an yvonne erber, 03. Dez, 14:45
Liebe Yvonne.
Vielen Dank für die Blumen! Und noch dazu persönlich abgegeben im Spital. Und mit Ihrer höchstpersönlichen Anwesenheit. Und noch dazu diese wachsüberzogenen Rosen! Sie haben mich überrascht und gerührt. Und natürlich auch etwas abgelenkt von dem sonstigen Level und Rummel in diesem Drei-Bett-Zimmer für 3 Tage und Nächte!
Ich habe wie Sie der Blumenhändlerin geglaubt. Das Wachs sollte doch vor dem Verwelken schützen. Das Gegenteil ist der Fall - das Wachs schmilzt. Es erhöht das Gewicht, und die Köpfchen sind jetzt geknickt. Ich weiß nicht, ob ich den Strauß zum Trocknen aufhängen werde.
Ich hatte ja genug Zeit, um über alles nachzudenken, auch über Mr. H. So ist "Auf ein Neues" entstanden, und zwar gleich gereimt. Seitdem ich das Reimen für Hrn. Sebas geschafft habe, denke ich ganz anders. Reimen ist wie leimen: zumindest Zeilen sind lautlich so miteinander verbunden, dass sie gar nicht mehr von einander ablassen können. ;-)
Liebe Grüße
Michaela
AUF EIN NEUES
schaumbedeckt beglatzt mag ich dich nicht: das ist
eine echte Männerphantasie! Eine Frau mißt
weder dem Schaum Bedeutung bei noch
dem mehr oder minder schönen Spiegel-Schädel, jedoch
zweifellos dem Ausdruck der Augen: wenn sie etwa
wie die von dem so locker hingemalten Herrn da
so traurig glänzend wie im Header mich anschaun,
so glaskugelartig unbeweglich auf gleicher Höhe, down
vom Tagesablauf oder gerötet von der Hoffnung, es wird
sich etwas ereignen, etwas Schönes, zumindest im Geviert
dieser Seiten, etwas Erregendes, dass dich Fieber
von oben nach unten durchblitzt und du dich lieber
sofort hinsetzen würdest, einfach hinknien
vor dieser Lichterpracht, die dir ein Mädl aus Wien
vor die Tür gestellt hat, keine Trost-Verächterin, blütenrein
trotz Gehuste, zittriger Lunge, Herzrasen in der Nacht, kein
Gedanke, der dich nicht umfaßt, mich aber peinigt,
denn du bist ja einer, der alles mit ein paar Sätzlein bereinigt,
kein Wort zuviel, keine stille beharrliche Annäherung,
nur Distanz, andere Themen, Fotos, keine Beruhigung,
keine Aussicht, diesem Dilemma zu entkommen -
ich hab mich ja nicht mehr daneben benommen,
ich hab dir Mails in Hülle und Fülle geschickt,
du hingegen läßt mich hier wortlos geknickt
zurück, als Angstneurotikerin, Angina-Leiche,
eine sich zu sich selbst herabbeugende Trauereiche:
was müßte passieren, um dich wieder nach Venezia zu führen,
zu einem Termin, wo für dich und mich alle Türen
im Arsenale, im Palazzo Gritti weit offen stünden
und Hemmnisse und Sünden von selbst verschwinden
und Picasso, in Übergröße, nackt, mit hängendem
Gemächt, trät uns entgegen, er winkte, mit drängendem
Blick, mit seinem Pinsel dich und mich herbei
zu seiner inzwischen totenbleichen Staffelei -
wir dürften uns fünf Sekunden nicht bewegen,
und er würde sich eine Ewigkeit nicht mehr regen.
Dann hätten wir ein meisterliches Doppel-Porträt
für unser Doppel-Log und auch Doppel-Chalet!
PS: Diese anregende Fügung "schaumbedeckt beglatzt"
stammt von Hrn. Gulogulo (https://vielfrass.twoday.net/).
