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a n herbst

Sonntag, 1. Oktober 2006

yvonne erber - 1. Okt, 20:58:

---ich bin eine vertreterin der „apollonisierung“ (dank für das wort), also der aufklärung der (weiblichen) welt durch enthaarung, trotz der tortur, die damit regelmässig verbunden ist. früher habe ich immer gewartet, dass es mehr werden würde. ich erwartete einen zunehmend verhüllenden buschen. den hat mir aber meine natur nicht gestattet, auch nicht ein gleichmässig dunkles dreieck, eben dieses mit dem für männer unwiderstehlichen appellcharakter: schaut hinunter zur spitze, dann geht ihr nicht fehl in der annahme, ihr seid im begriff, der wahrheit auf die spur zu kommen!

---was ich also früher bedeckt halten wollte, wofür ich mich schämte, was ich bewusst übersah, aussen vorhielt, als wärs nichts von mir, ist seit jahren mehr oder minder entblösst, wird so dargeboten, vor allem mir selbst. damit bin ich auch wieder mädchennah. im unterschied zu damals bin ich an allen meinen geschlechtsdetails interessiert. jetzt weiß ich nämlich schamlos bescheid. und ich will auch weiter bescheid wissen, bescheid auch über die veränderungen im lauf der jahre. ich lasse mich fotografieren, ich fotografiere mich selbst. ich identifiziere mich gerade über diese meine ganz spezifischen ausformungen, und das nur für mich selbst. das bedeutet, dass ich keine pornofotos herstelle oder herstellen lasse, sondern fotos, die den geschlechtsbereich, wenn man will, narzisstisch fetischieren, nur für mich, und maximal noch für meinen jeweiligen geschlechtspartner, falls der daran spaß haben sollte.

---ihre frage, wie ich das „primäre Geschlechtsorgan des anderen Geschlechts“ wahrnehme, möchte ich so beantworten: ich bin mehr auf das eigene organ als auf das des anderen geschlechts fixiert. natürlich: es gibt hässliche und hübsche penisse, wenn man von klischees ausgeht. aber wie hat ein hässlicher und hübscher penis auszusehen? ist ein knolliger, faltiger "alter" penis hässlich? ist ein glatter, aderngeschmückter hübsch? fordert der bogenförmige zu ganz anderen stellungen heraus als stumpfe, der kerzengerade? ist ein beschnittener schöner als ein unbeschnittener - high cut, low cut, tight oder loose? das läuft alles darauf hinaus, ob ich einen „prospektiv verschönernden Blick“ habe. ja, ich habe ihn, auch das eigene geschlecht betreffend, in der entsprechenden situation, in der entsprechenden pychophysischen verfassung.!

----natürlich ändert sich die einschätzung des geschlechtlichen mit den generationen. also werden die die heute 18 jährigen einen anderen blick aufs geschlecht haben, weil sie viel mehr bilder geliefert bekommen kommen, sowohl zum vergleich als auch bestätigung der normalität sowohl des blicks als auch der begierde, die der blick hervorruft und steigert.

YVONNE ERBER

Zu:
Bitte um Stellungnahmen. Das primäre Geschlechtsorgan als ästhetischer Gegenstand.

>>>> Menninghaus konstatiert mit Darwin und Freud folgendes: Die Entfellung des menschlichen Körpers, führt, verbunden mit entsprechender Sensibilisierung von Zärtlichkeitsreizen, zur Schönheit der Haut, zugleich aber auch - wegen des aufrechten Gangs - zu einer Entfernung der sexuellen Ornamente von den primären Geschlechtsorganen und ist damit wesentliche Grundbestimmung der menschlichen Kultur als einer Erscheinungsform von Sublimierung. Die Theorie einer Hinten-vorne-Mimikry der weiblichen Sexualreize in der Emergenz von aufrechtem Gang und Kopulation von vorn - die genitalen Labia kehren als erogene Gesichtslippen, die Symmetrie der an sie genzenden Hinterbacken als Brüste wieder - unterstützt die Freudschen Spekulationen. Bei beiden Merkmalen der Mimikry nämlich wird der neue und spezifisch menschliche Pol sowohl buchstäblich nach oben verlagert als auch strukturell sublimiert. (…) Musik und sprachliche „poetry“, so Darwin, sind kulturelle Transformationen von Werbungspraktiken, deren ‚Urbild’ die Tanz- und Gesangskünste balzender polygamer Vögel sind. Nur beim Menschen haben diese Künste sich von direkten Paarungssituationen ablösen können. Sie bewahren gleichwohl eine Erinnerung an ihren archaischen Ursprung, da sie auf der Rückseite ihrer Sublimierungsleistung das Denken selbst sexualisieren. (S. 211 ff.) Der letzte Gedanke ist, Dschungelleser wissen das, der hier vertretenen Poetik extrem nah. Doch was mich im Zusammenhang mit Eros & Erkenntnis besonders interessiert, ist, daß Menninghaus immer wieder auf folgenden Satz Freuds Bezug nimmt: „Es ist bemerkenswert, daß die Genitalien selbst, deren Anblick immer erregend wirkt, doch fast nie als schön beurteilt werden (…).“
Meine Erfahrungen sind da andere, sowohl an mir selbst beobachtet wie aus Äußerungen von Frauen gewonnen, die nicht selten beim Anblick des Phallus sagten: „Oh, ist der schön!“ Das ist ein Ausdruck der ästhetischen Wahrnehmung, die sogar leicht ritualen Character hat. Ähnliches scheint mir nunmehr mit der ästhetischen Wahrnehmung der Möse vonstatten zu gehen – aber, und das ist das Spannende, ganz offenbar seinerseits Hand in Hand mit „Entfellung“. Bereits >>>> dort wies ich auf D’Annunzio hin und wiederhole das Zitat hier noch einmal: Il piacere, 1889: „Nun, Giulia Moceto ist eine wunderschöne Blondine, aber wenn du, was ich dir wünsche, das Glück hättest, le drap de la blonde qui dort zu heben, würdest du gewiß nicht das Goldene Vlies finden wie bei Philippe de Bourgogne. Sie ist, wie man sagt, sans plume et sans duvet, wie der Marmor von Paros.“ Es scheint mir so zu sein, als ginge der neue, projektiv ‚verschönernde’ Blick auf das primäre Geschlechtsorgan tatsächlich mit einer Enthaarung des Schambereiches einher. Dessen Abbildung, besonders des weiblichen, die bis vor etwa zehn Jahren noch rein der Pornographie überlassen war, hat unterdessen längst Einzug in die ‚bürgerlichen’ Hochglanzmagazine gehalten. Das scheint mir ein deutliches kulturelles Datum zu sein: das von >>>> Camille Paglia so oft beschworene Dunkle des Ursprungs der Welt wird durch Enthaarung ‚aufgeklärt’, also apollinisiert.

Meine Damen, meine Herren, fühlen Sie bitte nach und zurück: Wie n a h m e n und wie n e h m e n Sie heute das primäre Geschlechtsorgan des anderen Geschlechts wahr? Unterscheiden Sie nach ‚schönem’ und nicht-‚schönem’? Und welche Rolle spielt das für Ihre ästhetische Erregung? Und lassen sich kulturelle Verschiebungen in der ästhetischen Wahrnehmung primärer Geschlechtsorgane möglicherweise nach Generationszugehörigkeit differenzieren?

albannikolaiherbst - am Sonntag, 1. Oktober 2006, 10:21 - Rubrik: Arbeitsjournal

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