also ich dreh alles so, dass es "etwas hermacht"!
drehen ist ja das passende wort in diesem zusammenhang: wer sich dreht, sieht die dinge von hinten, von unten usw.
der andere blickwinkel macht die geschichte.
und – es dreht sich ja auch, und zwar alles.
ja, auch das: alles dreht sich um mich, und in ihrem fall: um sie!
warum auch nicht?
und wenn sie schon inszenieren schreiben - beschränkt sich das jetzt nur auf das bloggen?
oder ist bloggen eigentlich das ganze leben – zur Freude anderer?
einwand: wenn ich an die Freude anderer denke, wo bleibt meine eigene?
kommt die nicht zuerst, dann die anderer?
wenn ich jedoch an meine eigene Freude denke, was empfinde ich dabei?
ich empfinde Freude, weil sie diesen text geschrieben haben.
Freude auch wegen vieler anderer beiträge in ihrem blog.
ich hab ja – was leider sonst niemand tut – zurückgeschaut.
ja, ich war am anfang, das ist ja die wahre entdeckung – wie jemand beginnt.
zum beispiel am 20. november 2005, vor beinahe zwei jahren, etwa 700 tagen.
mit Freude lese ich:
Dass ich dich noch weiss, das geht nicht vorbei.
Das ist immer noch so.
Du kannst auch in zehn Jahren klingeln und ich werde sagen: Ich bin da, du bist zu Hause.
klingt das nach etwas-hermachen?
nach Penisverlängerung?
ich schreibe das jetzt extra so da hin, weil es mir nicht einfallen würde, an eine solche zu denken!
was sollte die denn hin an meinem real existierenden weibskörper?
was würde die denn an dem ihren anrichten?
mir eine solche aus Text zu bauen – welch eine erstaunliche idee!
dient die nun nur dazu, um – q.e.d. – etwas herzumachen?
interessanter widerspruch: dass die – die andern, die nicht sie sind, einige jedenfalls – einerseits so schreiben, wie sie manchmal gerne wären.!
sich selbst so beschreiben, wie sie…?
situationen beschreiben, in denen sie…?
über menschen schreiben, die sie selbst…?
andererseits dient das schreiben – sehr gut! – der Selektion als Kanalisierung der Facetten.
womit gemeint zu sein scheint, dass jeder sich jeden tag ein ich zusammenbauen muss, und das dieses ich viele Facetten hat, die nicht zugleich zum vorschein kommen können.
die frage wäre, welche ihrer Facetten in diesem beitrag zum vorschein kommt!
welche Kunstfigur sie im auge hatten, als sie ihre selbstzensur anscheinend ein wenig lockerten und das coolfinden und scheissefinden auch für sich selbst als massstab zu akzeptieren scheinen.
nein, doch nicht.
es gibt jetzt noch die gnadenlosen zwanghaften naturalisten, die jeden furz, jedes alpträumlein, jeden schiefen blick, jeden anschein einer verfolgungsidee usw. berichten müssen und dabei mit dem begriff wahrheit bedeutsam herumfummeln.
ich bin für die beschneidung: die wahrheit zu lügen; oder die lüge zu bewahren!
dabei geht es selbstverständlich um den standpunkt, der nur durch ständige fluchten zu ändern wäre.
doch verändern des realen aufenthaltsorts ändert im grunde gar nichts.
aber sie, die bloggerin liz, und ich, die bloggerin maria – wir leben doch nur in diesem augenblick, indem wir einander über diese schriftzeichen, über diesen Text begegnen wirklich!
unsere zeichen als vermittler von wahrnehmungsmöglichkeit.
nie würde ich sie in der realität treffen, mit ziemlicher wahrscheinlichkeit.
sie mich ebensowenig.
und - nie würden mir das, was sie geschrieben haben, im augenblick des einanderwahrnehmens mitteilen können.
ok – ein stummer blick, ein lächeln, wahrscheinlich ein aneinandervorbeihuschen.
hier aber sind sie genauso schamlos wie ich, unter der decke unsteuerbaren selbstzensur.
ich finde es schön, dass ich nicht erfahren werde, wo ihre scham beginnt, ausser über ihren Text.
die gunst der stunde ist auch eine der kunst des verschweigens.
verschwiegenheiten zwischen den zeilen, ausgesparte geständnisse – das Gefühl, das da mitschwingt, da sind wir uns einig.
auch insofern vielleicht, als das schreiben der selbstformung dient, eine kontur formt, die unter den unaufhaltsamen übereinanderlagerungen des lebens untergehen würde.
interessant finde ich ihre meinung, sie würden anhand meiner Satzzeichen erkennen können, wo sich mein Gesicht in Falten legt.
und - sehr dankbar wäre ich, wenn sie mir schreiben könnten, was ich verheimlichen will.
sie hätten die nötige distanz, die ich nicht habe.
liebe grüsse
MARIASPILUTTINI
geheimnisse erzählen, ohne welche zu haben...
http://mevme.com/lizblog/literarisierung-personlichkeit/
der andere blickwinkel macht die geschichte.
und – es dreht sich ja auch, und zwar alles.
ja, auch das: alles dreht sich um mich, und in ihrem fall: um sie!
warum auch nicht?
und wenn sie schon inszenieren schreiben - beschränkt sich das jetzt nur auf das bloggen?
oder ist bloggen eigentlich das ganze leben – zur Freude anderer?
einwand: wenn ich an die Freude anderer denke, wo bleibt meine eigene?
kommt die nicht zuerst, dann die anderer?
wenn ich jedoch an meine eigene Freude denke, was empfinde ich dabei?
ich empfinde Freude, weil sie diesen text geschrieben haben.
