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yvonne erber - 3. Nov, 14:20

Sehr geehrte ConAlma!

----Eine „reibungslastige Erscheinung“ muss wohl mit „Erotizität“ zu tun haben! Aber im Ernst - natürlich schaffen auch „netzgeknüpfte Beziehungsnahmen“ Bilder im Kopf der Lesenden, sie sind ja Text! Niemand will die ureigensten bildgefüllten Erinnerungsspeicher aus-schalten, warum auch? Jedes Wort, jeder Satz wird sofort aufgrund der Bild-Verknüpfungen zur erlebnishaften Konkretion – im Kopf.

----Lesen ist also ein äusserst sinnlicher Vorgang, nicht nur Aufmerksamkeit erregend. Wie tiefgehend und mit welchen Folgen, das hängt von den Inhalten ab. Aber auch von den momentanen Erwartungen, Stimmungen, damit der Aufnahme- und Verständnisfähigkeit. Es gibt nur das eigene Bild von der Welt - die jeder und jedem eigene Welt. Leben ist ein ständiger Verständigungsversuch, mit den andern, mit sich selbst. Alles ist prozessual, demnach voller Überraschungen, sowohl unheilvoll als auch heilend. Demnach von den Wirkungen her schwer vorhersehbar.

----Schreiben ist immer auch ein erotisierender Vorgang, weil es ja etwas vorher Verborgenes in diesem Augenblick sichtbar macht und auch aufbewahrt. Weil es ans Nicht-, auch Unterbewusste rührt. Weil es vielleicht auch aus dem Traumbereichen zitiert und Schreibende in Trance versetzen kann.

----Es ist das flüchtige, ohne Niederschrift schwer fassbare Selbst, daß sich so zu einem – wie Sie sagen – „Weitergültigem“ entwickelt. Ein augenblicksgebundener Aspekt meiner Person hat sich abgespalten und entfernt, auch als geliebtes Objekt. Damit entsteht auch Sehnsucht, eine gewisse Eifersucht, da es ja unmöglich ist, das Geschriebene auf seinem Weg zu begleiten und die unmittelbaren Reaktionen wahrzunehmen. Es ist wie eine verlorene Zellkonglomeration. Im Idealfall kommt der jeweils aktuelle Aspekt der schreibenden Person zutage, als eine Verkörperung der Selbstkonstruktion.

----Man will doch beides: sich in den anderen spiegeln, vielleicht sogar auflösen; und sich selbst eine feste Gestalt, ein Bewußtheitskontinuum über die Nächte hinweg. Im Idealfall kommt etwas zurück, das zeigt, dass etwas getroffen wurde, was sich mit dem Eigenen verbinden lässt: etwas Vertiefendes, Erweiterndes, etwas schon lang in sich selbst Gesuchtes, aber noch nicht Gefundenes.

YVONNE ERBER

PS: Meine Ergänzung zum Thema "Erotizität" und dessen Fundstellen bei Google: http://conalma.twoday.net/stories/2863275/

Zu:

Wer anders als ich wüsste besser Bescheid um das geheime Leben der Worte! Ich meine damit aber nicht jenes, das sich mir, durch Bücher mitgeteilt, vor meinen Augen entfaltet, wo Sätze sich aus Büchern erheben und unter meinem Blick zu einem zweiten, mit meinen Gedanken verwobenen Leben aufbrechen – nein, ich spreche von m e i n e n Worten, den durch mich formulierten Sätzen, die sich in zahllosen Seiten von Korrespondenz niedergelassen haben und dort ein zum Heil bestimmtes, aber manchmal unheilvolles Leben begannen.

Im Anfang ist das Wort, so gehen netzgeknüpfte Beziehungsnahmen an, und das Wort schafft das Bild. Bereits mit den ersten Worten aber beginnt deren geheimes Leben, denn in der Niederschrift verwandeln sie sich von etwas Persönlichem hin zu etwas Weitergültigem. Sie neigen zur „Literarisierung“, einer Art hinterhältigem Eigenleben, denn der Mensch am anderen Ende einer unsichtbaren Leitung nimmt das Gelesene als Gesprochenes, formt daraus sein Bild und geht diesem nach. Will es greifen, doch wenn der Augenblick des Greifens da wäre, sieht er doppelt, das erlesene Bild und das geschaute. Weil aber das, was sich ihm im Wortleben so glatt und verständlich zuneigte, in diesem Augenblick zu schwinden droht, wird er jegliche Anstrengung unternehmen, um genau dieses Bildes habhaft zu werden, wird versuchen, die reibungslastige Erscheinung in dieses Bild zu biegen. Mittels Beschwörung durch geschriebenes Wort. Auch. Und so fliegen die eigensinnigen Wortleben durch den Raum, glauben sich immer und immer wieder fassen zu können, während die beiden Wortschaffenden dahinter immer fassungsloser werden.

Wer es versteht, aus einer Distanz heraus dieses Worttreiben zu beobachten, seiner Dynamik auf die Schliche zu kommen, hat eine theoretische Chance, dieses geheime Leben zuzulassen und ein paralleles dazu, das mit den Reibungen, zu entwickeln. Dann könnte etwas sehr Komplettes entstehen.

Anders aber, wenn am Anfang der Blick und die Berührung stehen und irgendwann die Worte kommen, kommen dürfen, ihr Leben mitbringen, sich nach und nach einfügen: dann bewirken sie ein Öffnen, bringen einer verkarsteten Landschaft ein vorsichtiges Blühen.

Edit: Dann kann es geschehen, dass die Schreibende zur Erzählerin wird, die Bilder mit ihren Blicken und ihren Gesten färbt, eine unmittelbarere Gestaltgebung, die sich einer daraus entstehenden Erotizität verbindet.

Eine Ergänzung zum Thema "Erotizität" und dessen Fundstellen bei Google: http://conalma.twoday.net/stories/2863275/

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