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yvonne erber - 11. Jan, 12:26
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Donnerstag, 13. Dezember 2007

mein haar ist länger als 70 cm.

es ist braun, im unteren bereich gewellt und deutlich heller.
manche strähnen kommen mir nach dem waschen sogar blond vor.

ich sehe mich, wenn ich an mich denke, immer gleich von hinten, mit diesem braunen haarschwall, der manchmal die eigenschaft hat, meinen kopf kleiner erscheinen zu lassen, als er ist.
ich weiss das von fotos, die mich von hinten zeigen, vor allem im gegenlicht.

würden Sie mich so betrachten, würde Sie diese fülle sofort faszinieren.
sie bildet ein langschenkeliges dreieck, allerdings oben abgerundet.
so gesehen habe ich eher ein köpfchen, von dem aus sich die haare nach unten hin weit auseinanderstrebend ungebändigt ausbreiten, an den enden gekräuselt.

sicher denken Sie: eine solche haarpracht habe ich schon lange nicht gesehen!
daher würden Sie mich aus einer menschenmenge heraus sofort ins auge fassen müssen, nicht nur wegen meiner größe.

ich erwarte keineswegs Ihren blick.
ich habe schon lang trainiert, blicke auf mich, auch wenn ich sie spüre (wie eine heiße schweifende stelle am rücken) zu übergehen.
sollten Sie es schaffen, sich mir in der menge anzunähern, würden Sie sich fragen: wer ist denn die dort, die mit den glänzenden langen braunen haaren?

niemals würde ich mir meine haare abschneiden oder zulassen, dass andere das tun.
sie sind seit der 4. klasse gymnasium immer ungefähr gleich lang gewesen.
ungefähr muss ich deshalb sagen, weil es ja friseusen gibt, die das wort fingerbreit zwar zu verstehen scheinen, sie aber dann trotzdem um 8 oder gar 10 cm kürzen.
ich lasse das immer in meinem heimatort machen, zu ostern und zu weihnachten, wenn ich meine eltern besuche.

ich frisiere meine haare so, dass ein mittelscheitel entsteht, und lege sie vorne so nach rechts, dass der ansatz verdeckt ist.
auch wenn Ihnen das nicht auffällt und Sie mich fragen: was wollen Sie, ich sehe keinen schwund?, würde ich antworten: ich verstecke den schwund.
jetzt gelingt es mir noch; doch wie wird es in 3, 4 jahren, mit 40 sein?
sollten Sie also auf den gedanken kommen, von einer haarfülle zu sprechen, um die Sie mich beneiden, würde ich Ihnen entgegenhalten: Sie kennen die wahrheit nicht!

es befriedigt mich sicher nicht, Sie erfolgreich getäuscht zu haben.
mich selbst kann ich auf keinen fall täuschen.
in mir gräbt beständig dieser schmerz wegen des langsamen, von anderen scheinbar unbemerkbaren haarverlusts.
davon kann ich mich durch nichts ablenken.

in einer solchen situation könnte ich mich plötzlich umdrehen, und sie erblicken mein gesicht.
es ist eine maske, für mich, nicht für Sie.
Sie werden vielleicht von meinem gleichmässigen kräftigen augenbrauen fasziniert sein .
oder von meinen augen, blau, gross und gleich verschwimmend, wenn auch nur ein leichter wind weht.
Sie werden vielleicht meinen geraden blick loben.
denn aus meiner schnellen verlegenheit kann ich in momenten, in denen ich von mir und meinen fähigkeiten überzeugt bin, auch eine strahlende stärke hervortreten lassen, die Sie – das werden Sie glauben müssen – einfach abblitzen lässt.

ich schau Ihnen schnurstracks ins gesicht, Sie können mir nicht entkommen.
jetzt müssen Sie aber auch alle meine schwachstellen, meine unregelmässigkeiten und schiefheiten, das unproportionale an mir bemerken.

auch Sie funktionieren in Ihren erwartungen nach den regeln des goldenen schnitts.
es geht um eine goldene schnittmenge, die Sie unbewusst mit sich herumtragen.
Sie erwarten sich ein schönes schnittgesicht und werden von meinem haaren abgelenkt.
schauen Sie genauer hin!

ja, meine nase wird manchmal gelobt.
näschen, sagt man gern.
aber etwas hochnäsiges ist auch daran, ein wenig bambihaftes, damit auch rehbockartig-männliches:
das rührt Sie oder verwirrt Sie.

aber sehen Sie nicht diese viel zu dünne oberlippe, die sich so eigentümlich hin- und herwindet und schließlich im rechten mundwinkel verschwindet?
manchmal drehe ich einfach die unterlippe nach oben, um in die illusion einer gewissen vollkommenheit zu geraten.
ich nage an meiner oberlippe, ich habe sie beinahe abgenagt, in den mund hineingesogen.
hätte ich diese unart schon als kleines mädchen abgelegt, wäre mir die lippe erhalten geblieben, und ich könnte meinen mund mit einem gewissen wohlwollen betrachten.

immerhin - ich habe eine möglichkeit, diesem anblick zu entgehen, die Sie wahrscheinlich nicht haben: ich beuge mich weit ausholend nach hinten und schleudre das haar über meinen kopf hinweg so weit nach vorn, bis es am boden schleift.

und jetzt, was glauben Sie, was ich jetzt tue?
etwas sehr beruhigendes – ich hebe den kopf ganz langsam.
was sehen Sie?
keineswegs mein gesicht, sondern ungefähr dasselbe, das Sie von hinten gesehen haben.

mein gesicht, mit meinen haaren verhüllt - wie geht es mir dabei?
ich sehe Sie nicht; niemanden sehe ich.
ich spüre meine haare auf meiner haut, so, als wäre ich noch das mädchen, das zum ersten mal bemerkt, welche bedeutung lange haare für sie haben.
sie kitzeln angenehm.
sie riechen gut.
sie schützen mich vor Ihrem blick.

liebe grüsse

MARIA SPILUTTINI

http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/4456014/#comments

Freitag, 7. Dezember 2007

"wie ich, zu Boden sinkend, das Bewusstsein verliere".

wie ich, zu Boden sinkend, das Bewusstsein verliere.
das ist für mich der schlüsselsatz, und er steht am ende.
er lässt mich an einen ähnlichen traum erinnern.
wozu ich vorausschicken möchte, dass ich mir in gewissen situationen kleine ohnmachten phantasiert habe.
nicht lähmung, auch keine folge von falscher haltung, sondern dass ich langsam schwärze auf mich niedersinken lasse.
stellen sie sich einen sehr dunklen seidenvorhang vor!
und der bedeckt sie von allen seiten, während sie langsam hinsinken.
also etwas weiches, fliessendes, kühles, das ihnen die welt für eine minuten vom hals schafft.

ich ergebe mich dieser sanften verdüsterung, die sich als schwärze entpuppt.
dabei kommt es mir aber so vor, also würde sie zugleich von innen aufsteigen, als wäre dieses in-sich-zusammensinken nicht etwas katastrophales, sondern erlösendes.
ich habe das bewusst provoziert, um meinem bewusstsein zu entgehen, das mich oft überscharfsichtig sein lässt.
(ein probates, wenn auch banales mittel dagegen: ich nehme mit einer grosszügigen, wenn nicht gar eleganten geste meine brille ab!)

eine parallelität: migräne und gesichtslähmung, und zwar nicht im traum.
beides ist vorbei.
die faszialisparese war wahrscheinlich nur ein schnupfen des gesichtsnervs, verbunden mit einem bombardement von stress, dem ich nicht entkommen konnte.
die mundwinkel hingen nicht herab, doch mein rechtes auge liess sich nicht ganz schliessen.

üblicherweise geht das auch ohne spitalsaufenthalt ab, das heisst ambulant.
mich hat man allerdings 8 tage in ein zimmer auf der hno-abteilung mit einer kehlkopfkrebskranken raucherin und einer frisch nasenoperierten zusammengelegt, also einem weiterem bombardement mit keineswegs erheiternden realitätspartikeln ausgesetzt.

wollen sie wissen, wie sie sich selbst testen können?
schliessen sie die augen, runzeln sie die stirn, rümpfen sie die nase, blasen sie die wangen auf, spitzen sie den mund, pfeifen sie, zeigen sie ihre zähne!
ich habs oft gemacht, bei mir ist jetzt alles ok.
bei ihnen auch?

es sind mir also keine restsymptome geblieben.
auch kein dauerfluss von krokodilstränen.
an weiteres will ich jetzt nicht erinnern.

es passiert immer wieder, dass ich, kaum lege ich mich aufs bett um nachzudenken, von müdigkeit überfallen werde und in einen dämmerschlaf versinke, aus dem mich oft jemand weckt.
es gibt einen gewissen dr. k., der mich mit seinen anrufen und seiner besserwisserei plagt.
er ist eine art verbindungsperson zur wissenschaft, nicht nur der mathematik, also nützlich.

ich telefoniere stehend, was er nicht weiss.
und manchmal weiss ich nicht mehr, was ich ihm antworten soll, weil ich mich so darauf konzentriere, ihm zu verschweigen, dass er mich zunehmend quält.

unlängst gings um die kontinuumshypothese.
sein imperativischer satz war dann, wenn ich von meiner lektüre abschweifte, immer wieder zu hören, wie aus einem loch zur nachbarwohnung, also mit einem eigentümlich blechernen echo: caantor gegen coohen!, caantor gegen coohen!....

im traum, der mich meiner meinung mit dem ihren verbindet, nahm ich diese dr. k.-stimme wie ein hintergrundrauschen wahr.
es gab darin zwei geschwister, mädchen, vielleicht sogar zwillinge.
aber nein, sie waren verschieden alt, aber gleich gekleidet.
sie stritten zuerst darum, wer von ihnen das schönere kleid hat.
die eine schrie: meines, die andere: meines, meines!
das gleiche sollte verschieden sein?
oder gar dasselbe?

dann begannen sie von rechts und links an mir zu zerren.
jede wollte ihren anteil von meinem kleid haben.
trug ich tatsächlich ein kleid?
ich würde eher sagen, es war ein langer rock und ein gleichfarbener pulli.
sofort sah ich dann beides auf ihnen.
und ich stand plötzlich als ihre unterlegene dar, in bh und strumpfhose, die noch dazu löcher hatte!

