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Samstag, 23. Dezember 2006

yvonne erber - 23. Dez, 08:19

Was mir sofort aufgestoßen ist: eine Spielhose mit weißen Engeln erschien mir absurd, obwohl es sicher einen solchen Stoff mit weißen Engeln gibt. Das für mich nächstliegende: ein Foto in einem Bildband, worauf ein Säugling zu sehen war, völlig eingeschnürt, mit chinesischen Zeichen bedeckt.

Dann ein Hoppla: „immergrüner Himmel“! In unseren Breiten gibt’s nicht so viel Immergrünes: Nadelbäume, Buchsbaum, Thujen, Efeu – mehr fällt mir nicht ein. „Immergrüner Himmel“ kann nur eine Täuschung sein. Aber vielleicht sieht ein Kind, das sich einen grasbewachsenen Hügel hinunterrollt, den Himmel in diesen Momenten grün.

Schließlich – „Mutters vergeudete Eier“! Als „Sternchen“! Ein Kinderblick? Nein, ein Blick auf ein Kind, das aus einem nicht „vergeudeten“ Ei entstanden ist.

Interessant der Gedanke, dass alle diese nicht befruchteten Eier zum Himmel aufsteigen. Alle Eizellen, die Menschen hätten werden können, werden dorthin projiziert. So erfüllen sie eine zweckvolle Aufgabe - sie leuchten in den Nächten!

In der Klosterschule wurde uns gelehrt, dass die Verstorbenen bei Gott im Himmel sind und funkeln, vor allem die gestorbenen Kinder. Die Toten schauen auf die noch Lebenden herunter; diese schauen hinauf und beten zu ihnen.

Für jede gebärfähige Frau jeden Monat dieser Verlust! Ich denke nicht daran. Jetzt tu ich es. Doch über diese verloren gegangenen Eier – von den bei der Geburt vorhandenen etwa 400.000 Eibläschen bleiben, wie ich lese, nur etwa 400 zur Befruchtung übrig – mache ich mir gewöhnlich keine Sorgen. Ich sorge mich um geborene Menschen, die mir nahe stehen.

Nächste Strophe: Beschreibung des Zustands eines Kindes, das sich verletzt hat, das die Verwandlung des Essens verfolgt. Das könnte aber auch aus der Gegenwart des Autors stammen. Dann wird durch diese Verletzung die Erinnerung erst ausgelöst - an einen bestimmten Nachmittag, an Menschen, die nicht mehr leben, an den innigen Kontakt mit Tieren.

Ein vielleicht zufälliger, schwebender Blick löst etwas aus – dieses Gedicht versucht das auf sehnsüchtige Weise zu konkretisieren.

Zu:

FRANZ SCHIEL
NACHMITTAG ALS KIND


ich, schnell hingekritzeltes Ich,
mit verlängerter, gekrümmter Zunge,
strahlendblauen Augen, rechts und links,
und überall rote Flecken, Tattoos.

Geschaukelt auf der weißenTreppe,
der rosenbekränzten s-förmigen Rutsche,
in der Spielhose mit den weißen Engeln
vor dem plötzlich immergrünen Himmel.

Woher das alles so leuchtet? Mutters
vergeudete Eier als Sternchen,
aufgestiegen, geliebte Richtzeichen,
die auch den größten Mond überdauern.

Als sich der Verband vom Knie löst,
erleichtert sich der Krampf in der Hand.
Krusten weggekletzelt, Blut fließt wieder.
Keine Vergiftung, bleibende Narbe.

Zahnschmelz zeigt sich stahlhart,
Essenschmutz schmilzt sich an.
Im Magen dreht sich alles, was gut
schmeckt, zeigt sich als schöner Haufen.

Durch die Ellbogenhaut schneidet
ein Blatt, markiert diesen Nachmittag,
auch ferne, unvergeßliche Stimmen,
zittrige Schatten von Verstorbenen,

die Erinnerung an ein sich sträubendes Tier,
Igel, kratzende Kugel in der Schachtel,
an den sich neu formierenden Ameisenhügel,
der sich an den Weingartenweg schmiegt

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Zuletzt aktualisiert: 11. Jan, 12:26

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