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Montag, 2. Oktober 2006

yvonne erber - 2. Okt, 23:47

liebe acuto!

----wie kann man wissen, auf welchem fuß sie grad stehen? die spitzweg-eloge, die sie recht knapp (und doch auch doppeldeutig) formuliert haben, ließ mich ganz anderes annehmen! (übrigens stammt der kaktusliebhaber aus dem jahr 1849 und wird von lehrern verschiedenster schulstufen sehr gern auch noch heute für bildbeschreibungen eingesetzt, habe ich mir sagen lassen.

----gut, also dann eine erklärung des rätselhaften anh, bei dem sie unlängst ja einmal eine anekdote hinterlassen haben: alban nikolai herbst, aka die dschungel. ich dachte, sie erinnern sich!

----und jetzt wollte ich mich kurz der schwungvollen erweiterung des themas durch hrn. Phoenix zuwenden, aber leider mußte ich auf einmal lesen: Sorry for confusion, während sich darunter noch der spatz für das verschwundene*) bedankt: „vielen Dank an dieser Ihrer Gedankenwelt teilnehmen zu dürfen!“

---who will swallow the pain?

herzliche grüße

YVONNE ERBER

PS: hier eine variation des spitzweg-motivs: http://www.wienerbezirksblatt.at/grafik/konkolits/350/PANTSCHERL.jpg

zu:

acuto - 2. Okt, 12:47

über Ihre einwände werde ich nachdenken, sobald ich mich dazu imstande sehe. im moment ist dies nicht der fall.
wie sie schon bemerkt haben, interessiert mich die welt nur unter gewissen gesichtspunkten. andere haben sich weder bewährt, noch halte ich sie für sonderlich sinnvoll. und an tagen wie diesem geht mir eitles hierarchiegedöhns noch mehr an meinem "regentinnenhintern" vorbei, als sonst. aber durchaus möglich, dass sich das bei näherer betrachtung ändert. ich muss darüber nachdenken.

wer zum teufel ist ANH? und wieso setzen Sie voraus, dass ich, die ich nicht mal mit 14 bravoposter sammelte, ihn kenne? sehen Sie, damit sind wir genau beim springenden punkt: up-to-date-sein und die beschäftigung von "fußvolk" mag für journalistenseelen von so großer bedeutung sein, dass sie dieser ihr leben widmen. aber weder bin ich, noch werde ich jemals journalistin sein.

Sie haben mich auf einem schlechten fuß erwischt.

*) hier nachgereicht des phoenix beitrag, der doch noch zu finden war:

phoenix62 - 2. Okt, 17:19

Sie tun mir da viel zuviel Ehre an, Frau Erber. Es stimmt schon, ich wollte ein Stückchen meiner einsichtigen Freude hier deponieren, Aber eine nichts mehr anderes zulassende Ausfüllung dieses Raumes war es gewiss nicht. Kein Grund also, mit Ihren Überlegungen und Assoziationen kokett hinterm Berg zu halten. Nach meinem Verständnis findet hier kein Schönheitswettbewerb statt – hier geht es um Ausdruck dessen, was ist. So drückt es die Blog-Inhaberin aus und prägt diese Linie ganz entschieden. Mit Stil, Charakter und Würde. Es gibt hier reichlich davon.

Hier geht es nicht um Wettkampf in welcher Disziplin auch immer. Wer hier Siege im gegenseitigen Übertreffen-Wollen sucht, muss zwangsläufig enttäuscht bleiben. Doch es gibt diese Kampfplätze anderorts – keine Frage. Sogar zuhauf. Umso mehr kann der dafür aufgeschlossene Besucher hier eine Oase der erfrischenden Gedankenquellen vorfinden, durchwandern, kosten und genießen. Es gibt hier so feine und zarte Gedankengewebe, welche im zugedachten Lichte betrachtet die in ihnen aufgefädelten Tauperlen wundervoll erglitzern lassen.
Ich habe aber schon Oasenbesucher gesehen, wie sie durch die feinen Gewebe einfach durchgelaufen sind und sich diese wie lästige Spinnweben aus ihrem verstörten Gesicht gewischt haben.

