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yvonne erber - 11. Jan, 12:26
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dtear - 1. Dez, 08:09
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und es waren keine vögel, die mir diese verletzungen...
yvonne erber - 22. Nov, 22:09
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yvonne erber - 19. Nov, 09:31
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dtear - 17. Nov, 11:00
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yvonne erber - 12. Nov, 14:54

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es war kein film, auch kein traum, es war die "wahrheit"!

und es waren keine vögel, die mir diese verletzungen zugefügt hatten.
bald war mir klar, dass es menschen waren.
sie waren echt, aber changierend.
wechselnde gesichter, wechselnde männer.
sie kamen bei der tür herein in gestalt meinesherrn.
ich erkannte nicht gleich ihre vielfältigkeit.
ein einzelner herr, der sich in 24 herren, also herrenderivate, aufspaltete.
meinemherrn entstiegen sozusagen die andern, ohne dass ich es bemerkte.
er – und alle anderen – waren von einer erstaunlichen attraktivität und auch fleischlichkeit, was ja prinzipiell sehr nützlich sein kann, da es immer auch um geschlechtlichkeit geht.
insofern war es also doch ein film.

es gab auch nichts daran auszusetzen.
ich hätte nie in zweifel gezogen, dass ER es war.
nur ER hat einen solchen schlüsselbund.
es war seine übliche geste, die ich schon gar nicht mehr beachtete, weil er es ja immer so machte.

kaum hatte er aufgesperrt, trat er schon mit schwung in den raum, blickte mich an und warf, während er mit offenen armen auf mich zuging, den schlüsselbund auf den tisch.
den kann ich ohne hinzuschauen beschreiben: ein vw-autoschlüssel mit drei noppen, die er nur höchst ungern zum schliessen oder öffnen des autos benützt.
zwei silbergraue schlüssel, die sich jedoch in der form der reide deutlich unterscheiden: die eine ist sechseckig, die andere ein leicht verschobenes quadrat.
dazu noch ein messingfarbener und ein kleiner postschlüssel.
ausserdem hängt noch ein grösseres tropfenförmiges grauschwarzes ding dran, das er zur fernbetätigung der standheizung benützt.

so weit so gut.
vergessen habe ich noch den hässlichen schwarzen lederbeutel mit einem dünnen zipp.
manchmal versucht er, bevor er den schlüssel hinschmeisst, alle schlüssel noch in diesen beutel zu drücken und den zipp zuzuziehen.
sie verstehen nicht, warum ich das hier anführe?
dann stellen sie sich doch das geräusch vor, das 24 herren machen, die beinahe gleichzeitig winzige zipps auf einem hässlichen schwarzen lederbeutel zuziehen und dabei mit offenen armen auf sie zugehen!

sie denken vielleicht, das sei alles einbildung!
doch wie kommt es dann, daß ich mich manchmal so erdrückt fühle, wenn meinherr mich umarmt?
ist es dann nicht naheliegend, auf solche gedanken zu kommen?

das komische ist, dass meinherr seine eroberung nun nicht mit taten fortsetzt, sondern mit wörtern.
er muss sich ausschütten, wenn möglich mit vielen fremdwörtern gespickt, fachsprachlich also, während ich noch immer dastehe, obwohl mir schon der rücken wehtut.

bin ich zu schüchtern, ihm das zu sagen?
bemerkt er nicht meine augenringe, mein schreiendes hungergefühl?

er zeigt mir ungeniert sein narbengesicht, seine unregelmässigen zähne.
seine ohren erscheinen mir plötzlich spitz und so, als würden sie ständig wachsen und zugleich vibrieren.
er fummelt mit seinen händen herum, als hätte er klauen.
er hinterlässt, wenn er redet, mit seinen klauen ein leises zischen in der luft.

eigenartig ist auch, dass er beim küssen gern den hut aufbehält.
mich ekelt ein wenig vor dieser krempe, die meist feucht oder nass ist.
jedenfalls werden irgendwelche partikel von draussen in mein zimmer transportiert, die schädlich sein könnten.
er weiss das, aber er nimmt ihn nicht ab.

er zieht auch nicht gleich seine schuhe aus.
ich schwanke, deute auf die füsse.
aber da steht er schon vor mir und drückt mich an sich.
ich spüre seinen bauch, mit changierenden gefühlen.
einerseits: dieser feste bauch gehört zu diesem mann, und der macht mich an.
andererseits: wovon nimmt er zu, wenn er sowieso so vielfältig und schwungvoll durchs leben geht?

irgendwann gelingt es mir, mich ihm zu entwinden und ihm seine hausschuhe vom schuhregal zu holen.
er sieht sie nicht.
ich halte sie ihm vor die augen.
er sagt: ah! und quält sich aus seinen strassenschuhen, die ich ihm sofort abnehme und im vorzimmer in mittlerer höhe verstaue, damit er sie beim weggehen in der nacht auch findet.

dann die verwandlung: kaum in bettnähe schrumpft er ein wenig, und mit ihm auch seine 24 teilpersonen.
mein bett ist gross genug für mich und ihn in voller grösse.
also das wäre kein grund.
sie glauben, das schrumpfen sei ansichtssache?
sie glauben, ich würde mir seine verkleinerung nur wünschen und daher auch für die wahrheit halten?

aber wenn er sich in meine decke einwickelt, ist er plötzlich ein winzling, ein zwerg, eine nichtigkeit des bösen.
er kehrt mir gleich den rücken zu.
er denkt vielleicht, das sei zu meinem schutz, da seien seine krallen (und die seiner 24 wesenheiten) weit weg von mir versteckt.

es ist auch nicht so, dass ich glaube, er könne so in mein unterbewusstsein eindringen und ich deswhalb dieses schwinden inszeniere und so selbst ein böse macht ausübe.
letzten endes könnten sie denken, es gehe um ein ringen zwischen zwei bösen kräften, die geschlechtsgebunden sind: dieses in mir steckende weibliche böse, das mich selbst vergrössert, um ihm seine herrschaft zu entreissen; und dieses in ihm steckende männliche böse, das sich sogar ver24facht – und das sogar sekündlich wechselnd – in seiner gestalt äussert, die von einer äusserst attraktiven hässlichkeit und fleischlichkeit ist.

gewöhnlich schläft meinherr, wenn er mir den rücken zugewandt hat, unvermutet ein.
aber meine bösheit zwingt mich, mir seinen rechten arm zu fassen, seine rechte hand mit den krallen vorsichtig zu mir her zu drehen und sie tief in meine unterarme zu drücken.
ich erzeuge also selbst diese spuren seiner anwesenheit, um auch am nächsten tag noch daran zu glauben.

was würden sie sich denn in einer solchen situation wünschen?
was meine böse linke hand blindschleichend immer macht, verrat ich ihnen nicht.
jedenfalls geschieht meinemherrn im schlaf dann das, was ihm ein tiefes bleibendes gefühl seiner eigenen macht und grösse vermittelt.
und glaubhafte phantasmen über den frieden zwischen den geschlechtern.

liebe grüsse

MARIA SPILUTTINI


http://www.blindschleicher.de/index.php?/archives/1248-heute-die-wahrheit.html

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