ich sah auch, wie durch die offene balkontür des hauses, in dem ich befand, grosse thujen hereingetragen wurden.
ich lag jetzt am boden, die mädchen sassen auf mir und lachten und begannen jugoslawisches lied in ein grosses schwarzes mikro zu singen.
cik cik cik pogodi sta mi treba sta mi godi cik cik cik pogodi sta mi treba sta mi godi…

die männer stellten die thujen auf meinen händen und beinen ab.
ich hatte das gefühl, ich würde in den boden hineingedrückt.
der boden unter mir gab nach, als wäre er morast, und ich würde bald darin verschwunden sein.

aus dieser situation erwachte ich – im traum.
ich fand mich im hof meiner volksschule wieder, an den zaun gefesselt, der die mädchen von der bubenseite getrennt hatte.
die welt ist ein rechte bubenschule des teufels!
das hatten mir die lehrerinnen der klosterschule eingeprägt.

jetzt hing ich dort und wurde an einem pfahl hinaufgezogen, vor den augen der buben.
sie liessen vom fussballspiel ab, um diese wunderbare erectio crucis zu beobachten.
die ging nicht wirklich voran, denn der pfahl, an dem ich hing, versackte immer wieder im boden, von dem ich mich reflexartig abstiess.
das wiederum bewirkte, dass ich – wenn ich oben war – knirschend im kreis baumelte.
dabei schlug ich gegen den zaun, der auch nachgab, wie ein fangnetz.
so ergab sich eine schwankende kreiselbewegung, die mich wegen des schwindels bald nichts mehr erkennen liess.

ich spürte einen ziehenden schmerz im ganzen körper, der alles beherrschte, am meisten aber das gesicht.
es war dieses ziehen, das ja sonst auch an der stelle auftrat, wenn sich oft das zahnfleisch entzündete, nur pochend, nicht wie jetzt wie auf den knochen schlagend.
war es dr. k., der mit einem hämmerchen gegen meinen oberkieferknochen schlug, um mich zur wecken?
oder war es der telefonhörer, den mir jemand absichtlich in die rechte wange rammte?

ich erwachte vom geträumten schmerz.
es tat nachhaltig weh, aber ich dachte nicht im traum daran, ich würde jetzt das bewusstsein verlieren wollen, um den schmerz nicht zu spüren.
ich betastete immer wieder die wange und hatte den eindruck, sie sei geschwollen.
erst im spiegel sah ich, dass das nicht der fall war.

bald läutete das telefon, es war gegen 10 uhr.
dr. k., wer sonst?
er stellte eine seiner mathematisch-philosophischen prüfungsfragen, die ich in diesem zustand nicht beantworten hätte können.
er fragte: was ist hilberts hotel?
er tat es selbst, auf seine ausschweifende art und weise, und ich war ihm sogar dankbar.
wie hätten sie an meiner stelle reagiert?

liebe grüsse

MARIA SPILUTTINI

http://rdh.twoday.net/

Sonntag, 2. Dezember 2007

es war kein film, auch kein traum, es war die "wahrheit"!

und es waren keine vögel, die mir diese verletzungen zugefügt hatten.
bald war mir klar, dass es menschen waren.
sie waren echt, aber changierend.
wechselnde gesichter, wechselnde männer.
sie kamen bei der tür herein in gestalt meinesherrn.
ich erkannte nicht gleich ihre vielfältigkeit.
ein einzelner herr, der sich in 24 herren, also herrenderivate, aufspaltete.
meinemherrn entstiegen sozusagen die andern, ohne dass ich es bemerkte.
er – und alle anderen – waren von einer erstaunlichen attraktivität und auch fleischlichkeit, was ja prinzipiell sehr nützlich sein kann, da es immer auch um geschlechtlichkeit geht.
insofern war es also doch ein film.

es gab auch nichts daran auszusetzen.
ich hätte nie in zweifel gezogen, dass ER es war.
nur ER hat einen solchen schlüsselbund.
es war seine übliche geste, die ich schon gar nicht mehr beachtete, weil er es ja immer so machte.

kaum hatte er aufgesperrt, trat er schon mit schwung in den raum, blickte mich an und warf, während er mit offenen armen auf mich zuging, den schlüsselbund auf den tisch.
den kann ich ohne hinzuschauen beschreiben: ein vw-autoschlüssel mit drei noppen, die er nur höchst ungern zum schliessen oder öffnen des autos benützt.
zwei silbergraue schlüssel, die sich jedoch in der form der reide deutlich unterscheiden: die eine ist sechseckig, die andere ein leicht verschobenes quadrat.
dazu noch ein messingfarbener und ein kleiner postschlüssel.
ausserdem hängt noch ein grösseres tropfenförmiges grauschwarzes ding dran, das er zur fernbetätigung der standheizung benützt.

so weit so gut.
vergessen habe ich noch den hässlichen schwarzen lederbeutel mit einem dünnen zipp.
manchmal versucht er, bevor er den schlüssel hinschmeisst, alle schlüssel noch in diesen beutel zu drücken und den zipp zuzuziehen.
sie verstehen nicht, warum ich das hier anführe?
dann stellen sie sich doch das geräusch vor, das 24 herren machen, die beinahe gleichzeitig winzige zipps auf einem hässlichen schwarzen lederbeutel zuziehen und dabei mit offenen armen auf sie zugehen!

sie denken vielleicht, das sei alles einbildung!
doch wie kommt es dann, daß ich mich manchmal so erdrückt fühle, wenn meinherr mich umarmt?
ist es dann nicht naheliegend, auf solche gedanken zu kommen?

das komische ist, dass meinherr seine eroberung nun nicht mit taten fortsetzt, sondern mit wörtern.
er muss sich ausschütten, wenn möglich mit vielen fremdwörtern gespickt, fachsprachlich also, während ich noch immer dastehe, obwohl mir schon der rücken wehtut.

bin ich zu schüchtern, ihm das zu sagen?
bemerkt er nicht meine augenringe, mein schreiendes hungergefühl?

er zeigt mir ungeniert sein narbengesicht, seine unregelmässigen zähne.
seine ohren erscheinen mir plötzlich spitz und so, als würden sie ständig wachsen und zugleich vibrieren.
er fummelt mit seinen händen herum, als hätte er klauen.
er hinterlässt, wenn er redet, mit seinen klauen ein leises zischen in der luft.

eigenartig ist auch, dass er beim küssen gern den hut aufbehält.
mich ekelt ein wenig vor dieser krempe, die meist feucht oder nass ist.
jedenfalls werden irgendwelche partikel von draussen in mein zimmer transportiert, die schädlich sein könnten.
er weiss das, aber er nimmt ihn nicht ab.

er zieht auch nicht gleich seine schuhe aus.
ich schwanke, deute auf die füsse.
aber da steht er schon vor mir und drückt mich an sich.
ich spüre seinen bauch, mit changierenden gefühlen.
einerseits: dieser feste bauch gehört zu diesem mann, und der macht mich an.
andererseits: wovon nimmt er zu, wenn er sowieso so vielfältig und schwungvoll durchs leben geht?

irgendwann gelingt es mir, mich ihm zu entwinden und ihm seine hausschuhe vom schuhregal zu holen.
er sieht sie nicht.
ich halte sie ihm vor die augen.
er sagt: ah! und quält sich aus seinen strassenschuhen, die ich ihm sofort abnehme und im vorzimmer in mittlerer höhe verstaue, damit er sie beim weggehen in der nacht auch findet.

dann die verwandlung: kaum in bettnähe schrumpft er ein wenig, und mit ihm auch seine 24 teilpersonen.
mein bett ist gross genug für mich und ihn in voller grösse.
also das wäre kein grund.
sie glauben, das schrumpfen sei ansichtssache?
sie glauben, ich würde mir seine verkleinerung nur wünschen und daher auch für die wahrheit halten?

aber wenn er sich in meine decke einwickelt, ist er plötzlich ein winzling, ein zwerg, eine nichtigkeit des bösen.
er kehrt mir gleich den rücken zu.
er denkt vielleicht, das sei zu meinem schutz, da seien seine krallen (und die seiner 24 wesenheiten) weit weg von mir versteckt.

es ist auch nicht so, dass ich glaube, er könne so in mein unterbewusstsein eindringen und ich deswhalb dieses schwinden inszeniere und so selbst ein böse macht ausübe.
letzten endes könnten sie denken, es gehe um ein ringen zwischen zwei bösen kräften, die geschlechtsgebunden sind: dieses in mir steckende weibliche böse, das mich selbst vergrössert, um ihm seine herrschaft zu entreissen; und dieses in ihm steckende männliche böse, das sich sogar ver24facht – und das sogar sekündlich wechselnd – in seiner gestalt äussert, die von einer äusserst attraktiven hässlichkeit und fleischlichkeit ist.

gewöhnlich schläft meinherr, wenn er mir den rücken zugewandt hat, unvermutet ein.
aber meine bösheit zwingt mich, mir seinen rechten arm zu fassen, seine rechte hand mit den krallen vorsichtig zu mir her zu drehen und sie tief in meine unterarme zu drücken.
ich erzeuge also selbst diese spuren seiner anwesenheit, um auch am nächsten tag noch daran zu glauben.

was würden sie sich denn in einer solchen situation wünschen?
was meine böse linke hand blindschleichend immer macht, verrat ich ihnen nicht.
jedenfalls geschieht meinemherrn im schlaf dann das, was ihm ein tiefes bleibendes gefühl seiner eigenen macht und grösse vermittelt.
und glaubhafte phantasmen über den frieden zwischen den geschlechtern.

liebe grüsse

MARIA SPILUTTINI


http://www.blindschleicher.de/index.php?/archives/1248-heute-die-wahrheit.html

Montag, 26. November 2007

1."weil wir unendlich sind"

wer ist wir, wer ist unendlich?
ich muss sie enttäuschen – wir, das sind einfach: wir bloggerinnen, wir leserinnen, wir gefühlsüberschwänglichen gedankenhabenden weibswesen usw.

