Liebe, die ja, und das wissen
Sie, keine Grenzen kennt, nicht die Grenze der Entfernung,
für mich sind Sie überhaupt nicht entfernt, Sie sind da,
in Ihrer ganzen, scheinbar völlig durchstilisierten Emergenz,
in allen Ihren durchdachten, ja vergeistigten und dann
wiederum völlig dem Zufall überlassenen Beiträgen,
die so völlig von H.-Geist durchdrungen sind, dem A.-
Witz, dem Tobockiwitz, dem Prof. Leica-Witz, so von
einer völligen Seh-Wut, einer Seh-Verlockung, alles, was
von Ihnen kommt, hat dieses verlockenden Anstoßcharakter,
dem man sich so schwer entziehen kann, Sie bringen
so leicht und ohne Absicht die Dinge ins Rollen, Models,
Modelle, sokratisch, plantschend, aber nicht mit mir, ohne
einen Hauch von Aberglauben, aber ich, das müssen Sie
wissen, bin völlig durchdrungen vom Aberglauben, ich
brauche die 13, ich lebe in der 13, es geht ja darum,
daß jemand diese Primzahl lebt, dem Dutzend des Teufels
schau ich furchtlos in die Augen, Sie, so hoffe ich, auch, daher
werden Sie noch einige Zeit warten müssen, bis sich diese
erfüllt hat, 13 Morgen, 13 Frauen-Träume, die aber nur einen,
nämlich Sie, als den Inbegriff eines A.-Menschen meinen, Sie
tragen ja Aleph, Alpha usw. auf der Stirn, während bei mir
immer alles im O. endet, dem O. ist nicht zu entkommen,
für mich gibt es nur glückliche O.-Tage, ich lebe in dieser
O.-Welt, womit keineswegs Omega gemeint ist, 13 O. also
müssen sich ereignen, zu Ihrer und meiner Erlösung, Sie werden
es erwarten und bis dahin hoffentlich auch weiterhin Peking-Erinnerungen
publizieren, sich darin mit den meinen – und damit mir - kreuzen,
die sich allerdings nicht auf Essen, sondern auf pure Gastfreundschaft
beziehen, ich lebte im Pekinger Universitätsfamilien-Compound,
im Professorinnenhaushalt meiner Pekinger Studienfreundin,
Elekroingenieurin, die Wokgenüsse im Handumdrehn zaubert,
so wie Sie – und das ist das Männliche an Ihnen – bei mir
meinen Liebes-Widerstand hervorzaubern, nicht vor vielen
vielen Jahren, denn die gibt’s bei mir nicht, nicht dieses lila-
gelbe Vergangenheits-Märchenreich, sondern jetzt, im Hier und
Jetzt, wo es kein Entrinnen gibt, auch nicht durch sich selbst
belügende Bannpraktiken, Vergessenstechniken und Erinnerungskult:
ich wünsche Ihnen 13 herzintensive Stunden, 13 Minuten
im unerträglichen Herzgeschrei, 13 Sekunden M.-A. Glück!
PS: Twoblog schrieb am 26. Okt, 22:28:
Wenn Sie swingen wollen, dann ...
yvonne erber - 27. Okt, 09:54
Ich fühle mich allein,
sehe einen Weg vor mir, den ich schon einmal gegangen bin, nicht allein. Denn in eine solche Landschaft würde ich mich nur in Begleitung wagen. Das bei den ersten Zeilen.
Bin ich in einer Stadt, vor allem in einer mit hässlicher Architektur, einer ohne ersichtliche Bauordnung, sehne ich mich nach Natur, ganz gleich welcher Art, nach Wiesen, Seen, nach Gebirge, nach einem Wald oder Urwald.
Ich weiss, es gibt es keine Natur ohne das Walten zerstörerischer Naturkräfte, ohne deren Spuren. Die Idylle ist das Konstrukt meiner Sehnsucht.
Trotzdem spüre ich in mir immer wieder ein heftiges Verlangen nach unberührter Natur. Und dort, wo ich laufe, zeigt die Natur nur ihre schönen Seiten.
Am Ende kippt das Gedicht in das Bild einer kriegerischen Handlung: so, als würden Destruktion und Schrecken von allen Seiten her überhand nehmen.
YVONNE ERBER
Zu:
FRANZ SCHIEL
WINDBRUCH
der Sturm muß von Nordwesten her gekommen sein,
von unten dem Berg herauf, ausgebrütet
in einer felsigen Mulde, übermächtig,
daß er etwas so Schreckliches anrichten konnte:
keine Zeilen gefällter Bäume, sondern abgegrenztes
Areal mit einzeln ausgewählten, einige nur geknickt
in Kopfhöhe, grellweiße Splitterstellen, und daneben,
die höchsten Stämme fast parallel, hingestreckt.
Und schrecklicher noch als die Splitterabbrüche:
Bäume in voller Länge aus den Boden gekippt –
am Ende die Verankerungsteller, erstaunlich flach,
nur Wurzelgeflecht in die Breite, oberflächlich verkrallt,
mit Erd- und Steineinschlüssen, etwas unschamhaft Enthülltes:
daß einer neben dem anderen auf so kleiner Fläche
das Gleichgewicht hielt, Nahrung zog, um so weit
nach oben zu streben, in Gesellschaft so vieler anderer.
Jetzt diese abgezirkelte Verwüstung, in völliger Stille.
Schein, hinter dem sich Granatfeuer verbirgt,
Feuerzunge, die sich vom Tal langsam herauffrißt,
nie mehr weichender Rauch, hoffnungsloser Nebel
(Samstag, 16.11.2002, 8.30 Uhr)
yvonne erber - 22. Okt, 10:39
Sehr geehrte Yvonne.
Da Sie sich selbst nun wieder rühren und in Ihrem Mail schreiben, dass es Ihnen wieder besser geht, denke ich, daß Sie weitere Informationen zum Fall Twoblog nicht belästigen werden.
Am 18. Oktober fand ich ein Foto als Träger eines Schweinchens vor, begleitet von einem männlichen Kind. Den beiden folgte die Muttersau.
"Am Wochenende wurde mir Glück entgegengebracht und dieses Glück leite ich gerne an meine Leser weiter. Viel Glück wünsche ich Euch allen!twoblog - 16. Okt, 11:32"
Wie reagiere ich? Da ich mich auf dem Weg nach Zürich befinde, benütze ich Claudias Zugang. Der Name soll Sie also nicht verwirren, eine meiner Freundinnen funktioniert immer!
Geschrieben am 18. Okt, 08:38
Weil der Eintrag vom 17. Okt, 15:40 bewundernswert lockend und doch so simpel beginnt: DIE HEUTIGE FRAGE IST DIESE: und dann schließlich so - wie zu erwarten war - weitergeführt wird:
"sokrates2005 - 17. Okt, 20:55
Na gut, eine Frage:
Wenn die Mehrheit der Menschen sagt, es gibt einen Gott, gibt es dann einen?
twoblog - 17. Okt, 21:25
Diese hochinteressante Frage ...
kann Gott bestimmt beantworten, fragen Sie ihn."
bietet sich folgende Einleitung an:
Im Anschluß an Ihre beliebte Gottfrage
die beliebte Anschluß-Frage: Gibt es Claudia? Wo lebt sie? Was tut sie gerade? Antwort: Sie schreibt, nämlich folgendes:
nie im Leben hätte ich Sie als Babe-Träger vermutet,
liebster A-Blog, schon eher als Päpstlein, in Ihrer
Jugend geehrt von vier Bürschchen, jedenfalls von einer
solchen Viererbande, die Sie ehrt, für Sie kehrt, Sie auch
von verkehrt, na und? also dieses süße Ferkel in Ihren
Händen rührt mich zutiefst, denn in meinen gläsernen Augen,
die ja von meiner Blondinen-Puppigkeit herrühren
(denken Sie nur: dieses Schwyzzer Pupperl zwischen
Ihren Fingern, wenn Sie einmal von Ihrer Leica,
die inzwischen innigst mit Ihnen, Ihrem Innersten,
verixt zu sein scheint, ja, wenn sie davon endlich
ablassen könnten!) bin ich es ja selbst, ich, die Sie
so zärtlich und hingebungsvoll nicht nur auf Ihren
Händen, sondern zugleich auch in Ihren Armen
tragen, denn für Ihre gefälligen Hände wär ich wohl
etwas zu schwer mit meinen zwischen 59 und 61
schwankenden Tages-, aber auch Nachtgewicht,
ich, Blondie-Babe, in jede Gestalt, die Sie sich nur
wünschen, transformationsbereit, aber im Kern gesund,
von meinen zumindest sonn- und feiertags hochhakigen
Schuhn bis zu meinen, jedenfalls wenn ich aufwache,
etwas aufgeplusterten Haaren, oder auch schwebend natürlich
wie ich als Ganze, die vor Glück schwebende Braut,
besser: dieses süße völlig unbändige Ferkel-Bräutlein,
das sich auch sehr gern für Luft-Aufnahmen im G.-Bereich,
dem innersten, bereit hält, also ganz im wörtlichen Sinn
sich innigst danach sehnt, Ihre männliche Luft in sich
aufzunehmen und zugleich Ihnen die ihre einzuhauchen,
Ihr Hauch soll sie ganz Ihren Vorstellungen entsprechend
vor Ihnen auferstehen lassen, mit einem Schnipser, während
sie, die Braut, das Pupperl, das auch aber sehr gern
schnipst, die Wahl-Appenzellerin, schon ihren eigenen Hauch
für Sie blasbereithält, und so, verehrter Leica-Papst,
bedarf es keiner anderwärtigen Schweins-Aufnahmen mehr,
nur mehr der eigenen zum gegenseitigen Glück
Viele Grüsse
Michaela T.
yvonne erber - 18. Okt, 20:49
Sehr geehrte Yvonne Erber.