Hier gibt es auch einladende und tragfähige Gedankenlianen, an denen man sich lustvoll weiterschwingen kann – von einer Liane zur nächsten. Das Großartige dabei ist: Niemand lacht, wenn man im Wechsel von Liane zu Liane daneben greift und abstürzt: Auf einen weichen, verletzungsvermeidend gepolsterten Boden. Ich kenne Oasenbesucher, die sich aus Ängstlichkeit partout nicht im Schwingen versuchen wollen. Die haben anderes Ziel: Unbedarftes Vermessen, Vergleichen, Bewerten, Bruchlast ermitteln. Und ganz wenige unter diesen ziehen ihre Befriedigung aus der – wie sie glauben, gelingenden – destruktiven Zerlegung. „Wär doch gelacht, wenn wir das Ding da nicht in mindestens zwei Teile bekommen könnten.“

Jedem Tierchen sein Plaisirchen. Ein jedes Tierchen genießt hier der Blog-Inhaberin heiliges Gastrecht. Dieses Gastrechts kann man sich würdig und gewachsen erweisen – oder eben nicht, ganz nach individuellen Anlagen und Fähigkeiten. Andere Gäste sind aber tatsächlich daran interessiert, sich die besondere Atmosphäre dieser Oase gemeinsam mit der Blog-Inhaberin zu bewahren und von penetrant stechendem Aggressionsgestank möglichst freizuhalten. Nicht, dass ich Aggression grundsätzlich verdamme: Schon zum simplen Nein-Sagen braucht es Stück Aggression und erst recht zum Grenzen ziehen und wahren. Aggression ist überlebensnotwendig. Doch auch diese lässt sich mit Stil, Charakter und Würde entfalten.

In Händen einer charakterstarken und mutigen Frau kann sie sich als elegant und treffsicher geführtes Florett entpuppen, gegen welches plumper Bihänder auf verlorenem Posten steht. Aber auch im manchmal notwendigen aggressiven Standortbestimmen gibt es Spielregeln (gültige Trefferflächen), die man anerkennen kann oder eben nicht. Wiederum nur eine Frage von Stil, Charakter und Würde.

Frau Erber, ich habe tiefes Verständnis für Unbehagen, welches mit der Wahrnehmung von Ungewohntem einhergehen kann. Das Bedürfnis nach Umgestaltung des Ungewohnten in Bekanntes, Vertrautes ist von meinem Verständnis ebenso erfasst. Der auffindbare und korrigierbare Ursprung für Unbehagen und Bedürfnis liegt in einem selbst. Die Pendeluhr des liebenswerten Kaktusliebhabers, sowie kynische Erinnerung verleiten mich zu einem Hinweis auf Kelly Priests Gedicht „Mit der Zeit“. Warten Sie nicht darauf, dass Ihre Wünsche in Erfüllung geflochten werden, Frau Erber, beginnen Sie selbst zu schmücken. Und lassen Sie sich doch wieder sehen in voller Pracht.
Mit Stil, Charakter und Würde.

Ich entbiete Ihnen einen höflichen Gruß

PS:
Es sind Hunde, die bellen, kläffen und knurren. Wölfe pflegen üblicherweise zu heulen. Und wenn schon Wolf, dann bitte Leitwolf. Soviel Aufmerksamkeit muss schon sein.

yvonne erber - Mon, 02. Oct,14:22

lieber montgelas!

----wenn sie noch einige solche "5-minutenverse" schaffen würden, die noch dazu auf die inzwischen vorangerückte ANH-diskussionsschiene bezug nähmen - fänd ich bewundernswert! bittschön!

