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Mittwoch, 24. Januar 2007

an yvonne erber - 24. Jan, 14:45

23.01.07

Liebe Yvonne.

Von K. aus bin ich in einer guten Viertelstunde in der Innenstadt. Da geh ich am See entlang, auf Wegen, wo ich mich nicht belästigt fühle.

Obwohl ich keine Hundeliebhaberin bin, im Gegenteil, betrachte ich den hiesigen wie einen Gasthund. Und da er gut erzogen ist, habe ich nichts dagegen, ihn meiner Gastgeberin zu entführen und mit ihm die Gegend zu erkunden, Wald, Wiesen, die Hügel hinauf. Da ist es sehr abwechslungsreich, und es gibt wechselnde Ausblicke.

Allerdings ist es ja nicht unbedingt mein Fall, mich lang frierend durch eine winterliche Landschaft zu kämpfen. Aber es war ja fast windstill, und die Temperatur liegt "nur" beim Gefrierpunkt. Morgen soll es schneien. Aber es gibt Hoffnung auf eine gewisse Erwärmung am Wochenende.

Wenn Sie mir jetzt vorschlagen: Und wie wärs mit dem Hund um die Wette bergauf? Ja, dann - dann könnten Sie sich, hätten Sie einen Fernblick, wohl vor Lachen kaum halten!

Jedenfalls hab ich ja meinen grünen Ledermantel mit, meinen fünfmal zu wickelnden Schal und meine gefütterten Stiefel. So wird’s ja eine Weile ganz gut gehen. Und es naht die Zeit, wo ich vor einem Haus mit vielleicht geschlossenen Fensterläden stehen werde, und auf meinen Pfiff wird sie jemand mit einem Ruck öffnen, und ich werde nicht nur winken und nicht nur Kusshändchen werfen! ;-)

Was Valentin Carron in der Kunsthalle Zürich betrifft: Sie haben mehr Lust am Trash als ich. Sie würden sich daher doch eher von der literarischen Seite nähern und sich mehr an den Bezüglichkeiten ergötzen können als ich.

Es geht um das Spiel mit Imitation, das ja ein Thema der gesamten Kunstgeschichte ist. Siehe Zeuxis und Parrhasius. Braucht ein künstlerisches Werk soviel Wirklichkeitsnähe, dass es wirklich für wirklich gehalten wird? Sind wir die Vögel, die mit der Nase gegen die Leinwand stoßen, weil man uns glauben macht, es öffnet sich ein Raum? Glauben wir, einen Vorhang zur Seite schieben zu müssen, weil sich dahinter etwas ungeheuer Spannendes oder Aufregendes verbergen würde?

Ich erinnere mich an eine Installation in Venedig, wo ich vor eine Glasscheibe stand, und der Blick dahinter zeigte mir anscheinend eine wilde grüne Dschungelwelt. Ich geriet sofort in Zweifel, ob ich nicht einer blendenden Täuschung aufgesessen war. Hätte ich der Wahrheit auf den Grund gehen sollen, indem ich die Scheibe zerschlug?

Solch vandalischen Akte sind hier nicht nötig, denn es geht ja nur – wie in so vielen Werken – um einen verschobenen (oder überblendeten) Kontext. Hier etwa eine hässliche Soundskulptur, aus rustikalen Rauhputzwänden, die einen fensterlosen dreieckigen Innenraum bilden, aus denen ein Glockenspiel ertönt, angeblich mit der Melodie eines Widerstandsliedes. Mir ist so etwas überhaupt nicht koscher.

Eigentlich eine Drehung schlimmer – und der Verweis auf Ironie und Selbstironie nützt da nichts – ist diese Sammlung von Kunstharzskulpturen (Fragment eines Faltenwurfes einer römischen Marmorstatue, Moore-Anspielung...), die Werke der Fondation Gianadda in Martigny in zitieren. So will ich nicht mit der Nase darauf gestoßen werden, dass man die Kunstgeschichte auch als Müllhalde der Bildsprachen betrachten kann. Ok, ich will es schon wissen, aber ich will das auf eine weniger schockierende oder auch ausbeuterische Weise erkennen dürfen.

Es gab eine kurze Phase, wo ich ein gewisses Faible für Giacometti hatte. Das war vor 20 Jahren, im Gymnasium. Ich fand es trotzdem nicht spaßig, dass sich dessen „Schreitende“ mit einer obszöne Geste auch zu Schrott degradieren lässt. Aber damit muss ich selbst fertig werden: mit diesem Absinkprozeß im Lauf der Zeit.


Liebe Grüße
aus K.

Michaela

PS: Originell find ich den Titel einer Ausstellung Carrons: Rellik! Man denkt den fehlenden Buchstaben sofort dazu. Aber buchstabieren Sie das Wort rückwärts! Ich habe gelesen, dass das, was da rauskommt, das Pseudonym eine Graffitisten in Carrons Geburtsort Martigny ist. Vielleicht er selbst, noch pubertierend?

PPS: Noch immer keine Lektürebericht!

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Zuletzt aktualisiert: 11. Jan, 12:26

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