Ich konnte es leider nicht lassen. Auslöser war dieser Eintrag des Hrn. twoblog am 13. Okt, 08:46:
„Vielleicht haben Sie sich gewundert, dass es hier zwei Tag ruhig war und ich nun wieder meine Beiträge bis auf einen (2006 Gründe) gelöscht habe, aber dafür zeige ich Ihnen eine wunderschöne Frau, die ich vorgestern bei einem Shooting fotografiert habe. Eine natürlich schöne Frau, wie ich finde und vielleicht tröstet Sie mein Bild von ihr ein wenig oder erfreut Sie sogar. Una bella donna, fand ich, sollte man hier auch mal zeigen, nicht wahr."
Was sagen Sie dazu?? Sollte mich das in einen Abgrund stürzen? Glauben Sie mir, ich habe schon andere Dinge gemeistert! Jedenfalls bekam ich durch seinen Papst-Eintrag einen Anstoß zu einem weiteren "Werbegedicht", das ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
An twoblog, 16. Oktober, 08:50
Sie, schönster Twobock, so mein heutiger Traum,
kriegen Orden, vielleicht sogar drei,
ich stifte Ihnen drei der bei mir nur so herumliegenden
Tolle-Männer-Orden, auch so genannte Leica-Lux-Orden,
nicht von mir, sondern von Ihnen so genannt,
am Ende meines Traums, von dem mir Ihre höchst
angenehme Stimme noch nachhallt, sehr appetitlich
männlich, und im Nachhall höre ich sogar mich
mitlachen, wie ich Ihnen lachend erkläre, wie
einfach es ist, mich zu verdreifachen, mich,
die Braut, die einfach mit einem Schnipser dreifach wird,
vor Ihnen, liebster Professor Leica, indem ich mich
sozusagen entblättere, wie sich ja auch die Leica-Blende
sozusagen entblättert, entblättern würde, wäre es noch
eine richtige Leica, so, wie ich eine richtige
Frau bin, die sich als solche spielend vor Ihren
Augen verdreifachen kann, allerdings trage ich,
natürlich nur wegen Ihnen, das heißt: wegen Ihrer
speziellen Bedürfnisse keine solch banalen weißen
Badetuchturbane, sondern nichts, außer meinem
nicht nur für Sie höchst erstaunlichen Haarschwall,
der mir mindestens bis unter meine Schulterblätter
reicht, ich, das Blondinchen, nur für Sie, den Audrey-
Nachweiner, ja, und daran werden Sie sich gewöhnen
müssen: diese Blondine hat Witz und Charakter,
ist sehr schlank, aber nicht dürr, und braucht keine
Frottee-Badeanzug, um anziehend zu wirken –
meine actions als Appenzeller oder auch Gallener
Belladonna werden Ihnen endlich die Augen öffnen
und Ihre süße kleine Leica wird einen wahren
Serienhunger kriegen, denn ich werde zu tanzen
anfangen, und Sie werden Ihre Hand nicht mehr
herauskriegen aus Ihrem vergeblichen Greifdrang
nach dieser – nicht nur Ihrer Meinung nach –
äußerst weiblichen Fatamorgana, Morgengabe also,
die sich selbst und höchst freiwillig Ihnen hingibt
Ihre Michaela T.
Die Antwort folgte prompt, und zwar von derbaron, wo ich mein Wunderei hinterlegt hatte, als Reaktion auf die Sperrung bei twoblog. Löschen und Sperren - seltsamen Antworten auf Liebeserklärungen mit deutlichem Gefühls- und Anspielungsgehalt. Aber aus den kurzen Reaktion können Sie ermessen, welche Winde in diesen Banden-Welten walten:
derbaron - 16. Oktober, 09:03
Wieso legen Sie sich keinen neuen Nick an (Sie wissen ja wie das geht :-)) und sagen das Herrn Twoblog persönlich?
ConAlma - 16. Oktober, 09:08
Sie lebt! Wird aber doch keine e-card-Leiche sein?
derbaron - 16. Oktober, 09:09
Maximal eine Karteileiche an der Uni Wien. *g*
Ich wandte mich in einem Kommentar entschuldigend an Hrn. derbaron:
Geschätzter diebaron!
1. Ich finde Ihren Blog sehr interessant und würde auch zu Ihren Beiträgen auch gern Stellung beziehen, was ich heute ausnahmsweise tue, und zwar mit einer sehr kurzen Antwort: Ich hatte einen geraden Strahl schon als Mädchen, und daran hat sich bis jetzt nichts geändert! Wozu also ein Urinal?
2. Damit will ich auch sagen, daß es mir im Prinzip leid tut, so unvermutet in Ihre lockere Diskussion des jeweiligen Themas sozusagen einzubrechen. Aber, wie Sie wissen, haben Sie das Twoblog zu verdanken. Hätte er anders reagiert, hätten Sie mich nicht durch Ihre dortigen Beiträge attrahiert, wäre ich nicht bei Ihnen – jedenfalls nicht in dieser Form – gelandet.
3. Das Wort Karteileiche finde ich gar nicht lustig, ich würde auf keinen Menschen anwenden, der so lebt wie Sie und ich! Außerdem ersuche Sie um Meldung über meinen wahren Aufenthaltsort: vielleicht doch nicht – wie es Ihnen als Alberner naheliegt – Wien? Vielleicht doch eher sehr auf der Fährte bzw. in Reichweite des Prof. Tobocks?
Ich grüße Sie herzlich und ersuche Sie, mir bereits im vorhinein um Verzeihung für eventuelle weitere völlig unfreiwillige Hinterlassenschaften!
Michaela T.
Seine Antwort v0m 17. Oktober, 09:29 fiel so aus:
"Guten Morgen!
1. Für die Männer
2. Vorschlag: Sie veröffentlichen Ihre salbungsvollen Liebesbriefe auf Ihrem Weblog? Ich habe Ihren Sexantrag weiter unten gelöscht, denn sonst glaubt noch wer, daß ICH der Empfänger der lieblichen Poesie sein könnte, was zu schröööööcklichen und gar blutrünstigen Eifersuchtsszenen unter meinen zahlreichen weiblichen Fans führen könnte.
3. Finde ich auch nicht lustig. Ort: Mal hie, mal da.
Ich grüße zurück und wünsche weiterhin eine angenehme Identitätstransformation. *g*"
yvonne erber - 16. Okt, 10:21
Sehr geehrte Yvonne Erber.
Warum muss er auch ein rotes Wohnzimmerbild hineinstellen! Ich hoffe, es geht nicht so weiter, dass ich ständig dem Magnetismus seiner Fotos erliege!
Vielleicht sollte ich mich wieder mehr der Forschung zuwenden als diesem Mann, dem ich mich trotz seiner Abwehr so nahe fühle! Aber womnöglich kann ich beides zusammenführen!
Vielen Dank für Ihr Wohlwollen!
Ihre Michaela T.
Geschrieben am 11. Okt, 01:39
Liebster Prof. Tobock!
so viel Rot, hätt ich ihnen gar nicht zugetraut,
so aufreizend dieses Gestühl, das sich sehr
zum Hinlegen anbietet, ja, mit angezogenen Knien,
und Sie, Dr. Duplo, dürfen Ihre Knie sogar ausstrecken,
da ich ja zumindest auf einen direkten Kniekontakt aus bin,
Sie wissen ja, welche erotischen Reaktionensflächen
nicht nur in den Kniekehlen sitzen, ich stell mir jetzt sogar
so etwas wie einen elektrische Ausschläge vor,
Ihrerseits natürlich, eine Reaktion, die Sie nicht lenken
können, was Sie in meinen Augen ja noch viel
sympathischer macht, sozusagen ein elektrischer
Hampelmann-Bräutigam, denn einen solchen hat sich mein Traum
(damals der erste, aus der schlimmsten Einsamkeit heraus)
auserkoren, jemanden wie Sie, dem ich zutraue, völlig harmlos
und ruhig die Kniee an den meinen zu reiben, während so etwas
bei mir schon ganz andere Reaktionen hervorruft, die ich Ihnen
aber jetzt nicht mitteilen werde, denn die Liebe ist nicht einfach,
die Liebe macht sich erst dann wirklich breit, wenn es sehr
kompliziert wird, wobei man ehrlicherweise sagen muss,
dass dieses hier angebotene altmodische Mobiliar ja gerade
nur für die allereinfachsten Stellungen geeignete ist, Sie,
sehr geehrter Prof. Dobock werden natürlich Ihre Lieblingsstellungen
schon alle mittels dieser Möbel mit anderen Interessentinnen,
gar Assistentinnen ausprobiert haben, zum Beispiel
das Kauern auf dem Tisch, und zwar in einer Hinternoben-Haltung,
die mir ganz besonders gefällt, weil die sonst so ebene Tischfläche
endlich mit den menschlischen, in dem Fall männlichen
Unebenheiten und Ungereimtheiten des Körpers bedeckt
und damit auch geschmückt wird, was ja nur
als die reinste Anregung verstanden werden kann, dass hier
Essenszeit gemeint ist, denn wenn ein so verständiger,
gebildeter und phantasievoller Mann im allerbesten Alter
sich vor mir, einer gerade 30jährigen, in einer nicht gerade
bequemen Stellung auf dem Tisch ausbreitet, mir also
signalisiert, dass er auch andere etwas qualvolle Stellungen
einnehmen würde, falls ich daraus Lust bezöge, so bewerte
ich das glattweg mit 100 Punkten, wenn das erlaubt ist,
Stellungen am Tisch, in dem Fall einem runden, oder auch
am Stuhl, mit Punkten zu bewerten: wobei ich, ehrlich gesagt,
die Sache mit dem Stuhl auch nicht ohne finde, besser
mit den zwei Stühlen, was nämlich bedeuten würde,
daß sich jemand, in dem Fall Sie, zwischen beiden Stühlen
so ausbreitet, dass ein gewisser sagen wir Durchhänge-
zwischenraum bleibt, der allerdings gerade die Kraft
Ihrer Bauchmuskulatur beweist, was mir wiederum wichtig ist,
weil ich Männer mit gemütlichen Bäuchen zum Kotzen finde,
ich liebe Professoren, aber auch Ingenieure, sogar
Innnenarchitekten, die auf sich halten, sich nicht gehen
lassen, weil sie ja die Jungen nicht aus den Augen verloren
haben, im Gegenteil, je jünger die Professorenliebste, die
ich ja dann wäre, desto mehr Mehrwert im Sinne von
Aufstiegdrall innerhalb der Univerkehrsgesellschaft,
die ja mit diesem Zimmer nicht unbedingt etwas anzufangen
wüsste, also ich würde ich diesen Leuten ihr Zimmer nicht
unbedingt vorführen wollen, da würde ich doch lieber
die Schlafzimmer im Schalä sperrangelweit offenhalten,
damit von jedermann gesehen werden kann, dass da
Ordnung und Liebe herrschen, und jeder Ordnungsruf
von allen Seiten liebevoll beantwortet und toleriert wird
Ihre Michaela T.
