"Tunnelblick" – dies wird auch mir immer gesagt.
Tunnelblick – dies wird auch mir immer gesagt.
du hast einen Tunnelblick!
dabei habe ich nichts gegen die einschränkung des blickfelds.
ich weiss: ich sehe nur das, was in meiner blickrichtung liegt.
das umso schärfer, aber auch intensiver.
die restliche welt erscheint wie ein unscharfer rahmen.
so stehe ich immer beim eingang des Tunnels, mit Blick auf dessen ende.
da kreuzen, wie auch bei ihnen, menschen die Wege.
die ich jedoch schnell aus meiner welt wegschaffen kann, indem ich die augen schliesse.
allerdings bin ich realistisch genug, sie wieder zu öffnen.
damit wäre der augentest beendet: sind sie noch da, sind es keine erscheinungen.
natürlich weiss ich, dass es sich um denkende und fühlende wesen handelt.
und dass ich nur aufgrund ihrer handlungen, ihrer äusserungen auf das schliessen kann, was in ihnen vorgeht.
ich bin für ver-äusserungen, die denen, die meine Wege kreuzen, ein zeichen zu geben.
mein blick ist auf sie – in form ihres gaga-weblogs – gefallen, weil sie sich auf eine so insistente und eindringliche weise ver-äussern – in form ihrer fotografischen selbstdarstellungen.
daran kam ich nicht vorbei.
dabei ist es ja gerade das fragmentarische dieser ver-äusserungen, das ihren reiz, auch ihre verführung aus macht.
ja, sie führen – so weit ich das sehen konnte – niemanden vor.
sie sind zugleich diskret und exhibitionistisch.
diskret den kreuzenden menschen gegenüber; exhibitionistisch sich selbst gegenüber.
mit einer gewissen scheu, deren kehrseite eben dieses eindringlichkeit ist.
man kann sich ihrem Blick, ihren augen nicht so einfach entziehen.
es ist ja nicht so, dass sie das nicht wüssten.
es ist auch nicht so, dass sie damit nicht spielten.
dieses spiel, auch die verführung, es ihnen gleichzutun, gehört zu ihren Abgründen.
für mich ist es kein widerspruch, heftige gefühle zu äussern und doch den respekt vor denen. die sie hervorrufen, zu bewahren.
sicher auch dankbarkeit dafür, dass es diese überhaupt gibt.
andererseits treibt mich manchmal der über-mut zu einer gewissen überspitzung, die ich jedoch für klärend halte.
ich wundere mich oft über meine coolness, meine gleichmässige art, mit meinen gefühlen umzugehen.
aufblühen, zugreifen, rückzug – diese handlungsfolge wiederholt sich.
dazwischen bleibt aber genug zeit, über die komplexität des lebens nachzudenken, ohne sich zurückzunehmen.
Überdimensional – also der dimensionen entbunden (damit der verantwortung für die minuten und stunden, in denen wahrscheinlich heiterkeit auf tragödisches folgt – und umgekehrt) – wäre für mich zu hoch gegriffen.
ich möchte doch sehr auf dem boden bleiben.
mir machen schon 3 dimensionen genug zu schaffen.
ich möchte den alltäglichen schmerz nicht ausblenden, ihn auch zu vermindern.
sie nicht auch?
im übrigen sind mir die nachteile des Tunnelblicks nicht entgangen.
wenn sie mit schauen wahrnehmen oder erkennen meinen, bezeichnet er die unfähigkeit, dinge wahrzunehmen, die ausserhalb des interessensradius liegen.
ich kenne meine scheuklappen.
ich mag sie nicht.
eine steigerung von scheuklappen wäre Augenprothesen, damit der verlust des gesichtsinns.
für mich würde das – wahrscheinlich auch für sie – das ende eines glücklichen, aktiven und autonomen lebens bedeuten.
augenlos, ohne augensinn – das wäre ein verlust von 90% der welt.
ein völlig unerträglicher gedanke!
liebe grüsse
MARIASPILUTTINI
du hast einen Tunnelblick!
dabei habe ich nichts gegen die einschränkung des blickfelds.
ich weiss: ich sehe nur das, was in meiner blickrichtung liegt.
das umso schärfer, aber auch intensiver.
die restliche welt erscheint wie ein unscharfer rahmen.
so stehe ich immer beim eingang des Tunnels, mit Blick auf dessen ende.
