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Samstag, 16. Dezember 2006

an yvonne erber - 16. Dez, 13:29

(zu meinem Eintrag vom 13. Dez, 11:06)

Liebe Yvonne Erber!

Immerhin kennt man sich also mit einem entsprechenden Vornamen auch ein bisschen in entlegeneren Welten aus — wie etwa Sport. Ich turne auch nie, kannte bisher namtlich auch keine Turnerinnen. (Da tauchen nur Bilder von halbverhungert scheinenden Elfen vor meinem inneren Auge auf, die für — aus meiner Sicht — völlig alberne Erfolge mit albernen Körperübungen laaange und entbehrungsreiche Strapazen auf sich nehmen.)

Ich will hier nicht den Kapriziösen geben, aber bin anhaltend unsicher, etwas sagt mir, ich sollte "meine" Yvonne hier nicht näher beschreiben, es sprengte den Rahmen, und — als tatsächliche Bloßlegung — womöglich auch den "Kommunikationsprozess": Jene Yvonne repräsentiert für mich etwas Unreines, seine Idee - und wie sie als Zweifelhaftes dennoch unausschöpflich wäre, also anderswie unbedingt fruchtbar und anziehend. Kann man sich da noch verständigen?
Was mich dann umstandslos zu den Grenzen, Grenzsituationen bringt, zumindest in solchen Randgebieten von Öffentlichkeit, von Intimität und Geständniszwang, von Verheimlichung und Selbstausstellung wiederum.

Zwei tatsächliche Titel von mir für Denkbausteine in diesem virtuellen Raum lauten "Niemand-sein" (also weitergehend als nur Anonymität auch die ideale Standpunktlosigkeit, die eigene Nicht-Verortbarkeit) und "Alles sagen" (bis vom Grund so zusagen ebenso von Abstraktion und wiederum Selbstheit, da wo man auch in den Formulierungen am Rand der Sprache, an der Grenze operiert.

Aber das hat natürlich auch etwas Verschmocktes, etwas ambitioniert Pretenziöses. Und wer folgt einem da schon? Ja, da gibt sich die Vergangenheit als etwas angeblich Herleitbares zugänglicher. Dabei ist sie ebenso eine nur je aktualisierte Konstruktion ihrer selbst.

Spannend... ja, woher rühren diese Spannungen in einem, die tatsächlich körperlichen, bei den vermeintlichen Urszenen? Hat es sie gegeben? Aus was hat man sie gebaut? Wozu sind sie einem heute wichtig, konstituierend gar? Aus welcher Perspektive müsste man sie ansehen, um je ihren Anteil an Entwicklung aus etwas Vorgefallenem und dem aus dem Drang nach ihrer Schlüssigkeit zu sehen? Sind nicht oft unsere Erklärungen Verklärungen?

Aber in einem solchen Fall wie dem angedeuteten bleibt wohl immer die Dimension von Un-Erhörtheit, sie geht mit Re-Konstruktionen - und auch mit dem Ausplaudern - nicht weg. Und gerade Familien haben ja ihre "Traditionen" von Erzählungen und Verklärungen, regelrechte Mythen, wo es dann anlässlich von Zusammenkünften eher um emotionalen Zusammenhalt und Glättungen von Konfliktspannungen geht, statt um einen unverstellten Blick auf die rohen Tatsächlichkeiten und die Bewertung der Handelnden. Das immerhin wäre der Vorteil der Verrohung: sie namhaft zu machen! Zeige Deine Wunde! (Und hieße sie... wie auch immer, etwa Yvonne.)

Aber das Zeigen ist selbst ambivalent, wessen Aufmerksamkeit erhofft man sich, welche nimmt man in Kauf, mit welcher wird heimlich gerechnet? Was mich wieder zu dem Verschwinden bringt... und dann auch wieder zu so etwas wie Körpergröße: Heute bin ich meist ganz froh, auch darin nicht hervorzuragen — es begünstigt die Position des Beobachters. Und damit bin ich dann beim Voyeur.

Weder im technischen noch im geläufigen Definitionssinne sehe ich mich als Voyeur; allerdings, habe ich gemerkt, es eine fruchtbare, oft anderswie weiterführende Rolle!

Eigentlich bin ich nicht einmal ein vorwiegend visueller Typ, kaum Augenmensch (außer was eine Disziplin wie die Malerei angeht... aber da wirken auch andere Übersetzungen). Und deshalb sehe ich mich auch nicht (außer im technischen Sinne) als Fotograph, sondern mache mir visuelle Notizen, mache Beobachtungen, schicke Blicke aus... erdenke mir visuelle Erprobungssituationen. Dann aber stellt man leicht fest: Es grenzt eben ans Wunder, was man beobachten kann, wenn man nur genauer hinsieht. Und solcherart Empirismus plus das innere Beteiligtsein dabei, das ist dann Quelle wiederum für alles mögliche andere.