2.mein gott, gäbe es doch einen ort auf dieser welt...
drei grundfragen: mein, gott, ort auf dieser welt.
gott – darüber gibt’s nichts zu berichten.
mein – ja, und den, über dens nichts zu berichten gibt, auch noch besitzen, be-sitzen, wie einen stein, ein stück holz, eine brille, männerschenkel, einen ganzen mann?
auf dieser welt - wo sonst?

3.keine zeit.
welche: die subjektive, ihre ureigene zeit?
oder die objektive, die gar keine zeit ist?
wir leben jetzt, also in der momentanen gegenwart.
wenn sie das lesen, ist das nicht mehr meine momentane zeit.
ich kann jetzt ihre künftige lesezeit nur bedingt voraussehen.
gleichzeitigkeit – indem sie jetzt mitlesen würden – entsteht so nicht.
gestern gehört bereits ins reich der fakten, die sich nicht mehr ändern lassen, für sie und für mich.
morgen ist für uns beide das reich der möglichkeiten.
jetzt können wir nicht stoppen, ausser wir bringen uns in diesem moment um.
so bewegen wir uns entlang der zeitachse fort, sie und ich an verschiedenen orten.

4. flüstersprache.
ich höre nichts, niemand flüstert hier.
der lüfter wird automatisch ausgeblendet.
wenn ich hinhöre, stört mich das geräusch.
ihr flüstern wäre auch ein geräusch, kein ton.
es kommt von der luft, die sich an ihren stimmlippen reibt.
ich hab das jetzt ihnen zuliebe selbst ausprobiert.
mein geflüsterter satz war übrigens: kohlenmonoxidküsse bevor wir ausbrennen.
das lässt sich gut wiederholen, das prägt sich ein.
hat sich der sinn dadurch geändert, dass ich geflüstert habe?

5.endorphine.
wie sie ja wissen, wird das endomorphinesystem nicht nur in notfallsituationen aktiviert, sondern auch in schönen.
solche scheinen ihnen in istanbul passiert zu sein.
warum sind es dann gifte, warum betrinken sie sich mit diesen vermeintlichen giften in einer glücklichen stunde?
realistisch gesehen, können sie deren ausschüttung nicht verhindern.
somit lässt sich ihr glück glücklicherweise nicht vergiften!

6. umgedrehte acht.
das unendlichkeitszeichen aus der hand des lovers!
aber vielleicht meinte er nur: 8 tage, 88 stunden, 888 sekunden usw.
also die beschränktheit der zeit, die der liebe gegönnt ist.
aber die liegende acht ist nicht nur das symbol für unendlichkeit, sondern auch eine geometrisch definierte lemniskatenkurve.
sollte er – als mathematikstudent – ihnen dazu genaueres erklärt haben?

7.istanbul.
vor mir taucht folgendes bild auf: ich stehe oben auf dem galata kulesi in beyoğlu.
er ist sicher höher als 50 meter und dominiert so das nördliche ufer des goldenen horns.
vielleicht sind sie auch da oben gestanden, um einen guten ausblick auf das zentrum zu haben.
so haben sie auch die vielen autos gesehen, die sich durch die engen strassen quälen.
die vielen zerfallenen dächer, die vielen nie fertig gebauten häuser.
moscheen, kirchen, bürotürme und hotels, alle auf engstem raum zusammengedrängt.
oder sie waren, wie ich, in einer schön eingerichteten dachwohnung mit blumenbalkon.
und auf dem flachdach ältere frauen, die schmutzige teppiche schrubbten, während drinnen jugendliche zigaretten rauchten.
dann sind sie sicher auch über die galata köprüsü gegangen, die beyoğlu mit fatih verbindet.
und sie blieben auch am blaulackierten brückengeländer bei den anglern stehen, die von dort aus versuchten, fische zu fangen, während sich hinter ihnen autos, busse und taxis durch dieses achtspurige nadelöhr zwängten.
es bedurfte nur weniger schritte, und sie waren im untergeschoss der brücke.
haben sie sich in einem der cafés platz genommen?
haben sie zum leanderturm und bosporus geschaut oder zur atatürkbrücke?

8.porträt.
er hat goldene locken.
er lächelt traurig.
er hat kalte finger.
er bewirkt mit seinen küssen einen totenähnlichen zustand.
er hinterlässt dabei speichelfäden.
er will gefunden werden.
er kleckert beim essen im mondlicht.
er erzeugt gänsehaut und flecken der sehnsucht.

9.wir stehen ausserhalb der zeit.
erscheint es ihnen nicht auch so, als würde die zeit von der zukunft in die vergangenheit fliessen?
wir sind ja fest verklammert auf der gegenwartsebene, die sich auf der zeitachse unabänderlich in richtung zukunft bewegt.
der wind der veränderung bläst also nicht ins gesicht der zeit.
der wind der zeit bläst ins gesicht der gegenwart.
schauen wir zurück in die vergangenheit, erscheint uns das so, als würden wir von hinten dorthin getrieben.
stellen sie sich doch einmal als ein lebenwesen vor, das völlig mit der gegenwart verkoppelt ist!
dann könnten sie alle veränderungen gleichzeitig wahrnehmen, alle objekte in allen ihren zuständen, also zeitlos.

liebe grüsse

MARIA SPILUTTINI

http://allyklein.twoday.net/stories/4461088/

Dienstag, 20. November 2007

"in den ekel hinein "– soll ich da gehen oder fliegen?

als ob alles davon abhinge, ob brashell postet (prostet)?
ob smol nightcat absensen islore wer-los 24hh hugh katertonic fanges zyrbell iyll-äh sheen mohrbäck hark fremdwörter wären oder die codes (codecs?) für körpernahe personen, persönlichkeiten, personalitäten?

liebe, ekel, ekel, liebe!
daran dachte ich nicht, als ich um 8 uhr aufgewacht bin, etwas benommen, ohne zu wissen warum.
glauben sie, ich habe schlecht geträumt?
vielleicht einen traum, in dem jemand litaneienhaft die namen smol nightcat absensen islore wer-los 24hh hugh katertonic fanges zyrbell iyll-äh sheen mohrbäck hark wiederholt hat, wiederholt und wiederholt?
hatte ich irgendein schuldgefühl, weil ich keinen gedanken ans posten (die post?) verschwendet hab, sondern gleich zum fenster ging?
rollo rauf, und was sehe ich?

ja, mein erster gedanke war keineswegs, ich schreib jetzt drüber!
deshalb schreib ich auch nicht darüber, auch nicht für sie.
und jetzt denke ich: soll ich darüber schreiben, was ich gesehen hab, als ich mich umgedreht hab?

soll ich über dieses zerknüllte bett schreiben, über diese (seltsamerweise) gelb gestrichenen wände, über die vielen kissen, diese völlig unmännlichen rosa decken, über die eigentümlichen gerätschaften (peitschen?) an den wänden?

soll ich über die roten flecken auf der decke schreiben?
soll ich darüber schreiben, dass der rücken noch immer brennt?
darüber, dass mein pyjama (der pyjama meinesherrn) an manchen stellen nicht nur zerschlossen, sondern eingerissen ist, und zwar so, als hätte jemand versucht, mir diesen vom leib zu reissen?

soll ich über die blauen flecken auf der rechten hüfte schreiben?
und darüber, dass ich noch immer nackt war, ich mich so dem bett wieder zugewandt hab und ich gleich den verdacht hatte, dass meinherr, der dort lag, nicht mehr schlief, sondern nur so tat, um mit mir nicht reden zu müssen?

soll ich darüber schreiben, dass meinherr, wenn er erregt ist, in katatonie verfällt, während ich völlig wehrlos da liege, von einer absenz in die andere falle und danach glaube bin, ich wäre von einem tiefen glücksgefühl erfasst gewesen?

oder soll ich ihnen das ganze als aufwachidylle darstellen, wo schmusige entgrenzung, eine träge körperbewusstlosigkeit vorherrscht?
könnte daraus diese tiefe gesprächseinigkeit entstehen, die zwischen uns herrscht (auch im schweigen), zwischen ihm, meinemherrn, und mir, seiner selbsternannten sklavin?

sind unsere wörter nur hin- und hergeschobene phantomschmerzen?
wenn ja – empfänden wir deshalb ekel liebe, ekel, ekel?
wenn ja – wovor?

natürlich erinnere ich mich, dass das schreiben immer ein thema war.
er sagte (flüsterte, als würden wir belauscht werden), er sei nun schon beinahe am ende.
am ende wovon?
nur die rahmenhandlung, die müsse er noch beenden.
ah, welchen rahmen wovon?

er habe einen rahmen, in dem sich dieses phantomschmerzleben ereignet, in dem es durchaus zulässig sei, dass figuren namens smol nightcat absensen islore wer-los 24hh hugh katertonic fanges zyrbell iyll-äh sheen mohrbäck hark usw auftreten.
es sei auch völlig zulässig, dass diese namen sich der figuren bemächtigen, die schon vorhanden seien, nun aber durch die neuen namen auch so etwas wie ein neues leben eingehaucht bekämen.

ja, sagte meinherr, wenn du so etwas geträumt hast, dann ist das ja eine wiederbelebung meines projekts, von dem ich dir ja schon genug erzählt habe.
und was passiert innerhalb des rahmens?
da passiert das reale, auf mehr als 400 seiten, das, was unten im keller der klinik passiert, und damit bin ich ja fast schon fertig!

so etwa ging es zwischen uns noch weiter hin und her, und das gebe ich jetzt an sie weiter.
er fügte dann noch hinzu, es würde noch ein nachwort fehlen, damit die lösung (erlösung?) für alle eintreten könne.

ich hätte das nicht geschrieben, wenn er es mir nicht so gesagt hätte.
ich hätte es ihnen nicht mitteilen können, wenn er es mir nicht so gesagt hätte.
ich hätte es ihnen auch nicht posten können, jetzt poste ich es.

während ich das schreibe, denke ich natürlich an sie.
aber sie sind so etwas wie der bildschirm, nachdem ich eine neue seite aufgemacht habe.
das hatte ich allerdings schon gestern getan und ein leeres dokument mit dem titel weblogekel gespeichert.

vor dem einschlafen (einschafen?) dachte ich, neben dem schon schlafenden herrn liegend, daran, dass es – wie meist – vom ersten satz abhängen würde, ob ich am morgen oder vormittag lust verspüren würde, überhaupt etwas zu schreiben.

in den ekel hinein – dass ich das von ihnen gelesen hatte, half mir sehr.
ins ekelwasser, aufs ekelfeld, in den ekelwald, in den ekelkeller?
das wollte ich gleich streichen, liess es aber dann doch stehen, denn ich dachte, sie haben wie ich einen geradezu selbstverständlichen ekel vor solchen metaphern und würden diese zeile einfach überlesen.