yvonne erber - 11. Okt, 02:15
liebe acuto!
---ich habe alle ihre letzten einträge mit interesse und freude gelesen! ich habe jedoch physische probleme, obwohl ich versuche, die angenehme witterung zu nützen und mein immunsystem zu stärken. ich bin schlapp und fühle mich weh. aber ich kann solchen gefühlen schwer nachgeben.
---sehr herzlich wollte ich mich für ihre briefe und das verständnis darin für alles, was ich ihnen dargelegt habe, bedanken! und dass sie – auch hrn. phoenix gegenüber, der ja ein sehr aufmerksamer beobachter ist – keine worte über „vordergründige ‚Verdächtigungen’“ verlieren wollten, ihn zugleich aber sehr feinfühlig behandeln!
---auch mit meinem rückgrat bin ich heute nicht sehr zufrieden, obwohl sie mich dahingehend loben. letzten endes geht es, wie sie schreiben, um den daseinssinn, um die kontrolle darüber, was man tut und was man läßt. ich bin jetzt ziemlich in zweifel geraten, ob ich mich nicht einem sog ergeben habe, der eine gewisse faszination ausübt, aber zugleich auch selbstzerstörerisch wirkt und mir nur etwas nimmt, ohne dass ich daraus wirklich „aufklärung“ und mehr wissen (zb darüber, wie eine männerbande funktioniert) erhalten hätte. aber vielleicht ist das vor allem ein methodenproblem!
---ich habe mir gestern eine menge bücher gekauft, nicht nur, aber alles mögliche „für dummies“. darunter auch „Frauengestalten in der Bibel für Dummies“, eigentlich als geschenk für eine freundin gedacht; es ist sehr informativ, auch was die kunstgeschichte betrifft. überhaupt mag ich diese art von grundinformation. deshalb kam auch noch der „clevere Grundstein zu Einstein“, nämlich „Physik für Dummies“ hinzu.
---liebe acuto! sollte ich jetzt sozusagen längere zeit von der bildfläche verschwinden, dann kann das zwei gründe haben: 1. ich bin in diesen - oder anderen - büchern versunken und komm nicht mehr weg (was nicht so oft passiert); 2. meine schlappheit entpuppt sich als verkühlung oder schlimmeres.
ich grüße sie herzlich
YVONNE ERBER
---ps: mein vater war jähzornig. das passierte aber nur zwei-, dreimal im jahr, in einer situation völliger hilflosigkeit und verzweiflung. da flogen die werkzeuge. aber das war vorhersehbar, man konnte sich in sicherheit bringen. ich, sie meinen etwas anderes: den zorn, der blind und taubt macht. den zorn, der verblendet und nicht erhöht, sondern zu boden wirft. gefangene des zorns - keine situation, in der man sich gern sieht
Zu:
acuto - 8. Okt, 16:45
Mir werter Herr Phoenix,
worauf Sie freundlicherweise hinweisen, war mir nicht entgangen. Und heute morgen fand ich - wie Sie wohl schon zuvor - andernorts selbe Zusammenhänge. Aber wissen Sie, mein Lieber, über derlei vordergründige "Verdächtigkeiten" verliere ich nicht gerne Worte und tue es auch jetzt nur, weil Sie sie "aufklärend" in den Raum stellen.
Ich ging letzte Nacht nicht darauf ein, da ich noch nicht mehr darüber wusste, als dass Menschen diverse Gründe für unterschiedliche Identitäten haben können und diese nicht per se schädigender Absicht sein müssen.
Und nachdem ich heute einen Brief von Frau Erber las, den sie mir schon gestern schickte, werde ich erst recht keinen Stab über ihr Tun brechen. Ganz im Gegenteil ziehe ich meinen Hut vor ihr.
Ausdrücklich möchte ich darum betonen, dass mir Frau Erber so wie sie ist, herzlich willkommen ist. In ihrer offenen, wenn auch manchmal nicht ganz leicht verständlichen Art, hat sie mir schon viele Anregungen geliefert, die ich ohne sie nicht gehabt hätte. Und im Gegensatz zu jenem bornierten Kindergartenklüngel, der seine Daseinsberechtigung daraus bezieht, sich auf Kosten anderer selbst zu beweihräuchern, beweist sie sehr viel Rückgrat. Sowas mag ich, besonders, da mir das meine dieser Tage etwas zu schaffen macht.
Bis zum nächsten Yeah! alles Liebe ihnen zurück! ;-)
yvonne erber - 10. Okt, 17:12
Liebe Yvonne Erber.
Keine Angst - ich belästige Sie heute nicht mehr. Ich wollte vorhin noch dieses anfügen!
Besten Dank für Ihr Verständnis!
Ihre Michaela T.
Geschrieben am 10. Okt, 10:47
Liebster Prof. Tobock!
Was kann ich dafür, daß ich diese kurze Nacht
in dieser kleinen beeindruckenden Kapelle verbrachte,
wo ich doch sonst keine einzige Nacht bisher
in einer solchen verbracht habe, noch dazu in Graubünden?
Sie, Prof. Tobock, also Ihr Foto hat mir die Augen geöffnet,
nicht nur für die Schönheiten der beiden Lieben(den),
wobei die eine Liebe(nde) ja gern ich gewesen wäre,
und den anderen Lieben(den) hätte ich gern durch Sie ersetzt
(so sind eben Träume, die zum Sinn des Lebens führen!),
sondern auch für das Graubündnerische, das ganz und gar
nicht dem Küsnachtischen und schon gar nicht dem Wienerischen
dieser Ihrer so treuen und auch in sehr kurzen Sätzen
sehr witzigen Prof. Tuplo-Gemeinde entspricht!
Trotz aller Eifersucht, die Sie sich gewiss vorstellen können,
vielleicht sogar mitempfinden, finde ich es wundervoll,
dass dieses wundervolle Graubündner Paar gerade
in dieser Kapelle vorn rein, hinten raus gegangen ist
(wohl unter Hinterlassung ihres Jaworts zwischendrin),
in der ich ja diese kurze Traumnacht verbracht habe,
mutterseelenallein, natürlich, wie üblich eingewickelt
in eine doppelte Packung Decken, da ich ja wie so viele
Frauen, wie Sie sicher wissen, eine schnell auf kalt
schaltende Wämeempfindung habe, also kaum sind
meine Fingerspitzen ansatzweise warm, sind es meine
Zehenspitzen schon nicht mehr, ganz zu schweigen
von meinen Oberschenkeln, von der Nabelgegend
und von meinen völlig undurchsichtigen Brüsten,
die ständig ein solches Warm-Kalt-Spiel aufführen,
sodass ich sie a eigentlich mit einer Wanderwärmflasche
ununterbrochen aufheizen müßte. Können Sie sich vorstellen,
womit ich in dieser wundervollen Zumthor-Kapelle
(ja, dieser berühmte Zumthor-Geschmack war ja auch
in der Nacht zu spüren!) die ganze Zeit beschäftigt war?
Mit meinem Neid und meiner Mißgunst! Ich konnte mich
nur neidisch und mißgünstig schimpfen, ganz in Ihrem Sinn
(wenn auch der Sinn der Liebe etwas anderes zu sein scheint!):
wie gern wär ich an Prof. Tribocks Seite, also Ihrer,
in diesem süßen Geschenkli gesessen, dem Bently nämlich,
da ich doch normalerweise nur in einem Zugsabteil sitze
oder auf der Rückbank irgendeines Autos als Mitfahrerin!