Das Schlüsselloch als Okular... das war tatsächlich nur ein Kinderspiel, und ich hatte es fast vergessen. Ich bin außerdem kurzsichtig, und auch von daher gar nicht so sehr auf Augenhunger geprägt. Allerdings versuche ich manchmal, auch hier wieder nah an jene Urszenen zu kommen, um eine Betrachtungsdistanz auf- und für mich selber auszumachen. Klänge es nicht so anmaßend, würde ich es eher (naiv-)naturwissenschaftlich sehen: Selbst wenn man nur sein bisschen Populärwissen anwendet, kommt man darauf, dass in den Übergängen, den Interfaces, den Unschärfen auch zwischen Innen + Außen, Mikro + Makro, wahr + falsch usw. sowohl die Erlebnis- und also die Erfahrungsräume liegen, als auch die Relativitäten der Beobachterpositionen. Letztlich geht es um so was wie Blickhoheit. Von wo aus kann etwas (störungsfrei) beobachtet werden? Moral ist da wieder nur hinderlich. Und der Voyeur ist einsam. Er verbringt die allermeiste Zeit mit Warten, und auch seine schließlich raren Sensationen leuchten den allermeisten, sich mit dem Naheliegenderen Beschäftigenden kaum ein.

Interessiert Sie das Thema? Es gibt ein riesiges Journal über fast zwei Jahre Beobachtung, das einmal durchgesehen werden müsste. Der Bereich der Entdeckungen liegt allerdings bei den haarfeinen Differenzierungen im Gewöhnlichsten, im Persönlichen, im Entlegenen... im Spekulativen. (Und die zahlreich nebenher entstandenen, so zu sagen zugleich ironischen wie — um es beschreibend beglaubigen zu können - tatsächlichen Fotographien, die wohl auch etwas Spektakuläres hergäben, kann man ja schon wegen den Persönlichkeitsverletzungen nicht zeigen).

Das wäre ein neues fruchtbares Stichwort: Persönlichkeitsverletzung.
Wer wären wir, wie leer und eitel, wenn wir nicht früh und immer wieder verletzt würden, wenn wir nicht unsere Seelen und Wunden zu verarzten hätten? Wenn es diese stillgestellte, schmerzlose Welt erst gibt?
Wohl gemerkt, ich habe eine lächerlich große Angst vor Schmerzen! Und jede Neigung zum Leiden geht mir ab. Trotzdem - deshalb? - ist aber auch mir so eine beispielgebende Figur am Kreuz sehr nahegehend, und selbst die schwüle Geißelungserotik der Mystikerinnen und der fleißigen Näherinnen an den Vorhäuten Christi leuchtet mir an einem entlegenen Punkt meines Vermögens mich da einzufühlen auch ein. Vielleicht teilen wir sogar hier einiges in diesem Bereich der durch kirchliche Scham erst erzeugten religiös-sexuellen Versuchungen. Und immerhin womöglich auch ein bisschen Inbrunst. Aber das gehört ja alles nicht hier hin.

Zum "Weiterschreiben" gibt es schon ein paar Überlegungen, und natürlich teile ich Sie Ihnen bei soviel Interesse demnächst auch mit. (Und jede Anteilnahme ist ja, zumindest in dieser Mindestbewegung zu einer Selbstsystematisierung hin, auch weiterführend.)

Was diese unselige Paris Hilton angeht, habe ich das schon mal dargelegt (haben Sie den Text aus dem alten Blog "Credo über Paris Hilton als kommender Gott! " vom 01. Februar 2006?). Ich denke, wir sollten ihr dankbar sein, dass sie für uns diese Art Leben ein Beispiel lebt: Sie ist eine Stellvertreterin. Sie klärt uns über gewisse Seiten unserer selbst auf. So können wir sie uns ersparen. Dabei ist sie doch tatsächlich die nahezu perfekte Verkörperung unseres Ideals?

Den — in meiner Lesart grundlegenden - Satz von Pasolini, bin ich jetzt nicht anmaßend genug, zu deuten. Nehmen Sie ihn wörtlich. Ich denke, dann erschließt er sich unvermeidlich (selbst wenn man nichts von Pasolini, von SEINEM Stellvertreterkampf auf Erden weiß).

Zu Ihren Fragen:

1. In beiden Fällen "ja", ich kenne solche Leute — und auch in der je umgekehrten Konstellation. (Vielleicht kennen Sie jemand, der Ihnen ein Heft der neuen "Tempo" leiht - die eventuell vor Ärger oder Trauer fälligen Taschentücher werden Sie in Ihrer Handtasche haben. Aber es gibt darin unter dem meist kaum brauchbaren 1 Artikel von Claudius Seidl, "Kinder an der Macht", der viel über die unausweichliche Vulgarität unserer Zeit sagt, und der es m.M. nach mehr als wert ist.)
(Oder, mehr "Informationsquelle" als solche eine launige Betrachtung braucht es oft nicht, klicken Sie mal hier: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,452808,00.html )

2. Meine Verzweiflung ist natürlich nur lächerlich und ganz unbedeutend — aber sie ist eben die, die mich quält. Zu "pflegen" ist da nichts, der Vulgarität, der Unsäglichkeit meiner Mitmenschen ist gar nicht zu entkommen. Aber es ist auch eitel, das zu sagen, es ist eben mein Anteil, dem nicht zu entkommen ist. Das bisschen Schmerz... "Die Hölle — das sind die anderen." (Sartre) Aber ich bin ja auch anderen ein Anderer. Ansonsten hilft nur "work — don't cry".

R. R.

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Zuletzt aktualisiert: 11. Jan, 12:26

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