„Ekelaal, Ekelachtung, Ekelangel, Ekelapfel, Ekelast, Ekelauge, Ekelbanane, Ekelball, Ekelbahre, Ekelbank, Ekelbarren, Ekelbart, Ekelbaum, Ekelbauer, Ekelbeet, Ekelbeule, Ekelbett, Ekelbibel, Ekelbiber, Ekelbirne, Ekelbitte, Ekelblei, Ekelbleistift, Ekelblick, Ekelblitz, Ekelblume, Ekelbluse, Ekelboden, Ekelboot, Ekelbrille, Ekelbub, Ekelbus, Ekelbusen, Ekelbürste, Ekelbüste, Ekeldame, Ekeldank, Ekeldieb, Ekeldiener, Ekeldienst, Ekeldonner, Ekelrebe, Ekeldüne, Ekelelefant, Ekelei, Ekeleiche, Ekeleile, Ekeleis, Ekeleisen, Ekelerde, Ekelerdbeere, Ekelesel, Ekelfeige, Ekelfeld, Ekelfichte, Ekelfisch, Ekelflasche, Ekelfläche, Ekelflegel, Ekelfrau....“
das reicht, mit diesem wortkombinationsspiels muss ich sofort wieder aufhören.

ich wollte ihnen ja eigentlich darüber schreiben, wovor mich wirklich ekelt.
zum beispiel ekelt mich vor männern, die metall am körper tragen.
das ist gravierend.

kettchen, ringe, metallgürtel, metall auf den schuhen, hosen usw. – wenn ich das sehe, erfasst mich ekel.
schon beim anblick von kettchen um einen männerhals schüttelt es mich innerlich.

wenn sie mich fragen, ob es dafür eine frühe erinnerung gebe, dann würde ich antworten: ja, ich erinnere mich.
ich erinnere mich, dass ich im kindergarten an einem spiel teilnehmen musste, bei dem der ring der kindergartentante hinter dem rücken weitergegeben werden sollte.
damals erfasste mich ekel, anscheinend vor dem schweiss der tante auf dem metall.
und männerschweiss auf metall (und die gefahr damit in berührung zu kommen) scheint eine steigerung zu sein.

weiters erinnere ich mich daran, dass ich einmal während eines italienaufenthalts mit den eltern unabsichtlich in einem männerklo getreten bin.
(derzeit denke ich allerdings, diese erinnerung könnte auch ein fake sein.)

vor spinnen ekelt mich nicht.
mich ekelt auch nicht vor sprachlosigkeit; ich nehme sie hin.
ebensowenig ekelt mich vor der verliebtheit in die weblog-idee, vor dessen leserbrief-charakter oder vor schreibambitionen, die ins leere führen: da:hier:überall - voller pathos!

liebe grüsse

MARIASPILUTTINI

http://weblogekel.antville.org/stories/607565/#comments

Donnerstag, 15. November 2007

ein loop auf einem video „breakdance“; und guggemusik!

das stellt mein sentimentales musikalisches gedächtnis in diesem augenblick dar.
beides hallt nach, und zwar über einige jahre hinweg.
das hat nichts mit meiner kindheit zu tun, jedenfalls nicht direkt, sondern damit, dass ich dorthin eine richtige sperre habe.
jedoch mit der unmittelbarkeit, wie die erinnerung an diese beiden musik-momente plötzlich eingesetzt hat.

ihr good bye my love ist mir völlig unbekannt.
mir kommt dabei nur good bye my schaf in den sinn.
verzeihung, ich kann nichts machen.

unbekannt war mir auch das lied auf diesem video, das ich als begleiterin meinesherrn bei einem galerienrundgang sah.
er ging von einen bild zum andern und machte sich notizen, während ich immer wieder zum fernseher zurückkehrte.
der loop war überall in der galerie zu hören.
er hatte mich auf eigentümliche weise sentimentalisiert.
ich hörte nur das traurige, sehnsüchtige, seelenwunde, empfand aber gerade das inspirierend.

obwohl alles unscharf und grösstenteils verwischt war, bestand kein zweifel, dass das video im vergnügungspark aufgenommen worden war.
aber nirgendwo menschen.
ein menschenleerer ort, ein ort mechanischer bewegung und wiederholung, anscheinend nie enden wollender sehnsucht.

ich las meinemherrn den text vor.
dabei dachte ich, ich könnte dessen verfasserin sein, denn er brachte meine gefühle auf den punkt: du bist unter meiner haut.
seine männliche herrische haut unter meiner weiblichen.
mein geschlecht: in diesem moment unentschieden, voller empfindungswirrwarr.
schon lange flüstert mein herz seine wünsche.
aber alles ist meilenweit davon entfernt, glücklich zu sein.


diese musik, auch der text versetzte mich um zwei jahrzehnte zurück.
damals war ich in dubrovnik gewesen, und dort es hatte einen viel älteren mann gegeben, den ich heimlich traf, hinter dem rücken meiner eltern.

jetzt davon angerührt und ein wenig die kontrolle verlierend, wippte ich im takt und stellte mir vor, ich würde meinenherrn anfassen und ihn zu tanzschritten animieren.
ich spürte, wie seine hände feucht wurden.
er hinkte ein wenig nach, das war sein widerstand.
aber irgendwann würden wir zusammen abheben.
er würde mich immer schneller drehen, bis ich in der waagrechten blitzschnell um ihn herum sauste.

er hatte auch keine ahnung, wie die sängerin hiess.
auch mir fiel ihr name nicht ein.
ich wusste nur, dass es vor jahren eine veranstaltung gegeben hat, dort war sie aufgetreten.

turbo folk, das war das passende wort,
zuerst turbo pop, dann turbo folk.
exjugoslawien und nostalgie.

tatsächlich hiess die seite, auf die ich zuhause stiess, nostalgija.com.
dort versuchte ich es zuerst mit lepa brena.
ich fand jetzt zu dem song, der sich damals im ohr festgesetzt hatte (dzej cik, cik pogodi), drei versionen bei youtube.
hören sie sich zuerst diese an: http://www.youtube.com/watch?v=ICVOiLTx9tM

damals suchte ich noch weiter.
denn auf einmal wusste ich den namen der anderen: dragana mirkovic.
pitam svoje srce war nicht das lied auf dem video in der galerie, aber es gefiel mir auch.
http://www.youtube.com/watch?v=v-DU6lmXr3s

oft kam während der vorbereitung des herunterladens eines songs die meldung: keine verbindung zum server.
doch davon liess ich mich nicht entmutigen und machte weiter.
währenddessen fand ich einen artikel über ceca, mit dem titel „musik und mord“, in dem sie in verbindung mit den mördern von zoran djindjic gebracht wurde.

bei einem der lieder hatte ich mich erhoben und war hinausgetanzt bis ins bad.
ich dachte an meinenherrn.
er war jetzt bei seinen kindern und lag wohl schon im ehebett.

als ich mich in einer tanzpause an ein regal lehnte, fiel eine rote schachtel zu boden.
darin befanden sich fotos, die eine fotografin von mir gemacht hatte.
eines war für ein plakat verwendet worden.
es war von meinemherrn bei seinen internetrecherchen zufällig entdeckt worden.

trotz der schlechten bild- und tonqualität hörte mir cecas kukovica zweimal an.
http://www.youtube.com/watch?v=rGSiVggx-mM

schliesslich kam ich wieder auf lepa brena zurück.
http://www.youtube.com/watch?v=PfmWnD3EtwQ
http://www.youtube.com/watch?v=fAACiVJYLYE
ich war aufgewühlt, voller wehmut, voller tränen.

die guggemusikgeschichte passt nun nicht mehr hierher.
ich habe auch die seite nicht mehr gefunden, auf der ich mir voriges jahr eine auswahl angehört hatte.

liebe grüsse

MARIASPILUTTINI

ps: bei der suche kam ich heute zufällig auf „indian best song“.
http://www.youtube.com/watch?v=LWExS_QCQx8
würde sie das ablenken können?

http://nachtaktiv.twoday.net/stories/4412316/

Freitag, 9. November 2007

"linux crack" und "hassblog" in einem absatz – ja, sowas gefällt mir!

crack überhaupt, hassblog crack - da gibt’s kein generationenproblem.
da paaren sich die 15jährigen mit den 25jährigen und umgekehrt.
das nennt sich traffic pur, sebbi!

und dann diese probleme mit der Bindestrichsetzung!
aber gibt’s etwas schöneres als eine bindestrich-welt, binde-strichwelt bzw. binde-strich-welt, striche überhaupt?

ich überleg mir grad, ob mich irgendein strich bindet, ein solcher mich binden könnte, mich je gebunden hat.
nein, kein strich hat in meinem leben bisher eine bindung erzeugt!
das an die adresse dieses Würster, Maximilian, Reutlingen, Kleinhändlergasse 13.

allerdings fällt mir dazu ein buch ein, flatland, von edwin abott abbott.
das richtige für Maxi!

