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Montag, 15. Januar 2007

yvonne erber - 15. Jan, 14:42

Liebe Michaela!

----Ich hoffe, Sie sind inzwischen schon in Z. angelangt, oder vielleicht gar in G., wer weiß? Ich würde Ihnen jedenfalls die Erfüllung Ihrer lang gehegten Sehnsüchte wünschen, wie auch immer sich das im Detail ereignet!

----Sie haben mich gebeten, Ihren Bücherstapel in die Bücherei zurückzubringen. Ich habs getan, eines hab ich mir jedoch behalten, genau jenes, das Sie anscheinend nicht gelesen haben. Oder haben Sie sich’s in Wirklichkeit für mich ausgeborgt? Jedenfalls fand ich auf S. 21 ei-nen Zettel mit: Yvonne!

----Ich denke, Sie haben hineingelesen und meinen Vornamen entdeckt. Vielleicht ist das – und natürlich der Titel - der Anstoß gewesen, mich mit dieser Lektüre zu versorgen.

----Das erste Kapitel handelt von chirurgischen Übungen mit Leichen und beginnt mit dem Vergleich des Kopfes eines Menschen mit einem Grillhähnchen. Wie Sie wissen, esse ich nicht Gegrilltes, auch nichts von allem, was Federn hatte. Ich weiß natürlich, wie so etwas ausschaut, und verstehe den Zusammenhang mit der Situation im Buch.

---Da geht es um einen Auffrischungskurs in Gesichtsanatomie und Facelifting für Schönheitschirurgen. Und um 40 Köpfe von frisch Verstorbenen in 40 Wegwerf-Aluminiumschalen, alle mit dem Gesicht nach oben und anfangs noch mit weissen Tüchern bedeckt. Jeder Kopf auf einem Klapptisch, der mit einer zartlila Plastikdecke verhüllt ist. Die Köpfe sind rasiert, die Stümpfe blutig.

----Ich beschreibe Ihnen das so genau, weil Sie mir mit diesem Buch einiges zugemutet haben. So dachte ich jedenfalls, als ich zu lesen begonnen habe, vorgestern in der Nacht. Da klappte ich es schon nach der Einleitung zu. Ich wollte nicht von Leichen träumen. Ich hatte dann am Morgen auch keine Erinnerung daran.

----Jetzt kommt Yvonne in Spiel, die im Buch, die nämlich diejenige ist, die die Köpfe absägt. Sie wird als kleine dunkelhaarige Frau mit stechendem Blick beschrieben, Sie will die Autorin verscheuchen. Erst als der Organisator dieser Veranstaltung auftaucht, wird klar, daß Yvonne die Leichenköpferin ist, die auch die Oberherrschaft über diesen Ausbildungsraum hat und daher Störungen verhindern will. Während die Autorin die Ärzte bei ihrer Arbeit beobachtet, muß sie zwanghaft denken: Yvonne schneidet die Köpfe ab, Yvonne schneidet die Köpfe ab!

----Bei Tag ist das Lesen in diesem Buch keineswegs schaurig oder abstoßend. Es beschreibt ja etwas, was im Verborgenen in jeder Universitätsstadt und an vielen Spitälern passiert: die Ausbildung von Ärzten anhand von Leichen zum Heil der noch Lebenden.

----Yvonne erklärt, dass sie die Köpfe nicht aus Lust am Makaberen abschneidet, sondern damit die restlichen Körperteile – Arme, Beine, Organe - sinnvoll genutzt werden können. Von den gespendeten Leichen soll nichts vergeudet werden.

----Eine Leiche als Übungsobjekt für Nasenkorrekturen und Faceliftings zu verwenden, erscheint mir bedenklicher, als würde an ihr zum Beispiel das Legen eines Bypasses geübt. Andererseits ist das auch bei europäischen Frauen ein oft heiß diskutiertes Thema, und die Hemmschwelle zu solchen Operationen ist gesunken. Viele Europäerinnen lassen sich allerdings in einer thailändischen Klinik operieren, weil das dort – alles inklusvie – maximal EUR 2.000,- kostet.

----Yvonne, die Kopfabschneiderin, macht die Autorin mit einer Ärztin namens Marilena bekannt, die sich für diesen Kurs angemeldet hat, weil sie das Gesicht einer Freundin verbessern will. Während ihrer Übungstätigkeit am Kopf einer Frau, die eine gewisse Ähnlichkeit mit ihr selbst hat, aber kein Facelifting nötig gehabt hätte, erfahre ich, dass jetzt im Gegensatz zu früher nicht die ganze Haut auf einmal abgelöst wird, sondern die verschiedenen Schichten, die von den Nachbarstrukturen chirurgisch gelöst, einzeln rückverlagert und vernäht werden müssen, ohne daß dabei einer der Gesichtsnerven verletzt wird.

----Die naheliegende Frage, ob Marilena ihre Leiche spenden würde, verneint sie, obwohl ich der Meinung war, gerade Ärztinnen und Ärzte würden so etwas ohne nachzudenken, schon aus einem Gefühl der Dankbarkeit heraus tun. Marilena gibt als Grund an, dass ihr Operationen an Leichen respektlos erscheinen. Einige Chirurgen machen Fotos von den von ihnen präparierten Köpfen und werden diese wahrscheinlich in Fachzeitschriften veröffentlichen. Das kommt Marilena respektlos vor, ungeachtet dessen, daß die Augen mit schwarzen Balken verdeckt werden.

----Als die Autorin den Kursraum verlässt, verabschiedet sie sich auch von Yvonne, um ihr zu sagen, daß sie weder in Ohnmacht gefallen ist noch irgendeine Unordnung angerichtet hat.

----Das zweite Kapitel handelt vom Leichenraub. Yvonne kommt keine mehr vor. Ob ich Ihnen darüber berichten werde, hängt auch davon ab, wielange Sie noch unterwegs sind.

Liebe Grüße

YVONNE

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Zuletzt aktualisiert: 11. Jan, 12:26

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