da kreuzen, wie auch bei ihnen, menschen die Wege.
die ich jedoch schnell aus meiner welt wegschaffen kann, indem ich die augen schliesse.
allerdings bin ich realistisch genug, sie wieder zu öffnen.
damit wäre der augentest beendet: sind sie noch da, sind es keine erscheinungen.
natürlich weiss ich, dass es sich um denkende und fühlende wesen handelt.
und dass ich nur aufgrund ihrer handlungen, ihrer äusserungen auf das schliessen kann, was in ihnen vorgeht.
ich bin für ver-äusserungen, die denen, die meine Wege kreuzen, ein zeichen zu geben.
mein blick ist auf sie – in form ihres gaga-weblogs – gefallen, weil sie sich auf eine so insistente und eindringliche weise ver-äussern – in form ihrer fotografischen selbstdarstellungen.
daran kam ich nicht vorbei.
dabei ist es ja gerade das fragmentarische dieser ver-äusserungen, das ihren reiz, auch ihre verführung aus macht.
ja, sie führen – so weit ich das sehen konnte – niemanden vor.
sie sind zugleich diskret und exhibitionistisch.
diskret den kreuzenden menschen gegenüber; exhibitionistisch sich selbst gegenüber.
mit einer gewissen scheu, deren kehrseite eben dieses eindringlichkeit ist.
man kann sich ihrem Blick, ihren augen nicht so einfach entziehen.
es ist ja nicht so, dass sie das nicht wüssten.
es ist auch nicht so, dass sie damit nicht spielten.
dieses spiel, auch die verführung, es ihnen gleichzutun, gehört zu ihren Abgründen.
für mich ist es kein widerspruch, heftige gefühle zu äussern und doch den respekt vor denen. die sie hervorrufen, zu bewahren.
sicher auch dankbarkeit dafür, dass es diese überhaupt gibt.
andererseits treibt mich manchmal der über-mut zu einer gewissen überspitzung, die ich jedoch für klärend halte.
ich wundere mich oft über meine coolness, meine gleichmässige art, mit meinen gefühlen umzugehen.
aufblühen, zugreifen, rückzug – diese handlungsfolge wiederholt sich.
dazwischen bleibt aber genug zeit, über die komplexität des lebens nachzudenken, ohne sich zurückzunehmen.
Überdimensional – also der dimensionen entbunden (damit der verantwortung für die minuten und stunden, in denen wahrscheinlich heiterkeit auf tragödisches folgt – und umgekehrt) – wäre für mich zu hoch gegriffen.
ich möchte doch sehr auf dem boden bleiben.
mir machen schon 3 dimensionen genug zu schaffen.
ich möchte den alltäglichen schmerz nicht ausblenden, ihn auch zu vermindern.
sie nicht auch?
im übrigen sind mir die nachteile des Tunnelblicks nicht entgangen.
wenn sie mit schauen wahrnehmen oder erkennen meinen, bezeichnet er die unfähigkeit, dinge wahrzunehmen, die ausserhalb des interessensradius liegen.
ich kenne meine scheuklappen.
ich mag sie nicht.
eine steigerung von scheuklappen wäre Augenprothesen, damit der verlust des gesichtsinns.
für mich würde das – wahrscheinlich auch für sie – das ende eines glücklichen, aktiven und autonomen lebens bedeuten.
augenlos, ohne augensinn – das wäre ein verlust von 90% der welt.
ein völlig unerträglicher gedanke!
liebe grüsse
yvonne erber - 10. Okt, 08:50
ich hatte
ich kann mich nicht erinnern, dass sie jemals die hand zum segen erhoben hätte.
aber vielleicht hatten sie einen sie segnenden deutschlehrer??
liebe grüsse
MARIASPILUTTINIIch hatte
nicht uninteressant,
eine eins wäre dann der segen, d. h. gott (oder wer auch immer) hätte mir zum schutz die hand aufgelegt gehabt, damit ich keine vom thema abirrenden gedanken habe, ja, überhaupt keine schlechten, also z. b. solche, die nichts mit den geilen burschen hinter dem zaun der mädchenschule zu tun hatten?
waren also die hände gottes (oder wessen auch immer) dauergast über mir - denn ich hatte immer lauter einser, nicht nur in deutsch, ich war ehrgeizig bis zum gehtnichtmehr.
und sie?
liebe grüsse
MARIASPILUTTINIUninteressant. Und doch nicht.