Einmal nicht Mitfahrerin sein! Einmal Seite an Seite
mit Ihnen, umströmt von Geschmack, Luxus und Liebe!
Ihre Michaela T.
twoblog - 10. Okt, 11:31
@all
Ich kann verstehen, dass man man mich in die Irrenanstalt schreiben will, aber ich glaube doch, dass ich durch dies, was hier geschieht, eher immer ruhiger werde. Von Verfolgungswahn spüre ich nichts. Ich danke Ihnen ;-).
PS: Ja, und vorher hatte ich auch schon diesen gereimten(!) Vierzeiler hinterlassen:
Herr Prof. Toobock, Sie mit Ihrem Anonymitätsproblem!
Ist Ihnen denn Ihr Leben in Ihrer Block-Anonymität nicht too angenehm?
Zeigen Sie mir Ihr Gesicht, damit mir nicht alle meine Traumphantasien
Einen prächtigen Herrn zeigen und sich dann wieder grußlos verziehn!
yvonne erber - 10. Okt, 14:08
Liebe Yvonne Erber.
Lieb, daß Sie zumindest an der "Sache" interessiert sind!
Daher hier der weitere Schritt zu Ihrer Information:
Ich schrieb am 2006-10-07 21:45
Geschätzte Conalma!
Ich kann ja verstehen, daß Sie innerhalb der "Bande" nicht solidarisch handeln, wenngleich doch weiblich fühlen können.
Jetzt stehen sie aber auf Ihrem eigenen Boden. Können Sie jetzt noch Ihre weibliche Solidarität verleugnen? Ich hoffe, nicht. Daher
meine Bitte an Sie, für mich ein gutes Wort bei diesem achso spröden kurzangebundenen Hrn. Twoblog einzulegen, wobei ich Ihnen gleich versichern werde, daß es mir nur um diesen geht, um keinen anderen, nur um diesen, keinen aus der "Bande", das heißt: sie können ihren Twoblock-Schabernacke, oder wie immer Sie das nennen, ja völlig auf die bisher ausgeübte, Sie alles sichtlich
erheiternde Weise weitertreiben.
Ich möchte Sie nur darum bitten, mir zu helfen, das Vertrauen des Hrn. Twoblog zu gewinnen! Ich möchte aus meiner Küsnachter
Einsamkeit ausbrechen und ihn in die Berge zu dieser Hochzeit begleiten. Er wird es nicht bereuen, einer jungen Frau auf diese Weise
eine Freude zu bereiten.
Mit herzlichen Grüßen
Michaela T.
PS: Hier noch mein heutiges Gedicht. Das gestrige kennen Sie ja schon. Ich hoffe, es berührt Sie!
-----
Ich glaube, Sie verstehen ganz sicher,
den Ernst der Lage einer sehr jungen alleinstehenden Frau,
die plötzlich von Ihnen (allen) mit einem wunderschönen Foto,
mit diesem wunderschönen Fotoglück konfrontiert wird,
und leider zur Suche nach einen zumindest zeitweise
adäquaten Kuschel-Partnerersatz gezwungenermaßen ist.
Es ist ja nicht so, daß dieser in meinem Alter sein muß;
im Gegenteil, Jungens in meinem Alter kotzen mich an;
Sie kotzen mich an, ich kotze sie an, wir kommen
aus dem Einanderankotzen gar nicht mehr heraus.
Können Sie das verstehen, Hr. Twoblog, können Sie verstehen,
was ein Wort wie Schalä in mir, in den Tiefen meines Herzens auslöst?
Oder Toßkahna, ein Schalä in der Toßkahna? Oder auch nur
die Toßkahna, und zwar keineswegs mit diesen mich
altersmäßig ankotzenden Soloschläfern, die ja nur so tun,
als wären sie in der Lage eine befriedigende und auch
befreiende Löffelstellung zustande zu bringen? Ich denke,
Sie verstehen voll und ganz, wo ich in allen meinen Phantasien
hinsteuere, wo ES in mir hinsteuert, wenn ich mich
nicht mehr steuern kann oder will, wenn ich keinerlei
Lust verspüre auf überdimensionale Decken und im Kreis
um mich herum aufgebaute Kuscheltiere, eines häßlicher
als das andere (diese urhäßlichen Elche, oder diese Glotzaffen
Und diese zotteligen verlausten Lieblingsliebesbären!) - also,
um es kurz zu machen: ich verzichte gern für die weitere Zukunft
auf dieses achso gemütlich erscheinende Seitenschläferkissen,
ich tendiere ganz eindeutig in die Arme eines etwas älteren Herrn,
der keineswegs professoral auftreten muß - täglich treten mir
solche professoral sich gerierende ältere Herren mit oder ohne
Schnauzer entgegen, sprechen, ich weiß nicht was, ich hör
da nicht, da ich ja in meinem Blick einen ganz unprofessoralen
älteren Herrn habe, der voller jugendlicher Phantasien steckt,
voller schelmischer Ideen und mir auch alle Freiheiten ließe,
wenn wir dann im Schalä ganz nah beim Wald, bei den Waldtieren
wohnen würden, wo es mich doch so hinzieht zu diesen
und ich so dankbar wäre für diese verständnisvolle
mich von allen Seiten umgebende flauschige, aber kratzende
auch nicht aufdringliche, jedoch jederzeit bereite Liebe!
yvonne erber - 10. Okt, 11:16
---liebe michaela t.!
---tatsächlich: ich bin müde, aller solcher und auch anderer sachen. ich bin aufbruchssüchtig. und: ich kann derzeit nur einen "gastcomputer" benützen.
---unabhängig davon: mich interessiert sehr, wie sich diese "heisse" angelegenheit weiterentwickelt.
mit herzlichen grüssen
YVONNE ERBER
Zu:
Liebe Yvonne Erber.
Ich wende mich an Sie, weil ich mit Ihnen verwechselt werde, und zwar von Hrn. Twoblog. Ich kann es zwar nicht verstehen. Ein bisschen Talent zur Sprachanalyse hätte ihn gewiss eines Besseren belehrt.
Ich habe mich, das muss ich gestehen, schlecht benommen, viel schlechter als Sie. Sie wollten ja nur ein bisschen aufmischen und sind dabei völlig ignoriert worden. Völlig unverdient. Anscheinend sind Schweizer so!
Mich stimmt das auch deshalb traurig, weil ich ja schon seit langem bei Hrn. Twoblog mitlese, ohne mich je zu seinen schönen Bildern, Ideen und witzigen Bemerkungen usw. geäussert zu haben. So lang bin ich passiv geblieben, eine stille Geniesserin! Dabei haben sich aber Gefühle entwickelt, sehr positive, muss ich Ihnen gestehen, vielleicht zu Ihrem Missfallen.
Dass ich mich dann geoutet habe, hat dieses Hochzeitsglanzbild bewirkt, mit dem Titel DIE GLÜCKLICHEN; eigentlich das Foto von dem weissen Schalä oben auf dem Berg, das aber Hr. Twoblog samt dem ganzen Kommentar-Anhang gelöscht hat. Sie können sich vorstellen, wie enttäuscht ich davon war, tief getroffen! Denn es hat mich grosse Überwindung gekostet, meine Gefühle einem mir physisch völlig unbekannten Mann gegenüber einzugestehen.
Ich war schockiert, wie Sie sich denken können, dass dieses schöne Schalä-Bild verschwunden ist. Es hat so viel Glanz und Hoffnung verströmt!
Da Sie meine ersten an Hrn. Twoblog gerichteten Zeilen nicht lesen konnten, erlaube ich mir, Sie hier anzufügen:
Wenn man lange Single ist,
wenn man schon so lange Single ist,
so sind die Nächte sehr sehr einsam
und auch sehr sehr kalt.
Man friert völlig allein vor sich hin,
sinnentleert, man versucht durch Kerzen,
durch Musik, einen romantischen Film,
auch durch Feuer, wenn man einen Kamin haben sollte,
oder indem man sich einfach mit einem Buch,
das Parfum zum Beispiel, Sie verstehen,
ich lese in einer solch unerträglich einsamen
Situation oft das Parfüm; das Parfüm
hat deshalb schon viele Flecken, Tränenflecken,
Schokoladeflecken, Sie können das verstehen,
Wachs- und auch Rotweinflecken,
ja und auch Flecken von purem Wasser,
da ich ja dann auch Wärmeflaschen verwende,
wenn diese kalte lange Singleeinsamkeit
in dieser Nacht wieder so unerträglich wird,
wenn ich heißen Teen trinke, den ich dann auch verschütte,
weshalb es auch Teeflecken im Parfüm geben wird,
das können Sie ganz sicher verstehen...
Ja, Sie wissen jetzt, man hat schon alles versucht,
sich den Abend und eine solche Nacht zu versüssen,
man drückt sich in eine flauschige Decke,
die einen Menschenflausch leider nur simuliert,
man weiss, das ist alles nur simuliert,
man betrügt sich, mit all diesem Trostgetue,
man weiss, man wird diese Nacht ganz allein sein,
auch die kommende, Sie werden das ganz sicher verstehen,
man denkt, man träumt von Glücklichsein,
wie glücklich wäre man, ohne diese Einsamkeit,
zu zweit, Sie verstehen, irgendwo da oben
in den Bergen in einem Chalet, zu zweit,
mit vielen vielen erleuchteten Fenstern,
Lichtern überall, Fahnen, lachenden Gesichtern...
6. Okt, 22:30
Herzliche Grüsse
Michaela T.