Vielen Dank für die Blumen! Und noch dazu persönlich abgegeben im Spital. Und mit Ihrer höchstpersönlichen Anwesenheit. Und noch dazu diese wachsüberzogenen Rosen! Sie haben mich überrascht und gerührt. Und natürlich auch etwas abgelenkt von dem sonstigen Level und Rummel in diesem Drei-Bett-Zimmer für 3 Tage und Nächte!
Ich habe wie Sie der Blumenhändlerin geglaubt. Das Wachs sollte doch vor dem Verwelken schützen. Das Gegenteil ist der Fall - das Wachs schmilzt. Es erhöht das Gewicht, und die Köpfchen sind jetzt geknickt. Ich weiß nicht, ob ich den Strauß zum Trocknen aufhängen werde.
Ich hatte ja genug Zeit, um über alles nachzudenken, auch über Mr. H. So ist "Auf ein Neues" entstanden, und zwar gleich gereimt. Seitdem ich das Reimen für Hrn. Sebas geschafft habe, denke ich ganz anders. Reimen ist wie leimen: zumindest Zeilen sind lautlich so miteinander verbunden, dass sie gar nicht mehr von einander ablassen können. ;-)
Liebe Grüße
Michaela
AUF EIN NEUES
schaumbedeckt beglatzt mag ich dich nicht: das ist
eine echte Männerphantasie! Eine Frau mißt
weder dem Schaum Bedeutung bei noch
dem mehr oder minder schönen Spiegel-Schädel, jedoch
zweifellos dem Ausdruck der Augen: wenn sie etwa
wie die von dem so locker hingemalten Herrn da
so traurig glänzend wie im Header mich anschaun,
so glaskugelartig unbeweglich auf gleicher Höhe, down
vom Tagesablauf oder gerötet von der Hoffnung, es wird
sich etwas ereignen, etwas Schönes, zumindest im Geviert
dieser Seiten, etwas Erregendes, dass dich Fieber
von oben nach unten durchblitzt und du dich lieber
sofort hinsetzen würdest, einfach hinknien
vor dieser Lichterpracht, die dir ein Mädl aus Wien
vor die Tür gestellt hat, keine Trost-Verächterin, blütenrein
trotz Gehuste, zittriger Lunge, Herzrasen in der Nacht, kein
Gedanke, der dich nicht umfaßt, mich aber peinigt,
denn du bist ja einer, der alles mit ein paar Sätzlein bereinigt,
kein Wort zuviel, keine stille beharrliche Annäherung,
nur Distanz, andere Themen, Fotos, keine Beruhigung,
keine Aussicht, diesem Dilemma zu entkommen -
ich hab mich ja nicht mehr daneben benommen,
ich hab dir Mails in Hülle und Fülle geschickt,
du hingegen läßt mich hier wortlos geknickt
zurück, als Angstneurotikerin, Angina-Leiche,
eine sich zu sich selbst herabbeugende Trauereiche:
was müßte passieren, um dich wieder nach Venezia zu führen,
zu einem Termin, wo für dich und mich alle Türen
im Arsenale, im Palazzo Gritti weit offen stünden
und Hemmnisse und Sünden von selbst verschwinden
und Picasso, in Übergröße, nackt, mit hängendem
Gemächt, trät uns entgegen, er winkte, mit drängendem
Blick, mit seinem Pinsel dich und mich herbei
zu seiner inzwischen totenbleichen Staffelei -
wir dürften uns fünf Sekunden nicht bewegen,
und er würde sich eine Ewigkeit nicht mehr regen.
Dann hätten wir ein meisterliches Doppel-Porträt
für unser Doppel-Log und auch Doppel-Chalet!
PS: Diese anregende Fügung "schaumbedeckt beglatzt"
stammt von Hrn. Gulogulo (https://vielfrass.twoday.net/).
yvonne erber - 3. Dez, 14:45
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