„Stellt euch ein weitausgedehntes Blatt Papier vor, auf dem sich gerade Linien, Dreiecke, Quadrate, Fünfecke, Sechsecke und andere Figuren, anstatt an einem festen Ort zu bleiben, frei hin und her bewegen, jedoch ohne das Vermögen, sich darüber hinaus zu erheben oder darunter zu sinken, etwa wie Schatten -– nur scharf umrissen und mit leuchtenden Kanten -– und ihr werdet eine ziemlich exakte Vorstellung von meinem Land und meinen Landsleuten haben...
In einem solchen Land ist es (wie ihr sofort erkennen werdet) unmöglich, daß irgend etwas der Art existieren könnte, was ihr einen "festen Körper" nennt; aber wahrscheinlich nehmt ihr zunächst an, daß wir zumindest durch ihren Anblick die Dreiecke, Quadrate und anderen Figuren unterscheiden können, wie sie sich, so wie oben beschrieben, umherbewegen.
Im Gegenteil –- nichts davon können wir sehen, wenigstens nicht so, daß wir eine Figur von der anderen unterscheiden könnten. Nichts war für uns sichtbar oder konnte auch nur sichtbar sein, außer Geraden.“

Linien, Geraden – sehen sie nicht auch, dass dieser Maxi da gut reinpasst?
da können ihm ganz sicher keine richtig schlimmen Tippfehler passieren.
achja, die passieren gar nicht ihm, sondern ihnen, sebbi!
leider kann er dort auch nicht planen, irgendwann mal, wenn ich ein paar Leser mehr habe, an zumindest ein paar Partnerprogrammen teilzunehmen!

und nun zum Speicherplatzvergeber www.pytal.de!
spei-cher-platz-ver-ge-ber – gibt’s was schärferes?
ist das nicht sex pur?
auf pytal kann er immerhin sexy Bilder bewerten, zum beispiel mastiaso, 22 Jahre, weiblich, aus Minden:
„Das Leben bringt was, wenn man lebt, wenn man sich was traut, auf die Nase fällt und wieder aufsteht. Das Leben bringt nichts, wenn man fällt, Angst dadurch bekommt und sich nur noch schützen will durch Nachdenken, damit man nicht mehr fällt.. Ich bin nur verantwortlich dafür, was ich sage, nicht dafür, was du verstehst.“
trifft das nicht sehr gut auf juporn zu, youborn, nosporn, yesporn usw:?
wir wollen dem armen strich-bur-schen gleich ein Abonnement zukommen lassen, oder?

sebbi, sie sehen, es macht mir einen gewissen spass, sie wieder einmal – zufällig! – heimgesucht zu haben, in ihrer erlangener welt, wo das warbussing mit Wlan-Handy jedem einen gar nicht so schlechten zugang zu Mr. Bleck verschafft.
Mr. Bleck, Mr. Black, Mr. Bäck, Mr. Back, Hr. Beck...?
wie auch immer: wo es benutzbare Hotspots bzw. aus Versehen oder mit Absicht offen gelassene Wlans gibt - da sind sie zuhause, mit einer Flasche Sekt in der Hand!
mein glückwunsch!

schöne welt, wo einem diese strangen Netze nur so entgegenspringen!
und tatsächlich feine Sache, wenn man mit dem eifon so superleicht gratis – doch egal, ob aktiv oder passiv – ins internet kommt.
leider ist es so, dass es dort, wo ich wohne, keinen Hugenottenplatz und auch keine Gebbertstraße gibt.
nix isses also mit dem warbussing in g.!

und nun zurück zu diesem vogel, der es ihnen neidet, dass sie mit ihrem blog auch Geld im dreistelligen Bereich verdienen.
ich verdien null euro mit meinem und bins ihnen nicht neidig.
ich neide ihnen auch nicht die leser, die sie sich ja durch ihre schneidige themenwahl von hint und vorn verdient haben.
schön auch, dass sie nicht Quantität vor Qualität stellen, sondern ungeniert – wie Maxi meint - das plumpe Niveau praktizieren, das die werbung braucht und anzieht.

aber müssen sie sich, als ernsthafter Freizeitserveradministrator, wirklich dafür rechtfertigen, dass auf meinem Arbeits- und Spielerechner Windows läuft und nicht linux?
nein, denn – wie sie richtig sagen - done that, been there!

übrigens: im gegensatz zu ihren beiträgen, an denen für Maxi auffällig ist, dass sie oft kein “Ende” haben, so, dass sich die vielem Stammleser selber in den Kommentaren noch am Beitrag beteiligen können/ es wollen, endet hier mein beitrag!

liebe grüsse

MARIASPILUTTINI

http://www.sebbi.de/archives/2007/11/02/ich-bin-ein-hassblog/

Montag, 5. November 2007

"ohne konzept, ohne ideen, ohne charaktäre!"

das finde ich sehr interessant, je geradezu mutig!
schöne, aber nicht ganz ungewöhnliche idee!
so ist eben das leben.
wer lebt denn schon mit konzept, ideen, charaktären?
sind sie, die dieses konzeptlose konzept, diese ideenlose ideenwirtschaft, diese charakterlosen charaktäre ihrem blog exemplifizieren wollen – sind sie etwa selbst der roman der 50.000 wörter?

mein titelvorschlag für sie: mein novemberroman.
allerdings wäre jetzt der 4. tag ihres romans angebrochen.
und ich bin sehr gespannt, was am heutigen sonntag auf ihrer seite noch alles auftauchen wird.
und ich bin nicht so festgefahren: auch ein nichteintrag wäre ein eintrag, ein fehlendes kapitel ist ja, in anbetracht ihrer erklärung, eben ein ungeschriebenes kapitel.
dann wäre es meine – die der leserin – aufgabe, mir etwas von ihren möglichkeiten vorzustellen.
wenn sie denken, das sei unmöglich: ist es nicht!
sie haben doch in ihrem blog schon genug material hinterlassen.

aber vielleicht geht’s ihnen nur um die ankündigung eines vorhabens.
jeder hat ja seine blitzideen, die im kopf plötzlich auftauchen.
das ist nicht ungewöhnlich.
im gegenteil: die meisten menschen leben von diesen gedankenbildern, die hoffnung machen, dass irgendwann eine art sinngebung passiert.
dass etwas, was sinn-, vielleicht sogar trostlos erscheint, auf einmal einen sinn zeigt.

auch wenn die anregung zu ihrem projekt von woanders her kommt – vielleicht ist das gerade das schöne daran.
da geht’s ja nicht um eigentum, sondern um die entwicklung eines selbstgefühls.
dass dieses sich stärkt schon im vorausblick auf die ausführung.
und es ist doch wohltuend, sich in einem kollektiv von menschen zu wissen, die sich bemühen und anstrengen und einer ähnlichen oder gleichen sache widmen.
möglich, dass sie ein vergleichbares gefühl zu ihrer tätigkeit als sängerin motiviert.

ich nehme an, sie haben sich an jedem tag dieses inzwischen schon angebrochenen novembers als schreibende vorgestellt haben.
vielleicht auch mit der disziplin, die es erfordert, sich aus einem woher auch immer kommenden impuls heraus an den computer zu setzen und einen kleinen eintrag zu verfassen.

dazu bedürfte es jedoch – was sie ja von ihrer beruflichen praxis doch sehr gut kennen - einer erweiterung der selbstdisziplin, am besten mit einer planung der uhrzeit in ihrem üblichen tagesrhythmus.
es müsste demnach an jedem ihrer novembertage zeit sein, sich sagen wir eine stunde diesem projekt zu widmen.

wäre das schon konzept genug?
würde es ihnen helfen, sich vorzustellen, sie nehmen jedes ereignis des vorherigen tags so ernst, dass sie es erwähnens- und betrachtenswert finden?
würden sie die kraft und ausdauer haben, diesen noch einmal ablaufen zu lassen und alles, was ihre filter durchliessen und was sie aufgrund ihrer unbewussten oder auch bewussten aufmerksamkeit erinnern, auch hier niederzuschreiben?

wäre es nicht hilfreich, sich unterwegs notizen zu machen oder die jeweils unmittelbaren eindrücke, gedanken und gefühle mittels eine diktiergeräts festzuhalten?
würde das im rahmen ihres arbeitspensums und der sozialen verpflichtungen möglich sein?
oder würde das die grenzen ihres üblichen alltags sprengen?

was muss ich beim genaueren durchlesen ihres eintrags bemerken?
sie haben ja bereits ein inhaltliches konzept angedeutet!!
-schilderung anstregender feiertage!
-beweisführung, und zwar in kurzer zeit (also doch kein monatsprojekt??), daß es für menschen wie mich unmöglich ist in einem monat einen roman mit 50.000 worten zu schreiben!
-beweisführung, dass ich glaube, ich werde langweiliger je älter ich werde!
-beweisführung, dass sie fähig sind, sich auch "langweiligen" hobbies wie stricken, nähen, malen und schreiben zu widmen!
-wobei sie auf die esentielleren hobbies wie essen, schlafen und rumnerven nicht vergessen wollen.
-verbildlichung des ergebnisses der kürbisschnitzerei!
-einführung eines auf rätselhafte weise verbrannten daumens!

was die charaktäre betrifft, so wird nur einer genannt – ein männliches wesen namens aiiiia (den ich übrigens „eier“ bzw. „ei, ja“ lese).
das kann ja interessant werden: ein lustiger, aber grösstenteils – verständlicherweise - unansprechbarer schläfer, zugleich auch fotograf!
(und sie, idoru, haben die digicam wirklich noch nie angerührt?)

ich danke ihnen für die andeutung der rolle, die der herbst in ihrem leben spielt.
es freut mich, dass sie finster und kalt und naß mögen.
da wären wir wieder bei der idee: ich erwarte mir in ihren 50.000-wörter-roman viele finstere, kalte und nasse momente und ebensolche situationen, gedanken und gefühle.
das wäre zwar genau das gegenteil dessen, was ich gern habe.
aber konträre ansichten beleben mich, verbinden und schärfen die konturen der eigenen eigenheiten.

so, das war jetzt mein sonntagskommentar.
ich freue mich schon sehr auf ihre antwort, die sie auch auf yvonnes blog hinterlassen können, falls sie das mögen.

liebe grüsse!