PS: Warum haben Sie sich denn so schnell aus den Chocolat-Gründen zurückgezogen: sind Sie verreist oder gar krank?
yvonne erber - 9. Okt, 19:52
Das könnte heute
oder gestern geschrieben worden sein, als hätte der Schreibende "jetzt" gesagt, jetzt, das heisst: gestern am Samstag oder heute an diesem Sonntag!
Vor mehr als 4 Jahren notiert, an einem Donnerstag, Ende August – und um halb sechs am Abend! Wie mir das gefällt – dass immer auch das genaue Datum dabei steht, sodass man weiß – man kann dem Zeitfluss nicht entkommen und vielleicht sogar zurückzurechnen beginnt.
Bei aller Illusionskunst – dieser Sommer ist vorbei, trotz der Sonne heute, der Sonne gestern, dem unbeschreiblich großen und roten Vollmond (gegen 19 Uhr, vom Auto aus gesehen, der sich so ähnlich wahrscheinlich auch im Winter ereignen könnte).
Sommerende ist immer traurig für mich, besonders wenn sich den Sommer lang die Hoffnungen nicht erfüllt haben, die verschiedensten Wünsche nicht wahr geworden sind. Es insistiert weiter die Liste der unerfüllten Wünsche, ohne daß ich darüber wirklich unglücklich wäre. Ich wollte zelten, ich wollte wieder einmal Kanu fahren, ich wollte bis zum frühen Morgen in einem Garten sitzen...
Ich rede von mir, nicht von der „Wichtigkeitsdarstellung“ dieses Mannes, die mir ja imponiert, obwohl ich so etwas nie tun würde: mich durch eine Kaufherde schleifen. So auf Körperkontakt, wie Männer eben ausschreiten müssen und nicht ausweichen mit Augenkurzschluss mit den Entgegenkommenden.
Nicht „angemessen“ – vermessen erscheint mir der Wunsch „im Fortschreiten Macht“ zu verteilen. Ich in der Menge als Machtverteilerin? Schon lieber hab ich diese Projektion, ich würde schweben können und mich dabei mit neuer Energie aufladen!
YVONNE ERBER
Zu:
FRANZ SCHIEL
SOMMER-ENDE
Licht, Strahlung, Wärme, Blicke,
Haut, die sich noch arglos entblößt.
Getümmel vor Geschäften, Paare
an den U-Bahnabgängen, auf Bänken.
Keine Kraft, nur laue Bewegung,
flüchtiges Schaufensterglück
mit Sommerschlußverkauf, Herbstangeboten.
Darum ging es nicht - im Gehen
zwischen ihnen allen hindurch,
an ihnen vorbei, schlendernd, schleifend,
mit blankem Augenkontakt:
Wichtigkeitsdarstellung,
Raum beanspruchend. Angemessen
im Fortschreiten Macht verteilt,
die nicht mehr abfällt, Energiesausen,
mich im Schweben neu aufgeladen
(Donnerstag, 29.08.2002, 17.30 Uhr)
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yvonne erber - 9. Okt, 00:16
LA DEFENSE:
ich denke sofort: defensiv, dazu dieses la – DIE DEFENSIVE: bin ich das? Abwehr, Wehr, Schutzwehr, Gegenwehr, Verteidigung, aber auch: Stoßzahn – bin ich das?
Ich bin dort auch schon in dieser Gegend gegangen, in Paris, ein Jahr später, in diesem Hochhausviertel, mit der sicher mehr als einen Kilometer langen Fußgängerzone mit dieser Unzahl an Hochbauten, alles Bürotürme: Areva-Turm, Manhattan, Gan, Total Fina Elf und das CNIT. Am beeindruckendsten ist jedoch die Grand Arche, die im Gedicht gar nicht erwähnt wird.
Es ist ja eine Annäherung, die man uns nahebringt, mit scharfen Detailblicken auf Ausschnitte aus der Umgebung. Etwas mühsam, dieses Vorankommen, weil alles an Hindernissen aufgeboten wird, was eine moderne Stadt zu bieten hat: Autoverkehr, Abgase, Verkehrslärm, Straßenwirrwarr. Der Fußgänger zählt nicht, solange er nicht auf der Fußgängerzone gelandet ist und vor der Grand Arche in die Knie geht.
Ganz verloren ist dieses Ich nicht: es kann Ventilatoren zum Stillstand bringen, ein „eingebildetes Tatsachenbild“. Auch es drängt es nach oben – unerwartet, daß es in einem Gelächter, noch dazu schmetternden, landen muß. Mir ist diese Strafe erspart geblieben, vielleicht, weil ich geführt wurde.
YVONNE ERBER
Zu:
FRANZ SCHIEL
LA DEFENSE
niemand erklärte mir den Namen: Pont du Puteaux -
Hure, Hurenkind oder vielleicht etwas ganz anderes.
Unablässig dröhnte der Verkehr. Schnell ging ich weiter
in eine viel stillere Gegend, verlassene Baustellen,
Bagger in der tiefen dottergelben Sandgrube,
der auch ein Kinderspielzeug sein könnte,
Spiegelflächen, die alles eindunkelnd verschärften,
mit kunstvoll abgestützten Hauswänden.
Vor einem pompösen potjomkinschen Bezirksamt
eine Unzahl verschieden hoher Springbrunnen,
alle in einem unwiederbringlichen Moment zu Eis erstarrt.
Und zum Hügel, der hinaufführt zu La Defense,
Wand aus Türmen, ausweglos über der Autostraße.
Inmitten von Gedröhn, Abgasen nur dieser eine Weg
quer durch den Busbahnhof, zwischen ununterbrochen
ankommenden und abfahrenden Bussen, und grünen,
auf den Fotos dann rot erscheinenden Ventilatoren,
die augenblicklich stillstanden, als ich sie fixierte.
Ort der Ruhe, eingebildetes Tatsachenbild. Und über mir
diese Bastionen ohne Gewicht, die Menschen in stummen
traurigen Märschen, die Maschinen, Geräte, Möbel
fliegend, fleischig. Lautlose Explosionen, die alles
lächerlich machten, mich zum einzigen, der standhielt:
fährt nach oben, landet im schmetternden Gelächter
(Sonntag, 21.04.2002, Paris)
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yvonne erber - 7. Okt, 22:59
lieber hr. phoenix!
danke für den freundlichen rat. wurde bereits gestern ausgeführt und funktioniert, denk ich. ist das jetzt so für alle besser und verständlicher?
YVONNE ERBER
phoenix62 - 6. Okt, 19:37
Link zum eigenen Blog
Sehr geehrte Frau Erber, irgendwo in Ihren Profileinstellungen können Sie - wenn Sie das wollen - eine Adjustierung vornehmen! Ich glaube, im Feld "Persönlicher URL" können Sie die Adresse Ihres eigenen Blogs
http://yvonneerber1.twoday.net/ eintragen. Dann wird hier bei Ihren Kommentaren Ihr Name auch grün dargestellt und man kann unkompliziert zu Ihrem Blog gelangen.
Einen nachdenklichen (aber deshalb keineswegs geschmälert höflichen) Gruß entbietend...
yvonne erber - 7. Okt, 22:04
liebe acuto!
---herzlichen dank für ihre liebenswürdige reaktion, auf die ich auch bereits geantwortet habe!
---ich habe gestern den fast-vollmond genossen, sie auch?
liebe grüße
YVONNE ERBER
yvonne erber - 7. Okt, 21:57
Liebe acuto!
---hier tolle sonne, leichter abendwind, bin mittags wirklich im sonnenbrennen gegangen, geh am abend sicher noch raus, vollmond müßte bald sein, gestern hatte das ding noch eine leichte delle.
---ich kann natürlich nicht nachvollziehen, womit sie unheil anrichten können. aber wenn sie das wissen, dann dürfen sie darüber nicht schreiben.
(ich weil nicht, was unheil für sie ist. für mich wäre unheil, meine konstellationen durcheinanderzubringen, das heißt den menschen wehzutun, mit denen ich mich verbunden habe. deshalb lebe ich sowohl – mit einem fuß – völlig konservativ, konservierend; bin aber – auf dem anderen – sehr wohl in der lage, nicht oft, ein paar mal im jahr, gefährliche schritte zu tun. ich glaub, das von mir selbst verursachte unheil - es ist genug - hab ich schon hinter mir, vielleicht ist das nur ein aberglaube oder vermessenheit.
---vergessen sie das mit dem vornamen. das war nur so ein momentanes gefühl. acuto ist kein vorname, da hätt ich lieber wei (chinesischer weiblicher vorname) oder zeynep (türkischer) - mit beiden war ich befreundet - gehabt. man ist so drauf gedrillt, daß man jemand mit einem namen anredet, nicht mit einem xbeliebigen wort, wenngleich das ja seinen reiz haben, wenn sich daraus eine doppeldeutigkeit ergibt.
---ich hab einen teil des nachmittags mit einer eher dümmlichen kolleginnen-rangelei verbracht, was mich noch immer ärgert, weil alles ganz harmlos und wohlmeinend begonnen hat.