----ich war übrigens äusserst beeindruckt von parallalies schilderung seines so konsequenten selbstenthaarungsrituals, und das noch dazu "in einer kalten Frühjahrsnacht"! bei mir ist es so, dass sich einiges selbst befellt, also nachwächst, was nicht nachwachsen sollte, beginnend bei der oberlippe, endend bei den beinen. mein vorteil: ich muss nicht täglich hinaus, kann also die damenrasur auf zwei- bis dreimal pro woche beschränken.

---dazu müssen sie aber noch wissen, dass ich, was das haupthaar betrifft, zu einer intensiven pflege im höchstabstand von zwei tagen genötigt bin. ich kann mich, wenn ich hinsetze, unter meiner haarpracht - sie reicht bis zu den hüften - völlig verbergen. sie verstehen, worauf ich hinauswill: einerseits die haarwichtigkeit am kopf, das haargewicht, das mir ein äusserst weibliches selbst verleiht; andererseits aber wieder dieser inzwischen aus meinem innersten kommenden zwang zur (fast) völligen enthaarung von der nase bis zu den knöcheln!

----erstaunlich finde ich ihre beobachtung, das nackte weibliche geschlecht erzeuge ein schreckbild, schrecke den mann mit all den peinlichen folgen durch reinheit schönheit virginität. ja, das ist ja gerade das reizvolle: daß augenscheinlich erkannt werden muß, dass es sich um zwei völlig gegensätzliche geschlechtsausformungen handelt und daß es sich bei jeder annährung um einen doppeldeutigen akt handelt: denn das so schön gefältelt ausgebreitet eingestülpte, könnte sich plötzlich ausstülpen; und das so herrscherlich auftretende aussenmannswerkzeug könnte sich - nicht nur aus scham - in sich zurückziehen und - denken sie! - sogar ein loch erzeugen, also mit einem mal würden die geschlechterrollen kippen, sich völlig ins gegenteil verkehren. (was wiegt dagegen ein leicht schmerzhaftes "ziepen"!:-))

grüße in die schweiz

YVONNE ERBER

Zu:

Liebe Yvonne.

was meinen sie mit "vom wem" ? das sind 5-minutenverse, die ich gestern als replik auf ihren beitrag schrieb.

Nein, sie müssen sich nicht befellen. Ich verstehe ihre Fetischisierung,glaube aber dass sie den staunenden Phallus eine Scheu einflößt. Die nackte Knospe ist zu rein, zu schön,ja nahezu virgin für ihn. Satyr, da sind wir beim Rieseln, von Riesen ist da keine Rede, ist ab und zu rasiert, des Fahrades wegen. Nicht ist unangenehmer, als wenn ein Schamhaar sich zwischen Vorhaut und Eichel verirrt. Es ziept schmerzhaft.

Zum Account:

sie müssen bei profil die adresse in die Rubrik Persönl. URL einfügen und schon ist es geschehen. Einfügen ist ein schönes Wort.

Ihr montgelas

yvonne erber - Mon, 02. Oct- 00:34

lieber montgelas!

1.dank für

@ yvonne. Etwas unernst.

2. vom wem:

Da ist kein Leid verborgen
Im Apoll
Sein Körper glatt und mäßig
Kann die Lust nur sein
Die er verschenkt.

Ein Kutscher ohne Leibessorgen
Ist Apoll
Alabastern, Gips ist Er
Der Sonnenwagen lenkt.

Schon feuchter Tau am Saum
Der Blüten
Rieselt und zerbröselt

Seine Mythen.

3.soll ich die „apollonisierung“ mit wiederbefellung bekämpfen,
um der glatten mäßigen alabasternen gipsigen zerbröselung zu entkommen?

4.ich stehe zu meiner selbstfetischierung zum ewigen mädchen, das männer in jedem alter, behaart oder unbehaart, jederzeit zu meiner feuchten verjüngungskur einspannen wird!

5.und sie, wie gehen sie mit ihrem riese(lnde)n-mythenschwengel um?

YVONNE ERBER

ps: und - wie schaffen sie das, diese umlenkung auf einen email-account? hätt ich manchmal auch gern gehabt.

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Zuletzt aktualisiert: 11. Jan, 12:26

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