Freude auch wegen vieler anderer beiträge in ihrem blog.
ich hab ja – was leider sonst niemand tut – zurückgeschaut.
ja, ich war am anfang, das ist ja die wahre entdeckung – wie jemand beginnt.
zum beispiel am 20. november 2005, vor beinahe zwei jahren, etwa 700 tagen.
mit Freude lese ich:
Dass ich dich noch weiss, das geht nicht vorbei.
Das ist immer noch so.
Du kannst auch in zehn Jahren klingeln und ich werde sagen: Ich bin da, du bist zu Hause.
klingt das nach etwas-hermachen?
nach Penisverlängerung?
ich schreibe das jetzt extra so da hin, weil es mir nicht einfallen würde, an eine solche zu denken!
was sollte die denn hin an meinem real existierenden weibskörper?
was würde die denn an dem ihren anrichten?
mir eine solche aus Text zu bauen – welch eine erstaunliche idee!
dient die nun nur dazu, um – q.e.d. – etwas herzumachen?
interessanter widerspruch: dass die – die andern, die nicht sie sind, einige jedenfalls – einerseits so schreiben, wie sie manchmal gerne wären.!
sich selbst so beschreiben, wie sie…?
situationen beschreiben, in denen sie…?
über menschen schreiben, die sie selbst…?
andererseits dient das schreiben – sehr gut! – der Selektion als Kanalisierung der Facetten.
womit gemeint zu sein scheint, dass jeder sich jeden tag ein ich zusammenbauen muss, und das dieses ich viele Facetten hat, die nicht zugleich zum vorschein kommen können.
die frage wäre, welche ihrer Facetten in diesem beitrag zum vorschein kommt!
welche Kunstfigur sie im auge hatten, als sie ihre selbstzensur anscheinend ein wenig lockerten und das coolfinden und scheissefinden auch für sich selbst als massstab zu akzeptieren scheinen.
nein, doch nicht.
es gibt jetzt noch die gnadenlosen zwanghaften naturalisten, die jeden furz, jedes alpträumlein, jeden schiefen blick, jeden anschein einer verfolgungsidee usw. berichten müssen und dabei mit dem begriff wahrheit bedeutsam herumfummeln.
ich bin für die beschneidung: die wahrheit zu lügen; oder die lüge zu bewahren!
dabei geht es selbstverständlich um den standpunkt, der nur durch ständige fluchten zu ändern wäre.
doch verändern des realen aufenthaltsorts ändert im grunde gar nichts.
aber sie, die bloggerin liz, und ich, die bloggerin maria – wir leben doch nur in diesem augenblick, indem wir einander über diese schriftzeichen, über diesen Text begegnen wirklich!
unsere zeichen als vermittler von wahrnehmungsmöglichkeit.
nie würde ich sie in der realität treffen, mit ziemlicher wahrscheinlichkeit.
sie mich ebensowenig.
und - nie würden mir das, was sie geschrieben haben, im augenblick des einanderwahrnehmens mitteilen können.
ok – ein stummer blick, ein lächeln, wahrscheinlich ein aneinandervorbeihuschen.
hier aber sind sie genauso schamlos wie ich, unter der decke unsteuerbaren selbstzensur.
ich finde es schön, dass ich nicht erfahren werde, wo ihre scham beginnt, ausser über ihren Text.
die gunst der stunde ist auch eine der kunst des verschweigens.
verschwiegenheiten zwischen den zeilen, ausgesparte geständnisse – das Gefühl, das da mitschwingt, da sind wir uns einig.
auch insofern vielleicht, als das schreiben der selbstformung dient, eine kontur formt, die unter den unaufhaltsamen übereinanderlagerungen des lebens untergehen würde.
interessant finde ich ihre meinung, sie würden anhand meiner Satzzeichen erkennen können, wo sich mein Gesicht in Falten legt.
und - sehr dankbar wäre ich, wenn sie mir schreiben könnten, was ich verheimlichen will.
sie hätten die nötige distanz, die ich nicht habe.
liebe grüsse
MARIASPILUTTINI
geheimnisse erzählen, ohne welche zu haben...
http://mevme.com/lizblog/literarisierung-personlichkeit/
yvonne erber - 19. Sep, 09:17