---aber ich hab bei a. n. herbst ein aragon-zitat gefunden, das mich darüber hinwegrösten konnte, es folgt hier:
„Die Unterhaltung zwischen den Menschen stellt auf ihre Weise ebenfalls eine Spiegelscheibe ohne Belag dar. Derjenige, der spricht, befindet sich in dem zweiten Zimmer und hält den undurchdringlichen Spiegel der Worte vor sein Gesicht. Woran denkst du, wenn du sagst: Es ist schönes Wetter? Ich höre: Es ist schönes Wetter, das ist alles. Ich habe von dir nur jene äußere Erscheinung, jenen Schleier. Die Worte kommen mir einfältig vor, wenn sie nur jenen gewöhnlichen Sinn haben. Was verbirgst du vor mir hinter jedem Wort, das du sagst? Wenn mich dieser Gedanke streift, wie sollen meine Augen nicht trübe werden über all das, was sie nicht sehen können? Und man muß mir den Wahn verzeihen, der mich zu interpretieren treibt, der mich befällt, wenn du sagst, daß schönes Wetter ist... denn damit du die Notwendigkeit verspürst, mir so wenig zu sagen, damit mir verborgen bleibt, was du für wichtig hältst, hat das, was in dir wohnt, nicht ein größeres Recht darauf, mir verheimlicht zu werden, wie ein Liebhaber im Schrank, wie die Erschütterung eines Vergnügens, von dem ich ausgeschlossen bin, eines nicht geteilten Schmerzes, eines Lebens ohne mich, ein Augenblick dieses kleinen Traumes, in dem du es vorziehst, mich in nicht wiedergutzumachender Weise beiseite zu drängen, den du ohne mich gelebt, gezittert, geseufzt haben wirst, was weiß ich.“ (Louis ARAGON, Spiegelbilder)
herzliche grüße
YVONNE ERBER
yvonne erber - 6. Okt, 17:36
keine dunkle geschichte von mir, liebe acuto!
(plötzlich denk ich: hat die denn keinen vornamen? ich würd sie gern beim vornamen anreden!)
---nachdem ich erst jetzt an den computer gekommen bin (nachdem ich in den armen von o. eingeschlafen bin /nachdem ich ihm gesagt habe, ich nehme keine p. mehr, ich verliere auch so meine haare – und er hat, wie immer behauptet, die seien so lang und dicht und eine pracht wie eh und je – wie konnte er das sehen: es war nicht dämmrig, es war richtig düster, nur ein feiner lichtstreif/) schau ich mir als aller erstes mir die fort-schritte auf den blogs an, die ich gern lese. und was entdecke ich? ihre ermunternden sätze. danke!
---gestern hab ich mir übrigens von perlentaucher (über einen film) notiert: „Indem sie recherchieren und erleben und fabulieren, bezeugen sie selbst eine eigentümliche Lust auf Deutschland: eine vergessen geglaubte Sehnsucht nach Landschaft und Natur; ein teils atemberaubend naives Verlangen, den Charakter einer Nation zu ergründen; ein kaum stillbares Begehren, das Verhältnis zu Heimat und Vaterland in der Sprache der Intimkommunikation auszudrücken, in Begriffen von Liebe, Enttäuschung und Trauer."
morgengrüße
YVONNE ERBER
Zu:
acuto - 5. Okt, 14:42
Liebe Frau Erber, an dieser Stelle muss ich Ihnen jetzt mal ein Kompliment machen, das sich nicht länger unterdrücken lassen mag: Meine Liebe, Sie entpuppen sich mehr und mehr als inspirierende Bereicherung. Ok, im Klartext bedeutet das für mich jede Menge Arbeit, aber wer sagt, dass solches Tun nicht Freude macht? Besonders, wenn es sich mit so prickelnden und erfreulichen Themen befasst. Die Auseinandersetzung mit Last aller Art ist schließlich nicht alles im Leben und stellt sich zumeist ohnehin von ganz allein zur rechten Zeit ein, weshalb es keine Veranlassung gibt, sie künstlich zu beschwören.
In diesem Sinne gehe ich Ihre zahlreichen Anregungen am besten peu à peu an, damit mein Antworten möglichst niemanden erschlägt - auch mich nicht.
Lieben Gruß! :-)
yvonne erber - 6. Okt, 09:06
lieber montgelas!
gesetzt den fall, ich wäre in ffm gewesen, wie hätte ich sie denn "in
einer buchhandlung" reden hören können? daß sie dann auch die UW und den PK dazugenommen haben - alles das hätte mich sehr interessiert! und natürlich was die zuhörer zu ANHs erzählungen gemeint haben.
YVONNE ERBER
ps: haben sie mein mail vom Mon, 02. Oct 2006 14:22:45 erhalten?
Zu:
Wer die direkten Messeeindrücke und überhaupt das hübsche Get/lümmel mitverfolgen möchte.
Lese >>>> immer wieder mal d o r t nach. Daß der Ernst etwas leide, sei dabei verziehen. Wir heben’s durch >>>> Gerüchte auf.
albannikolaiherbst - am Mittwoch, 4. Oktober 2006, 16:59
Kommentar verfassen
montgelas meinte am 4. Okt, 17:50:
Kein Gerücht ist,
dass der Kaffee bei "Buchmarkt" von lieber Hand serviert wird (http://www.buchmarkt.de/) und schon gar kein Gerücht ist, dass Daniela Seel
-
http://www.kookbooks.de/verlag.php - mit dem Band "Ah, das Love-Ding! • Ein Essay" von Monika Rinck wieder einmal ein ungewöhnliches Buch vorlegt, und auch keine Phantasmagorie ist, dass ich heute abend in einer Buchhandlung über den Büchnerpeisträger Oskar Pastior und von der "Niedertracht der Musik" - Alban sei gegrüßt ! - reden werde. Die Peter Huchel-Preisträgerin Uljana Wolf und der "hess. Joyce" Peter Kurzeck werden von mir auch nicht vergessen. Ich freue mich auf den Abend und hoffe den Autoren gerecht zu werden. Vor allem bin ich gespannt, was die Zuhörer zu ANH's Erzählungen meinen.
yvonne erber - 5. Okt, 13:15
liebe acuto!
---schad, daß es meine „Straps-Biedermeier-Brücke“ sozusagen ins leere weist. es ist ja nicht so, dass ich selbst daraus gar keinen gewinn zöge, aus dem strapstragen mein ich - es ist, wie sie unwiderstehlich(!) beschreiben, die einzige art, sich als weibliches wesen in völle und fülle zu fühlen.
während ich hingegen bei entsprechenden temperaturen – vielleicht auch noch „auf befehl“ – sehr gern ohne gehe, den ganzen tag lang, selbst wenn vorhersehbar ist, dass daraus sich eine kitzlige situation entwickeln könnte. aber solche tage kann ich an einer hand abzählen.
was mich eher antörnt, sind oft zweifach übereinandergelegte strümpfe (ja, ihre hauchzarten nylons), um ein einmaliges muster zu erzeugen, in verbindung mit „sonderschuhen“, also solchen, die man quasi nirgendwo findet, einzelstücke, die eigentlich nicht zum gehen gedacht sind, dann aber doch zum gehen (gehenversuchen!) verführen. ich hab eine kleine sammlung von solchen schuhen (auch stiefeln), benütze sie jedoch nur in ausnahmefällen.
(davon gibt’s fotos, die ich ihnen gern privat – das heißt: über email – zukommen lassen würde, wenn sie das wünschen. daran können sie sehen, welches vertrauen ich zu ihnen habe. sie müssen mirs aber dann auch ausführlich "reinsagen"!)
---mit mädchenhaftigkeit war gemeint, daß eine rasierte fut eben an die zeit erinnert, in das das natürlich war. dann kamen die haare, und das geschlecht war da, man mußte sich entscheiden, es anzunehmen oder nicht. nicht umsonst heißt es scham: haare sollten die scham bedecken, sonst sollte man sich schämen. diese scham abzulegen bzw. abgelegt zu haben, heißt für mich, alle zweifel am geschlecht abgelegt, von mir aus auch: ausgeräumt zu haben. bin ich in der lage, mich völlig zu entblößen, bin ich schamlos und eindeutig sichtbar frau!
---noch ein wenig aus der anderswelt zitiert:
„(Es gibt auch eine Geschlechterverteilung, in der die Frau den Kämpferpart innehat; sie ist nur in unserer Kultur eher selten; tatsächlich bleibt aber die "Konstellation-selbst" durchweg erhalten. In 'normalen' Verhältnissen ist das auch unproblematisch; schwierig wird es erst, wenn sich ein deutlicher Typos ausprägt.)“
YVONNE ERBER
acuto meinte am 4. Okt, 16:10:
Für jemanden, der das Ziel seines Kampfes nicht in Zerstörung, sondern in Erlösung sieht, gibt es keine Friedenszeit; wäre eine angenommene solche doch lediglich Indiz dafür, dass er Resignation dem Kampf vorzieht“
was uns ANH vorsetzt ist klar: ausnahmen bestätigen die regel, und die heißt die „Konstellation-selbst“. die regel ist also der kämpfende mann, die sorgende, opfervolle frau.
Ihre antwort: heißt das, daß sie sich stets zu den ausnahmen zählen, zu den immer-und-überall-kämpferinnen, alles andere wäre resignation? (angeschlossen werden muß wohl die frage: worum es in diesem kampf geht – sie schreiben ERLÖSUNG: wovon? wofür??)
---ich bin weiterhin vernagelt in bezug auf „sinnvoller Dienst“: welches dienstverhältnis meinen sie? dienst im öffentlichen bereich? dienst an der „allgemeinheit“, dienst an den zukünftigen generationen? und: was ist für sie denn das „große Ganze“?? werden sie konkret!