MARIASPILUTTINI

http://idoru.twoday.net/stories/4404796/#comments

Montag, 29. Oktober 2007

ich hab völlig auf ein "Dumdidum" verzichtet!

dass yvonne ein wenig aufs nacktefrauen-Dumdidum gesetzt habe, sagt nur der erste eindruck.
bei genauerer betrachtung dienen die bilder nur zur ergänzung des jeweiligen beitrags.

ich liebe es bildlos.
mir genügt das yvonne-icon Dumdidum .
ich mag es, es ist winzig und hat nichts mit mir zu tun.
aber ich würde ihnen auch in diesem winzigen rahmen nicht die zunge zeigen wollen.
schauen sie genau hin!
ist die zunge auf dem yvonne-icon nicht ein eyecatcher?
ist es nicht, aufgrund der winzigkeit, aufgewertet, weil es eigentlich unbeachtet geblieben ist bis zu diesem augenblick?
wenn sie wollen, mache ich gern nur für sie ein in voller grösse sichtbares yvonne-Dumdidum daraus!

prinzipiell möchte ich ihnen widersprechen.
ich bin für reduktion.
ich bin dafür, dass sich der leser selbst seine bilder machen soll aufgrund eines textes.
er soll sich selbst unterhalten.
er soll textfutter für diese selbstbildunterhaltung geliefert bekommen!

ich muss ihnen auch widersprechen, wenn sie meinen das wieauchimmer-Dumdidum soll nett aussehen.
was heisst denn das: nett?
schauen sie nett aus?
schaut yvonne nett aus?
schaue ich vielleicht nett aus?

gut, das können sie jetzt nicht sehen.
aber schicken sie mir ein mail.
sie werden erstaunt sein über meine nicht-nettigkeit auf dem antwortbild!
die könnten sie sich aber doch auch so zusammenreimen, wenn sie meine einträge in hinblick auf nettigkeit durchforsten würden!
dazu haben sie natürlich weder zeit noch geduld, oder?

das ist ja das problem: auch sie brauchen ein visuelles Dumdidum!
natürlich meinen sie nicht eine wortakkumulation, also einen puren text.
sonst hätten sie für ihre leserinnen und leser nicht dieses manieristisch-witzige Katzendumdidum als eyecatcher einsetzen müssen.
auch sie misstrauen einem nichteyecatchenden text.
wär das nicht schon ein wenig anders, wenn die schriftgrösse geändert würde?
wäre das für sie eine bedeutungsverschiebungshilfe?

noch etwas zu den 2 flaschenhälsen und 2 beinen darin.
wir sind zweibeiner.
ich bin eine zweibeinerin, deren beine meist in nike shox stecken.
stellen sie sich bitte 2 flaschenhälse vor, in denen meine beine – samt meinen nike shox – stecken!
wär das ein shoc für sie?
wär es für sie vorstellungsmässig möglich, mich in der entsprechenden körpergrösse vor sich hinzuprojizieren?
sehen sie mich – nicht als schattenbild, sondern vollplastisch – vor sich?
ich traue ihn das zu!

wie gross bin ich?
also meine kleidergrösse ist derzeit gewöhnlich 36, meine schuhgrösse38 oder 40.
trotzdem lebe ich nicht auf großem fuss, falls sie das glauben.
jetzt die preisfrage: wie gross müssen die flaschen sein?
und wie gross müsste ich sein, damit ich in diese flaschenhälse samt schuhen hineinkomme (und natürlich wieder heraus, denn ich will ja nicht mit gläsernen überschuhen durch die gegend stolzieren)?

sehen sie, jetzt habe ich ihnen das beispiel eines nichtvisuellen text-Dumdidums vorgeführt.
gefordert ist ihre pure natürliche einbildungskraft ohne zuhilfenahme eines technischen geräts.

natürlich können sie sich jetzt vorstellen, ich wäre eine entsprechende pixelmenge auf dem sensor ihres sogenannten babys, nämlich der Canon EOS 40D!
und diese pixelmenge könnten sie jetzt als bild auslesen und auch betrachten, egal ob auf einem kamera- oder pc-monitor.

aber sie haben das foto noch nicht gemacht und wollen es tatsächlich machen und müssen – und das halte ich für ein besondere pointe - ein wenig zuwarten (vielleicht habe inzwischen dreimals geblinzelt), bis die reinigung des sensors vollkommen vibrations- und geräuschfrei vonstatten gegangen ist.
so etwas gefällt mir: wenn auch die technik eine atempause einlegt, noch dazu zur elektronischen selbstreinigung.

also ich bin ein reines frauen-Dumdidum, von dem sie nur ein inneres bild erzeugen können.
sie können allerdings auswählen aus der unzahl von frauenbildern, die sie schon gesehen haben.
damit sie nicht in zielloses wunschdenken und einem beliebigkeitsrausch hineinsteigern können, verschaffe ich ihnen einige anhaltspunkte.
begrenzen sie die grösse mit 1,75 cm.
nehmen sie als weiteren anhaltspunkt, dass mein bmi derzeit 19,5 beträgt.

sie können ausserdem unter folgenden kleidungsstücken wählen:
mintgrüner oder pinker bügel-bh 75b;
mintgrüner oder pinker brasilslip;
jeans oder gestreifte hose mit stretchbund;
mintgrünes oder pinkes t-shirt;
mintgrüne oder pinke blickdichte strumpfhose;
schwarzer ledermantel im crashlook.

sie sehen, es liegt ganz an ihnen, sich ein nicht- Katzendidumdidum zusammenzustellen, das einerseits ganz ihren vorstellungen entspricht, zugleich aber nicht ganz fern von meiner alltäglichen erscheinungsrealität liegt.

natürlich ist mein extratext-Dumdidum für sie auch ein bisschen verunglückt.
aber wie kann etwas glücken, wenn es nicht einem geradezu diktatorischen Bild-Text-Rhythmus folgt.
die antwort liegt bei ihnen!

liebe grüsse!

MARIASPILUTTINI

Wissen Sie was ein visuelles Dumdidum ist?...

http://www.fotografr.de/?p=471

Mittwoch, 24. Oktober 2007

bei mir gibt’s keinen "dialog im studio" wie bei ihnen!

mein kieser ist nur 50 meter entfernt.
trotzdem findet der dialag vorher statt, und zwar mit mir und IHM.
wann und wie und warum und mit wem?
mit wem fällt flach, denn meinherr versagt mir die begleitung.
er versackt in seinen früheren kiesererfahrungen.
er ruft an und begnügt sich mit meinen beschreibungen.
er fragt und ich muss antworten.
er macht mir keine vorwürfe.
doch er beherrscht mich durch die häufigkeit seiner anrufe, etwa jede halbe stunde.
so findet also vorher und bald danach doch ein dialog statt.
oder auf nur eine fragestunde.

er will auch immer wissen, was ich anhabe und anziehe.
er sagt, ich soll ihm sagen, welches höschen ich anziehe.
wäre er sein vorgänger gewesen, hätte er verlangt, ich sollte ohne höschen zum training gehen.
der vorgänger hat mir das höschen vorher abgenommen, mit dem vorwand, er brauche es.
ich gab es ihn, ohne nachzufragen.
meinherr aber braucht mein höschen nicht, nur die beschreibung.
ich sage, sie könnten sich dieses höschen ja ansehen, bei gelegenheit.

ich weiß ja nicht, wie sie fühlen, wenn sie nicht zur ablenkung einen gelackmeierten affen hätten.
oder keinen rolexträger, auch keinen schweinischen spanier.
oder keinen, der 25 jahre mit der falschen frau verheiratet war.

ich könnte auf jeden fall nicht mit ihnen konkurrieren, was den schönen ausschnitt angeht.
ich trage nämlich einen kiwigrünen sport-bh grösse 75 b.
da bin ich flach wie ein engel, da könnt ich nichts herzeigen.
gut einen schönen brust ansatz hätt ich auch so!
aber ich bin nicht sehr abwechslungsreich.
es gibt nur 2 t-shirts, die ich abwechselnd im studio trage.
und eine dunkelblaue oder dunkelgraue jogginghose.
und sie, was tragen sie, wenn sie ins studio gehen?

allerdings könnte ich mit meinen nike shox auftrumpfen.
nicht von mir aus, aber da werde ich dauernd gefragt.
nicht unbedingt von männern, eher von frauen.
eine wollte wissen, woher ich die hab.
und ob die die gelenke schonen.
ja, sag ich, gute dämpfung, klettverschlüsse zum schnellen an- und ausziehen.
und die zunge mittig angenäht, damit sie nicht verrutscht.

ich weiss ja nicht, wies bei ihnen ist.
beim hiesigen kieser sind zwei duschen wie zwei telefonzellen mitten im umziehraum.
da rinnt mir schon die nase, wenn ich hineingehe.
zweitens ekelt mich schon, wenn ich die griffe anschaue.
also dusche ich lieber zuhause.

mein problem ist, dass die gewichte derzeit stagnieren.
ich muss mich überwinden, mir selbst goodies anbieten.
ich schaffe im moment nicht mehr.
ausserdem sind die geräte verschieden alt.
bei den älteren geht’s mir besser, die sind nicht so straff.
aber sie sind auch nicht so genau einzustellen.
bei den neuen mache ich sofort schlapp.

aber worüber beklage ich mich?
hier gibt’s nur ein ganz dezentes publikum.
niemand ist aufdringlich, alle sind ernst bei der sache.
blöde anmache gibt es nicht.

bis jetzt habe ich noch keinen mann beobachtet, der anatomische glanzleistungen vollbracht hätte.
manchmal läuft einer rot an.
manchmal dringt von irgendwoher komisches männliches stöhnen an mein ohr.
manchmal höre ich auch eine frau keuchen.
noch nie habe ich eine mit einem aufgesetzten weibchenblick gesehen.

leider ist es nicht mehr so wie am anfang.
da war ich äusserst gut motiviert.
ich konnte bei den gewichten zulegen usw.
derzeit empfinde ich sehr schnell eine physische ermüdung.
aber ich kann stolz auf mich sein, weil ich mich doch immer wieder doch überwinde.

mich würde interessieren, was sie denken, wenn sie an den geräten trainieren.
manchmal kommt in mir etwas auf, das mich doch zufriedenstellt.
es sind meine phantasien.
aber es sind nur blitze, die dann schnell wieder ausgeblendet werden.
solche blitzideen wie fesselungen, eine bestimmte art davon.
shibare, japan-bondage.
shinju, sakuranbo.
dass ich in einer bestimmten stellung anhalte.
dann geschieht blitzartig die fesselung, zum beispiel.

und dann?
dann werde ich vom gerät befreit und bleibe in genau dieser position.
oder ich werde nach oben gehoben und schwebe über alle hinweg.
sie sehen zu mir hinauf, ich sehe auf sie, von oben herab.
sie müssen mich ansehen, und das macht mir überhaupt nichts.
ich schwebe, wohin ich will, über ihnen, von einem zum andern.
mir entkommt kein lächeln, während sie lächeln, als wären sie erleuchtet.
von draussen kommt ein feines licht herein, darin schwebe ich.
ich verharre im meinem präzisen fesselkorsett, so lange ich will.