---ich hab ihren waschsalon-beitrag gelesen (sie waren sehrsehr gut drauf!!), und ich schließe heute (schon wieder diese schweren glieder bzw. lider) mit ihrem zitat: „Seit wann braucht eine Frau Feminismus, wenn sie nach Macht trachtet?“
schöne nacht
YVONNE
Zu:
unbeschreiblich weiblich
So, liebe Frau Erber, da es Sie offensichtlich nach Schärfe gelüstet, nehm ich Sie jetzt mal mit auf einen gepfefferten Exkurs. Legen Sie am besten schon mal ab, was nicht unbedingt nötig ist, denn was jetzt kommt, wird Ihnen einheizen. Wir lassen flache Cartoons, biedermeierliche Altherrenspezereien, Kleidchen, Knöspchen und sonstiges Mädchengetue hinter uns und widmen uns dem Thema Weib. Ohnedem kann man nämlich nicht über Strapse reden, ohne beides zu verunglimpfen und der innewohnenden Macht zu berauben. Also vergessen Sie am besten alles, was Sie jemals über halterlose Effekthascherei und sonstigen Klimperkram hörten, tilgen sie saftlose Hauchverzärtelungen und Möchte-gern-aber-trau-mich-nicht-Kokettiererei aus Ihrem Denken - kurzum, machen Sie sich so frei wie möglich.
Ich köchelte mir eben ein feines Kürbiscremesüppchen, und Sie glauben gar nicht, wie inspirierend so ein praller reifer Kürbis gerade bei diesem Thema ist. Strapse. Hmmmm. Hmmmmmm. Wenn Sie sich jemals fragten, woraus wohl eine Himmelsleiter besteht - ich verrate es Ihnen: Aus der Magie hauchzarter Strümpfe an Strapsen ist sie gewirkt - fast nicht vorhanden und doch so präsent.
Aber vielleicht sollten wir erst mal klären, was Strapse NICHT sind: Entgegen neuzeitlich girlie-orientierter Meinung sind Strapse KEINE winzigen Flitscherlbändchen, an denen wiederum andere schnürsenkelartige Schnürchen baumeln. Solcher Tinnef (hebr. "tinnuf" (jidd. "tinnef") = "Kot", "Schmutz") ist nicht der Rede wert und schon gar nicht angemessenes Attribut für die Göttin im Weib.
Wenn ich von Strapsen rede, sprechen wir über Strumpfgürtel - jenes haltschenkende und doch so zarte Accessoire, das imstande ist, den vollen Mond einzufangen und angemessen zu rahmen, auf dass ihm jemand die Ehre erweist, sein Rahmweiß zum Glühen zu bringen - oder ihn einfach nur still zu genießen. Wir sprechen über ein Kleidungsstück, das den unumgänglichen Rundungen einer Sophia Loren angemessen war und dessen sich unsere Großmütter noch nicht zu schämen wussten, wie es die Magersucht heutiger Tage angesichts ihrer Weiblichkeit schändlich zu tun pflegt. Strumpfgürtel .... sprechen Sie es aus und hören Sie nur, wie allein der Klang die Luft zum Vibrieren bringt. Und wenn Sie mir nicht glauben, testen Sie es. Sprechen Sie es in Gesellschaft aus, das magische Wort, und Sie werden es erleben: Wie von Fäden gezogen rucken Köpfe hoch, fallen Blicke auf Sie wie auf ein fernes Paradies, das die meisten schon fast vergessen haben, weil es ihnen schmähend genommen wurde. Und dann setzen Sie nach ...... Nylons ...... der Stoff zeitloser und -überdauernder Träume. Testen sie es, meine Liebe, und Sie werden erleben, was es heißt, unwiderstehlichen Schmetterlingslockstoff auszusenden.
Natürlich habe ich es getestet, was glauben Sie denn? Ich bin Weib und scheue nichts, das diese unwiderlegbare Tatsache unterstreicht und schmückt. Und ich habe es nicht nur getestet, sondern für gut und höchst angemessen befunden - mir und jenem, der den Zauber mit mir zu genießen versteht. Strumpfhosen? Ich bitte Sie! Wer will schon aussehen wie Teddybär mit Naht auf dem Bauch? Natürlich gibt es Temperaturen, die sie nahelegen - in Nylons Schnee zu schippen ist wahrlich kein Vergnügen. Aber selbst im Winter schippen die wenigsten von uns ununterbrochen Schnee. Alles zu seiner Zeit, aber bitteschön keine Uniformierung, die meine Weiblichkeit nicht krönt, sondern damit hinter kaltem Berg hält.
Begleiten Sie mich noch ein bisschen - mit dem Strumpfgürtel allein ist es schließlich nicht getan. Und bitte bitte kommen Sie mir jetzt nicht mit Lycra und Jeans und ähnlich Pragmatischem. Darüber diskutiere ich nicht, denn alles, was nicht spürbar gut tut - der Anhaberin wie dem liebhabend Berührenden - ist indiskutabel. Wir bleiben lieber im Bild, das bekommt und sich bewährt hat. Nylons ..... Hauch von Nichts, unbeschreiblich geschmeidiger, streichelzarter Schmelz auf der Haut. Die Herbstfrau plauderte neulich aus ihrem reichen Nähkästchen: Nylons aus dem Eisfach - ein unvergleichliches Erlebnis (liebste Herbstfrau, als ich es las, musste ich sehr innig und sehr wissend schmunzeln ;-)).
Sie können sie nicht einfach so anziehen, als hätten sie keine Bedeutung. Wenn Sie es dennoch versuchen, wird sich der Schleier umgehend rächen. Nylons wollen zelebriert werden. Sie brauchen gepflegte Hände, solche, die angemessen zart sind. Falls das mal grade nicht der Fall ist, weil Sie just zuvor den Garten umgegraben haben, ist es ratsam, beim Anziehen Handschuhe zu tragen. Aber ich verrate Ihnen was: Wenn Sie erstmal soweit sind, dass Sie den eigentlichen Wert von Nylons erkannt haben, tragen Sie die Handschuhe lieber bei der Gartenarbeit.
Wissen Sie, was das Einzigartige an Nylons ist? Nein, woher auch? (Entschuldigung, aber was Sie bisher von sich gaben, lässt mich schwer vermuten, dass Sie dergleichen Spezereien nur vom Hörensagen kennen) Ein Nylon ist kein pilzassoziierendes Schrumpelding. Weit gefehlt! Wenn Sie einen Nylonstrumpf aus der Packung fischen (frau kann gar nichts anders, als ihn mit grazilen Fingern angeln), zeigt er bereits Ihr Bein - in voller Länge und perfekter Form. Keine Sorge, angesichts seiner Beschaffenheit brauchen Sie sich Vorsicht und zarten Umgang nicht in Erinnerung rufen - das erledigt er in seinem Sosein für Sie. Sie angeln ihn sich und alles weitere zeigt er Ihnen. Wie von allein schlüpft die Hand in das seidige Gespinst, ohne es zu verletzen rafft sie es in vollem Bewusstsein. Wie von selbst stützen Sie Ihr Bein auf und zelebrieren das Anlegen: zunächst die Zehen, dann den Fuß und mit viel Gefühl das Hochrollen. Man zieht ihn nicht einfach schnöde an - man kostet ihn aus, vom Ersten bis zum Letzten.
Und dann befestigen Sie ihn. Ein Strumpf lässt sich nicht anders als anmutig befestigen. Nicht mal dann, wenn man ungeübt ist. Das liegt in der Natur der Sache. Ob sie wollen oder nicht, Ihr Körper folgt ihm und der diffizilen Handhabung seines Einhängens. Es ist eine durch und durch klassische Bewegung, die Sie mit Millionen Frauen diese Welt verbindet und die Sie tiefer als alles, was Sie jemals zuvor spürten, an sich erinnert - an das, was tief in Ihnen schlummert, weil es in heutiger Zeit keinen Platz mehr dafür zu geben scheint. Ich kann Ihnen nur empfehlen: Probieren Sie es, und Sie werden wissen, wovon ich rede.
Jetzt haben Sie Ihre Strümpfe an und Sie schauen an sich hinunter. Vielleicht haben Sie auch einen Spiegel, in dem Sie sich in Gänze betrachten können. Tun Sie das, aber vergessen Sie dennoch nicht, an sich herabzusehen. Denn jener Blick wird Ihnen faszinierende Welt eröffnen. Haben Sie jemals Ihre Schenkel so gesehen, ihre Zartheit so intensiv wahrgenommen? Da ist kein halterloses Gummi, das Ihnen klebrig in die Haut kneift. Alles, was Sie wahrnehmen, ist ungeahnte Zartheit - im Betrachten wie im Fühlen. Der Stoff, der eigentlich gar keiner ist, schmiegt sich streichelzart um Ihr Bein, kost es einzigartig zärtlich mit seiner Leichtigkeit. Und malt ein Bild in Ihre Augen, das Sie niemals mehr vergessen werden. Und als wäre das nicht genug, spüren Sie die Halter. Fühlen Sie nur, wie straff sie sind. Gehen Sie ruhig ein bisschen in die Knie. Haben Sie jemals zuvor so intensiv Ihren Mond empfunden? Eingefangen und aufgehoben – zum Verschenken bereit.
Lassen Sie ganz in Ruhe Ihren Blick auf dem ruhen, was ist, weil es immer schon war, obwohl Sie es noch nie so sahen. Da ist der Strumpfrand, welcher die Augen unweigerlich auf Ihre Schenkel zieht. Schenkel - ein Wort, das plötzlich ungeahnte Bedeutung erhält. Ich verrate Ihnen noch etwas: Hühnerbeine sehen nicht wirklich gut aus. Während Sie auf die Pracht schauen, die sich vor Ihren Augen entfaltet und zum Dazwischenliegen, mindestens aber Berühren einlädt, wird Ihnen das schlagartig bewusst. Weiblichkeit war immer schon voll, nie mager. An einer dürren Frau sehen typisch weibliche Kleidungsstücke unweigerlich nach kleinem Mädchen aus und locken allenfalls pädophil veranlagte Geister an. Ist einfach so. Weiblichkeit will rund sein - nicht zwingend fett, sondern angemessen rund. Wer will schon einen knochigen Hintern, wenn er sich doch nach dem Vollmond sehnt?
Und damit komme ich zum nächsten Aspekt: Männer. Wissen Sie was, Frau Erber? Noch nicht, aber ich sage es Ihnen: Ich traue keinem Mann über den Weg, der auf Hungerhaken steht. Einer, der solchem naturwidersprechenden Ideal anhängt, ist ein schwacher Mann. Nur darum begnügt er sich mit Kindgemäßem. Ich selbst bin normal schlank - nicht dünn, nicht dick. Ich habe Bauch, der davon zeugt, dass ich Leben schenkte und den ich darum liebe. Ich habe breite Hüften, die diesem Leben schnell auf die Welt verhalfen und ich habe Hintern, der nicht sonderlich ausgeprägt, dafür unendlich zart und empfänglich ist. Dies soll kein Maßstab sein, nur verdeutlichen, warum ich ein sehr liebevolles Verhältnis zu meinem Körper habe. Ich kann jeden Mann verstehen, der noch mehr Üppigkeit liebt, aber meine inneren Alarmglocken schrillen umgehend, wenn einer nach Knabenhaft verlangt. Solcher hat nämlich nicht begriffen, was Weiblichkeit bedeutet, und insofern begreift er auch seine Männlichkeit nicht in dem Ausmaß, wie es mir als Weib gebührt. Wahrheiten sind grundsätzlich schlicht und zeitlos.
Wissen Sie, was das für ein Gefühl ist, wenn eine Männerhand Ihr bestrumpftes Bein hinauffährt und wissend dort verweilt, wo sich zartes Fleisch offenbart, während sie die Grenze zwischen Kaum-vorhanden und völlig ungeschützt bespielt? Es ist unbeschreiblich. Und wie Ihre Strümpfe gen Himmel führen, gleitet jene Hand weiter. Nie im Leben haben sie Ihr Zentrum so gespürt, so sehr danach verlangt, dass es berührt werden möchte, wie in diesem Augenblick. Und wie Ihnen Ihre Verletzlichkeit bewusst wird, wird Ihnen heißer als je zuvor. Alles, was Sie wollen und ersehnen, liegt in jener Hand, der Sie sich anvertrauen, als hätten Sie Ihr Leben lang auf sie gewartet. Unter ihr blühen Sie auf, schwellen an und fluten, als gäbe es nichts sonst auf der Welt. Alle antrainierte Scham fällt, alles Sein konzentriert sich auf das, was ist: Sehnsucht, Bereitwilligkeit, schamlose Gier nach mehr.
Anderswo wird gefragt, wie Ihr primäres Geschlechtsteil beschaffen sein sollte, um als schön zu gelten. Ich bitte Sie (erneut)! Wer will denn sowas wissen - wen interessiert solcher Pillepalle wirklich??? Sie empfinden!! Ihr ganzes Denken und Sein befindet sich dort zwischen Strumpfrand und Ihrem immerwährendem Lebensquell. Jene Hand, die Ihnen so wohltut - sie sucht keine Perfektion, sie sucht Antwort. Auf das, was in ihr ist - tiefe Sehnsucht nach Vereinigung und nach jenem Elixier, das Leben schafft und schenkt und unendlich fließt, so mensch - Mann wie Frau - es nur zulässt. Wer bitteschön braucht Unberührbarkeit und Perfektion oder auch nur die Vorstellung davon, wenn doch sämtliches Sehnen nach antwortender Erfüllung trachtet? Wer um alles will Mädchen, der Frau haben kann?
Jener, der mich liebt - für ihn ist jeder Leberfleck und jedes Fältchen Sehenswürdigkeit auf der Karte, die seine Liebe von mir zeichnet. Er weiß, dass jede Narbe und jeder angebliche Makel seine Geschichte hat. Und nichts - schon gar kein voyeuristisches Gemälde von geifernden Greisen und einer schamhaft sich abwendenden sehr jungen und geschlechtsneutralen Frau - wird ihn davon abhalten, jenen Garten zu erkunden, den ich ihm voll Hingabe und wolllüstiger Inbrunst zum Geschenk darbiete. So funktioniert die wahre Welt, jene, die immer schon war und immer sein wird. Und wie meine Venuslippen beschaffen sind, tut rein gar nichts zur Sache, ist nur für solche relevant, die meine Seele nicht sehen, weil sie sich nicht sehen.
Ich bin ganz fest und tief davon überzeugt, dass es meine Lust und Hingabe ist, die einen Mann zum einzigen Mann dieser Erde macht. Ohnedem bliebe er bloßer Sammler. Und an mir liegt es, ihm zu zeigen, was ich und somit auch, was er wert ist. Das ist Frauenaufgabe. Strapse und Strümpfe sind wundervolles Requisit, das mir und ihm den Weg genau dorthin weist, weil es einreißt, was uns an Ängsten vor uns und unserer jeweiligen Macht eindoktriniert wurde. Es gibt nicht Schöneres, als hingebungsvoll Schenkel zu öffnen und Hüften zu heben, um zu empfangen, was einem geschenkt werden möchte. Und selbst, wenn ich allein bin, ist es pures Vegnügen, meine Weiblichkeit dieserart zu spüren. Allein das Laufen in Strapsen .... eiwei ...... ich will mehr davon! Mehr, mehr, mehr ....... :-)))
yvonne erber - 4. Okt, 22:19
Eine Menge Personen
tritt hier auf, vor allem weibliche, Schwestern, Kusinen, Nichten - keine so, dass ich sie mir gerne näher ansehen würde. Ich möchte weder die eine noch die andere sein.
Gewirr aus dem Kopf eines einsamen jungen Mannes, leidend unter seinem Testosteronansturm. Hier Honig, dort Blut, das aus hormonellen, rituellen oder aus mordlüsternen Gründen zu fließen scheint. Es gibt nichts, das "schmeckt", weder Monatsblut noch Göttinnen-Honig.
Eigentlich ist das alles doch recht ekelig. Eine Versammlung von Substantiven der Unappetitlichkeit: Blutrinnsale, Warzengeflecht, Plumpsloch, Hackmesser, Sauschädel usw.
Auffällig: „begehbare Schwestern"! Wer begeht sie, auf welche Weise? Ich denke sowohl an Inzest als auch an das mittelalterliche Heiratswesen, an die Schrankwerdung der Frau. Letzten Endes sind sie alle nur Handlangerinnen - für den überspannten Himmel dieser überquellenden Pubertätsphantasie.
Zu:
FRANZ SCHIEL
BLUTHONIG
die Schwestern, sie lagerten im selben Bett,
übereinander - Blutrinnsale mit fragenden Augen.
Baten mich immer um Kopfschmerztabletten.
Nie wieder sollte ich die Trompete des Onkels anrühren -
zurücklegen in die Kommode neben dem Mehlkasten
im Hinterzimmer. Ich trompete im Garten, unversöhnlich,
machte damit alle Nachbarn rebellisch. Und drinnen
die Schwestern übereinander wie Gepölster,
das sich aufbläht, auch unter mir. Darüber: Traumwabern,
Warzengeflecht über Schenkel und Penis.
Ringsymphonisches 50er-Jahre-Produkt,
der Reihe nach ausgebreitet, kirchliches Triptychon.
Begehbare Schwestern im Monatsblut, abgelöst
von den Kusinen, die für alles gradstehen mußten:
Honig um den Mund, in den Augen. Schwatzten
schnatternd ihre Wiener Phantasien in meine
heiligen Kabinettsausbrüche an Maiandachtsabenden.
Homophone auseinandergepreßte Schwestern,
ins Gefühlshirn der Kusinen versetzt: sie, die Verrückten,
die sich den Pubertätswirren freiwillig aussetzen,
einem romantischen Bezauberer. Tauschten wir Honig
anstatt Blut, tauschten sie das Monatsblut der Schwestern
mit ihrem Göttinnen-Honig? Honigbienen-Kusinen,
die in den Tagträumen im Grasgarten herrschten,
mir den entfremdeten Schulfreund vom Sockel stießen.
Folgten sie mir auf den Dachboden ins Heu?
Öffneten sie die Beine zur Geburt meiner Nichten,
deren Münder ich schon jede Nacht vorher geküßt hatte?
Aus Klee und Kalk, aus dem Plumpsloch
hinter dem Stadel, aus den Hackmessern,
Sauschädeln, aufgezogenen Hasenfellen, Hühnerfüßen,
dem Gedärm von Kühen - daraus war mein Himmel,
der nun wieder unter den Tuchenten auftritt -
aufgespannt von Schwestern, Kusinen, Nichten,
über mich, die Hand im Honig, die Zunge im Blut
(Sonntag, 04.05.2003, 18.15 Uhr)
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yvonne erber - 4. Okt, 12:46