nichts gegen ihren lachanfall, solange er sich nicht auf mich bezieht.
wenn frauen einen lachanfall kriegen, will ich schon bei der tür sein.
da würde ich mich vielleicht umdrehen und schauen, über wen sie lachen.
da hätte ich schon meinen ledermantel an und meinen rucksack am rücken.
so könnte ich sogar eine weile vor der drehtür stehen bleiben und schauen, wie sich die szene weiter entwickelt.

meinherr würde sowieso gleich auftauchen und mich auf den mund küssen.
meinherr würde mich siezen und mir peinliche fragen stellen.
ich müsste ihm antworten, noch bei der tür stehend.
ich würde zwar gehen wollen, aber er würde mich davon abhalten.
er würde sagen: jetzt hat dein anderes training begonnen.
es ist so: kaum taucht er auf, beginnt mein anderes training!

liebe grüsse

MARIA SPILUTTINI

dialog im fitness-studio...

http://svarupa.twoday.net/stories/4362939/

Freitag, 19. Oktober 2007

ich weine nie, am allerwenigsten im bus.

gut, ich reagiere allergisch auf wind – also rinnen schon die tränen beim leisesten hauch.
sehe ich mir dabei in einem schaufenster oder spiegel zu, denke ich: wer ist die, die da so weint, kenne ich sie überhaupt?

so etwa müssen sie sich mein gefühl vorstellen, wenn ich in der strassenbahn (d-wagen, 71er usw.) oder mit der u1 oder u3 oder auch s-bahn fahre, wenn ich gelegentlich in wien bin.
aber in linz, münchen oder berlin ist das auch nicht anders.

unlängst hat es mich plötzlich geschüttelt, als ich beim prinzregentenplatz in die u4 eingestiegen bin.
aber in der nähe waren keine leute.
plötzlich haben wirkliche tränen zu laufen begonnen.
was peinlich war, weil sie ja in der schminke spuren hinterlassen haben.
fahre ich zur arbeit, bin ich immer geschminkt, egal wo ich bin.
ich habe vorsichtig getupft und geschnupft.
aber so schnell hat der nachschub nicht aufgehört.
ich fürchtete, ich würde mich völlig verkrampfen und haltlos zu schluchzen beginnen.
aber so weit ist es dann doch nich gekommen.

schliesslich – dort in der hinteren wagggonecke, zum fenster gebeugt, also zu meinem verschwommenen spiegelbild – überfielen mich zorn und ekel (zorn auf meine unbeherrschtheit, ekel über meinen anblick).
und ich riss sofort meine packung taschentücher aus dem rucksack und begann alles aus meinem gesicht wegzuwischen, das puder und den lippenstift.
daran hatte ich zuhause eine dreiviertelstunde gearbeitet.
aber es hätte sowieso bald wegkommen müssen, denn ich hatte seit 9 uhr nichts im magen und mit lippenstift hätte ich ja nur aus dem röhrchen saugend essen können.

so – das bleiche maskengesicht verschwand jetzt nach diesem herzhaften wischer.
noch ein wischer und noch einer.
ich wische, und natürlich wische ich mir auch gleich alle tränen weg.
stellen sie sich mein gerötetes gesicht vor!
und dazu meine rote nase, die sowieso von jedem luftzug rot wird.

jetzt fällt mir ein, dass es so etwas wie ein sonntagsweinen gibt.
bei mir jedenfalls, bei ihnen nicht?
am samstag bin ich gut aufgelegt, aber an sonntagen überfällts mich.
was denn?
ja, eben der sonntagsschmerz, der schmerz, dass die vergangene woche mir nur meine nerven gekostet hat.
darüber, dass ich nur im stress war, weil mir nichts eingefallen ist.
da sitze ich jedesmal und hoffe auf gute ideen.
zur ablenkung (oder auch aufmunterung) steck ich dann irgendeine dvd in den notebook,
aber ich weiss, dass danach dieser stress nicht aufgehört haben wird, und dass er am monag weitergeht, auch am dienstag usw.

natürlich gibt es auch ein nachfolgeweinen.
bei mir: eine nachfolgerührung, die mir beweist, dass ich in gewissen situationen doch empathiefähig bin.
das nachfolgeweinen würde ich aber nur zuhause im bett praktizieren, kopf in den polster und abgelenkt davon, dass ich ja einmal zum atmen kommen muss.
tun sie das auch?

ich habe ja immer genug taschentücher bei mir.
aber auch die bereitschaft zu spontanem trost oder zuspruch?
keineswegs, ich seh mich da gleich erstarren, da wären mir die hände wie gebunden.
ich würde zuwarten und wäre mir des urteils nicht sicher.
nicht sicher, ob ich nicht etwas übersehen habe, was mir die beurteilung dieser situation erleichtert.
es würde mich erschrecken, mich gezwungenermassen so schnell auf diese fremde person einstellen zu müssen, auch wenn ich mir nachher vorwürfe machen müsste.

aber sie haben das ja versucht, hilfe bei einem blutenden jungen mann.
mutig, denn ich habe solche männer nur in unvorhergesehenen situationen erlebt.
in diesem sinn sind sie studienobjekte, die ich aus einer gewissen entfernung mit einer mischung aus neugier, abwehr, vielleicht auch verachtung beobachte.
es ist ja ihr problem, mit ihrem aggressionsdruck umzugehen.
da will ich nicht anstreifen.
da seh ich mich nur noch als potentielles opfer.

insofern also war es mutig von ihnen aus meiner sicht.
wobei es ja nicht so ist, dass ich nicht gern hinter die kulissen schauen würde.
also was fühlt und denkt einer, ein männliches wesen, wenn ihm das blut aus der nase rinnt und die leute ihn entweder anstarren oder peinlich berührt wegschauen?
bomberjacke hin oder her – er kann ja das blut nicht wegzaubern, auch nicht den schmerz.
normal wäre in einem solchen moment doch die spontane hilfe.
die sie ja nach kurzer überlegung geschafft haben.
sie haben ihr misstrauen überwunden und mitleid zugelassen.

ein nebensächliches, zugleich märchenhaftes ereignis.
jemand ist anders, als er erscheint.
sie wurden in ihrem gefühlsurteil bestärkt.
man muss zwar immer auf der hut sein, sich aber trotzdem dort stark zeigen, wo es gefordert ist.
insofern achte ich immer auf haltung, gang und schrittlänge.
ich schleppe mich niemals nur so dahin, auch wenn ich müde bin.
ich trainiere ja auch meine muskeln, damit diese wehleidige weibliche schwäche verschwindet.
wenn ich meine hände balle und meine muskeln anspanne, soll mich ein warmes gefühl der stärke durchfliessen.
es soll sich eine alternative zum feigen tunnelblick auftun.

sie haben mir auch mut gemacht, was den alkohol betrifft.
ich sollte mir endlich wieder eine flasche samos kaufen und mich damit beglücken.
singen würde ich jedoch auch unter diesen vielleicht deutlich veränderten selbsteinschätzungsumständen nicht.
aber summen, ja laut summen!

liebe grüsse

MARIASPILUTTINI

inspiriert von frau nahlinses beitrag dachte ich wieder einmal darüber nach, wie es ist wenn man jemanden den man nicht kennt in einem öffentlichen verkehrsmittel weinen sieht...

http://idoru.twoday.net/stories/4352225/

Sonntag, 14. Oktober 2007

glaubt man gigerenzer, trügen bauchgefühle nicht.

„Wir entscheiden dann besonders gut, wenn wir nicht darüber nachdenken.“
insofern hatten sie recht, den eintrag offline zu setzen.

mich hat aber genau der zweifel, der sie vielleicht erfasst, auch angespornt, etwas zu schreiben.
der spornt mich auch jetzt an.
mein zweifel daran, ob ich das richtige tue.
denn gewöhnlich versuche ich ja auch wie sie, einen gewissen abstand einzuhalten bei allem, was ich schreibe.

derzeit ist es allerdings so, dass sich schon wieder unvorhergesehen "aufträge" angestellt haben.
texte, die eigentlich andere schreiben sollten.
und solche, die ich lang vor mir hergeschoben habe.

bei mir gibt auch eigentlich KEIN privatleben, obwohl ich meistens zuhause arbeite.
aus diesem grund gelten keine überstunden.
ich bekomme nur ein fixum.
zusätzliches wird „pro stück“ abgerechnet.

gestern abend zum beispiel war ich völlig übermüdet, ich konnte kaum beim telefon stehen.
ich konnte daher auch ihrem rat nicht folgen, mir was gutes zu tun.

das einzig gute in einer solche situation ist dann das fernsehen.
ich hoffe da auf etwas anregung, eher skurriles als tragödisches, das mich jedoch oft abstösst (wenn es von allen medien aufgegriffen und ständig wiederholt wird).

ich war voller unruhe, weil ich wusste, wenn mir jetzt nichts einfällt, muss ich ein weiteres mal vor die tür.
das bedeutet mindestens eine stunde vorbereitung und strassenbahnfahrten im morgendlichen halbschlaf unter ständiger geruchsaggression.
ich nehme an, sie fahren mit dem auto, sind dem also nicht so ausgesetzt.

mir hat das „ding“ mein freund vor 3 jahren geschenkt.
er wollte damit wohl sich und auch mich entlasten.
er war immer erstaunlich ausdauernd, selbstlos sozusagen, aber nur in seinen zwei lieblingspositionen, die nicht meiner hauptphantasie entsprachen.

bei mir überwog eindeutig die zickigkeit, d.h. der drang zur (wie er sagte) ewigen ausdehnung des genusses.
so kam es (wie er sagte) zu einer gewissen abflachung, ja distanzierung.

ich kann nur ermüdung, druck, stress, überanstrengung, überforderung usw. an mir beobachten.
ihnen spreche ich da viel mehr freiheiten und menschenfreudigkeit zu.
liege ich falsch?

„handarbeit“ – das wäre ja ein schöner impuls von ihnen.
„handarbeit“ glückt aber in den wenigsten fällen.
ich falle relativ schnell – was bei mir heisst: nach 20, 30 minuten – heraus.
wenn ich wieder beginne, werfe ich mir bald vor: ich brauche und brauche!
während andere kommen, indem sie ihre beine im café oder in der pizzeria einfach fest zusammenzwicken!

meine „beinahevergewaltigung“ fand im anschluss an eine germanistenveranstaltung statt.
eigentlich ein konzert ausserhalb der stadt, das ein professor organisiert hatte.
seine frau trat als sängerin auf.
ich nahm den auf der einladung angegebenen bus und hatte dann keine ahnung, wo ich war.

danach stand ich irgendwo herum, und jemand sprach mich an.
er lud mich zum heurigen ein, angeblich am weg nachhause, ich sagte nicht nein.
danach blieb er in irgendeiner mir völlig unbekannten gegend bei völliger dunkelheit stehen und fiel über mich her.
ich wehrte mich wortlos und verbissen.

dieser kampf dauerte mehr als eine halbe stunde.
irgendwann gab er auf, nachdem er meine hose beschmutzt hatte.
er brachte mich dann sogar zu meiner unterkunft.
als er mich später einmal zufällig in der unibibliothek traf, ging er lächelnd auf mich zu und fragte mich, ob ich ihn nicht wieder einmal treffen wolle.

aus der flut der erinnerungen steigt jetzt eine daran auf, dass ich sehr lange zeit unschuldig war, in dem sinn, dass ich nichts genaueres von männern wusste und wollte.
der erste war ein fotograf, der meine hand immer dorthin führte, wo ich sie nicht haben haben wollte.
trotzdem wartete ich stundenlang auf seine anrufe und sass ihm dann auch modell.
er kaufte mir die verschiedensten kleidungsstücke, die mir nicht leisten konnte.
zuerst kam ich mir komisch vor.
dann fand ich es aufregend, mich so verwandelt im spiegel zu erblicken.
so bekam ich ein ganz anderes aussehen durch einen mann, der mich „verführte“, mir aber letzten endes gleichgültig war.

sie sehen, die vergangenheit ist voller verletzungen oder auch eigentümlich zweideutiger ereignisse.
ich kann sie aber auch so betrachten, als wären sie einer romanfigur passiert, die nichts mit mir zu tun hat.

liebe grüsse

MARIASPILUTTINI

http://changes.twoday.net/stories/4317002/#comments/

Mittwoch, 10. Oktober 2007

"Tunnelblick" – dies wird auch mir immer gesagt.

Tunnelblick – dies wird auch mir immer gesagt.
du hast einen Tunnelblick!
dabei habe ich nichts gegen die einschränkung des blickfelds.
ich weiss: ich sehe nur das, was in meiner blickrichtung liegt.
das umso schärfer, aber auch intensiver.
die restliche welt erscheint wie ein unscharfer rahmen.
so stehe ich immer beim eingang des Tunnels, mit Blick auf dessen ende.

da kreuzen, wie auch bei ihnen, menschen die Wege.
die ich jedoch schnell aus meiner welt wegschaffen kann, indem ich die augen schliesse.
allerdings bin ich realistisch genug, sie wieder zu öffnen.
damit wäre der augentest beendet: sind sie noch da, sind es keine erscheinungen.
natürlich weiss ich, dass es sich um denkende und fühlende wesen handelt.
und dass ich nur aufgrund ihrer handlungen, ihrer äusserungen auf das schliessen kann, was in ihnen vorgeht.

ich bin für ver-äusserungen, die denen, die meine Wege kreuzen, ein zeichen zu geben.
mein blick ist auf sie – in form ihres gaga-weblogs – gefallen, weil sie sich auf eine so insistente und eindringliche weise ver-äussern – in form ihrer fotografischen selbstdarstellungen.
daran kam ich nicht vorbei.
dabei ist es ja gerade das fragmentarische dieser ver-äusserungen, das ihren reiz, auch ihre verführung aus macht.

ja, sie führen – so weit ich das sehen konnte – niemanden vor.
sie sind zugleich diskret und exhibitionistisch.
diskret den kreuzenden menschen gegenüber; exhibitionistisch sich selbst gegenüber.
mit einer gewissen scheu, deren kehrseite eben dieses eindringlichkeit ist.
man kann sich ihrem Blick, ihren augen nicht so einfach entziehen.
es ist ja nicht so, dass sie das nicht wüssten.
es ist auch nicht so, dass sie damit nicht spielten.
dieses spiel, auch die verführung, es ihnen gleichzutun, gehört zu ihren Abgründen.

für mich ist es kein widerspruch, heftige gefühle zu äussern und doch den respekt vor denen. die sie hervorrufen, zu bewahren.
sicher auch dankbarkeit dafür, dass es diese überhaupt gibt.
andererseits treibt mich manchmal der über-mut zu einer gewissen überspitzung, die ich jedoch für klärend halte.

ich wundere mich oft über meine coolness, meine gleichmässige art, mit meinen gefühlen umzugehen.
aufblühen, zugreifen, rückzug – diese handlungsfolge wiederholt sich.
dazwischen bleibt aber genug zeit, über die komplexität des lebens nachzudenken, ohne sich zurückzunehmen.

Überdimensional – also der dimensionen entbunden (damit der verantwortung für die minuten und stunden, in denen wahrscheinlich heiterkeit auf tragödisches folgt – und umgekehrt) – wäre für mich zu hoch gegriffen.
ich möchte doch sehr auf dem boden bleiben.
mir machen schon 3 dimensionen genug zu schaffen.
ich möchte den alltäglichen schmerz nicht ausblenden, ihn auch zu vermindern.
sie nicht auch?

im übrigen sind mir die nachteile des Tunnelblicks nicht entgangen.
wenn sie mit schauen wahrnehmen oder erkennen meinen, bezeichnet er die unfähigkeit, dinge wahrzunehmen, die ausserhalb des interessensradius liegen.
ich kenne meine scheuklappen.
ich mag sie nicht.

eine steigerung von scheuklappen wäre Augenprothesen, damit der verlust des gesichtsinns.
für mich würde das – wahrscheinlich auch für sie – das ende eines glücklichen, aktiven und autonomen lebens bedeuten.
augenlos, ohne augensinn – das wäre ein verlust von 90% der welt.
ein völlig unerträglicher gedanke!

liebe grüsse

MARIASPILUTTINI

Montag, 8. Oktober 2007

wie denn da "ausgefuchst"?

warum denn keine halben sätze?
warum denn kein intimeres Tagebuch?
warum denn ein fragezeichen nach irgendwas gegen halbsechs?
halbsieben wär besser?
oder halbacht?

Dem Verstorbenen werden Glasprothesen eingesetzt.
mit so etwas kann ich heut nicht aufwarten.
keine einzige traumerinnerung, nicht ein fitzelchen.
nichts in den tag gerettet.

allerdings: Glasprothesen?
dachte, die seien immer aus titan!
weil titan keine immunologischen abstossungsreaktionen bewirkt.
Glas hingegen...

ggf. ein Glas Milch mit Honig – damit treffen sie mich.
ggf. auch ein Glas Milch mit banane.
oder diese in ein müsli hineingeschnitten.
ggf. das müsli aus flocken usw. selbst zu bereitet.
ggf. schokoladeplättchen hineingemischt.
ggf. dazu noch vanillejoghurt draufrinnen lassen.

Sie unterscheiden?
natürlich, jedenfalls zwischen den lebenden und den Verstorbenen.
diese sitzen sowieso überall, wenn man sie wahrnehmen will.
die welt ist so vollerVerstorbener, dass man sich abschotten muss vor dem gedanken, dass sie überall anwesend sind.

keine antwort bekommen auf die frage: wie viele tote seit dem ersten menschen?
schon besser: wie viele menschen haben jemals gelebt?
ich schätze: 20 milliarden.
und sie?

dabei geht es um ein logistisches wachstum.
daraus ergibt sich ein nichtlineares gleichungssystem.
das wiederum ist mit dem newton-verfahren zu lösen.

die frage, die sich anschliesst: wo fängt man an?
ggf. beim beginn unserer zeitrechnung, dem sog. jahr 0?
ok, das ergebnis wäre dann 57 milliarden.
da ist schon die rasant abnehmende lebenserwartung in den vergangenen jahrhunderten eingerechnet.
lagen sie auch so daneben wie ich?

das kann auffüllen, für die vergangenen 10.000 jahre.
je nach rechenmodell kommt man auf 70 bis 80 milliarden.

sie sehen, was das wort Verstorbenen in mir ausgelöst hat.
allerdings kommen die nicht wirklich wieder.
so lese ich es jedenfalls in einem buch, das ich gerade in arbeit habe.
darin geht es um hamlet und einen westafrikanischen stamm.
die autorin glaubt daran, shakespeares stück sei universell verständlich.
doch dass der geist des vaters von hamlet erscheint, wird heftig in frage gestellt.
jemand, der gestorben ist, kann nicht herumgehen.
man kann ihn weder sehen noch hören.
man kann ihn nicht berühren.
sie akzeptieren auch nicht den "ghost" als schatten.
tote werfen keine schatten.

ich wollte noch auf ihren hinweis auf dieses neue Spielzeug eingehen.
tatsächlich: man will immer wieder neue ergebnisse sehen.
bei mir kamen sie immer auf deutsch.
der allererste Text, ein kleiner:

„so ein zufall. Liebe Leserinnen und Leser!
dann folgen weitere zitate.
und am schluss mein traum, der ihnen die Heiligsprechung nach ihrem Opfertod sichert.
„Opfer hält sich bereit“: dahinter steckt einerseits ein Kommando.
Oder jemand sieht überall Opfer, er könnte also überall seinen Mantel mit anderen Interessentinnen, gar Assistentinnen ausprobiert haben, zum Beispiel das Legen eines Bypasses geübt.
Andererseits ist das Animistische im Sinne.“

liebe grüsse

MARIASPILUTTINI

Eigentlich hätte hier jetzt ein kleiner Text mit angehender Ernsthaftigkeit geschrieben werden müssen...

http://gaga.twoday.net/stories/4306500/#comments

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